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Geschrieben am

Salah ad-Din der Sultan ward besungen
als ritterlich, ein Heide voller Ehre
und Güte, doch es haben seine Heere
Jerusalem belagert und errungen

 

im Krieg die Christen Sieg für Sieg bezwungen
und sie zurück gedrängt bis an die Meere
zum dritten Kreuzzug führte die Misere
an dessen Ende doch sein Lied erklungen

 

hat Richard mit dem Löwenherz geschlagen
in Jahren ihres Kriegs ums heil'ge Land
doch sandte ihm, als dieser dann erkrankte

 

den Leibarzt, einen Rappen ihn zu tragen
als seiner starb, was Anerkennung fand
und dieser ihm mit einem Falken dankte.
 

  • Gefällt mir 2
  • Schön 1
Geschrieben

Guten Morgen Delf,

 

sehr gerne gelesen. Ohnehin liebe ich Gedichte über Historisches und Anekdotisches. Deine poetische Miniatur fängt sehr schön ein, wie sich Morgen- und Abendland auf Augenhöhe begegnen und das sogar trotz des Kriegszustandes, wobei schon die erste Strophe deutlich ausspricht, wer den Krieg angezettelt hat.  Damit könnte man heute heftige Diskussionen auslösen. Ich meinesteils möchte deine Zeilen einfach nur genießen.

 

Bin mir nur nicht sicher, ob ich den Vers

 

"im Krieg den Christen Sieg für Sieg errungen"

 

richtig verstehe. Rein grammatisch betrachtet klingt es für mich beim ersten Lesen so, als habe Saladin im Auftrag der Christen für deren Sache gekämpft und Siege für sie errungen ("den Christen Sieg für Sieg errungen"), was kaum in seinem Sinne gewesen sein dürfte. 

 

Im Kontext erscheint mir daher die Lesart passender, "den" im Sinne von "gegen" zu interpretieren: "Krieg den Christen" als "Krieg gegen die Christen", in welchem Saladin siegreich war (Schlacht bei den Hörnern von Hattin). 

 

Vielleicht kannst du mir verraten, ob ich hier richtig liege - oder ob du vielleicht etwas ganz anderes im Sinn hattest.

 

Gruß

Cornelius

  • Danke 1
Geschrieben

Hallo Cornelius,

 

vor 5 Stunden schrieb Cornelius:

Guten Morgen Delf,

 

sehr gerne gelesen. Ohnehin liebe ich Gedichte über Historisches und Anekdotisches. Deine poetische Miniatur fängt sehr schön ein, wie sich Morgen- und Abendland auf Augenhöhe begegnen und das sogar trotz des Kriegszustandes, wobei schon die erste Strophe deutlich ausspricht, wer den Krieg angezettelt hat.  Damit könnte man heute heftige Diskussionen auslösen. Ich meinesteils möchte deine Zeilen einfach nur genießen.

 

 

herzlich vielen Dank für deine Worte, die ich wiederum sehr genieße 😄🤗

 

Ich sehe es ähnlich, also ich hab für Anekdoten, Ereignisse und Persönlichkeiten aus der Geschichte viel übrig und lese sowas sehr gerne. Schreiben tu ich es verhältnismäßig leider weniger, aber es macht natürlich auch unglaublichen Spass, beim Schreiben die Hintergründe genauer kennenzulernen 🙂

 

Oh, weißt du was, da sagst du was!

Mein erster Impuls wäre gewesen, zu schreiben

Ja, diesen Krieg hat Saladin mit der Eroberung Jerusalems begonnen, aber das Königreich Jerusalem hat bis dahin ja keine 100 Jahre bestanden und wurde den Muslimen von den Christen ebenso entrissen, das steht ja schon im Zusammenhang.

Aber mit dem Satz damit könne man heute heftige Diskussionen auslösen, zeigt sich eigentlich erst, wie klug es eigentlich ist, was du schreibst.

 

Wie sehr können diese Ereignisse getrennt voneinander betrachtet werden, wo und unter welchen Aspekten muss man es sogar, wo geht es vielleicht garnicht

 

Das sind Fragen, die heute schon auf dünnes Eis führen können, danke dafür!

 

Zitat

Bin mir nur nicht sicher, ob ich den Vers

 

"im Krieg den Christen Sieg für Sieg errungen"

 

richtig verstehe. Rein grammatisch betrachtet klingt es für mich beim ersten Lesen so, als habe Saladin im Auftrag der Christen für deren Sache gekämpft und Siege für sie errungen ("den Christen Sieg für Sieg errungen"), was kaum in seinem Sinne gewesen sein dürfte. 

 

Im Kontext erscheint mir daher die Lesart passender, "den" im Sinne von "gegen" zu interpretieren: "Krieg den Christen" als "Krieg gegen die Christen", in welchem Saladin siegreich war (Schlacht bei den Hörnern von Hattin). 

 

Vielleicht kannst du mir verraten, ob ich hier richtig liege - oder ob du vielleicht etwas ganz anderes im Sinn hattest.

 

Gruß

Cornelius

 

Danke dass du auch diese Zeile nochmal erwähnst, hier hätte ich gerne ein, zwei Silben mehr gehabt, hab aber vor allem am Ende einfach ein Brett vorm Kopf gehabt 😅😂

 

Gemeint sein sollte die Zeile im Sinne von gegen, aber das ist in dieser Form unschön formuliert.

Ich hab beim Schreiben viel hin- und hergeschoben, wo ich jetzt das bezwungen stehen haben wollte, bzw wo ich es besser eingebunden bekomme, und hatte wohl schlicht einen Tunnelblick 😅 in dem Moment nachdem ich deinen Kommentar gelesen hatte, hab ich gesehen, dass ich diese Zeile mit bezwungen sauber formulieren kann und die Zeile davor mit erobert und errungen zwar doppelt gemoppelt säre, aber sinnig. Also, was hälst du von dieser Fassung?

 

vor 14 Stunden schrieb Anaximandala:

Salah ad-Din der Sultan ward besungen
als ritterlich, ein Heide voller Ehre
und Güte, doch es haben seine Heere
Jerusalem belagert und errungen,

 

im Krieg die Christen Sieg für Sieg bezwungen (/Kampf für Kampf /Stück für Stück /...)
und sie zurück gedrängt bis an die Meere
zum dritten Kreuzzug führte die Misere
an dessen Ende doch sein Lied erklungen

 

hat Richard mit dem Löwenherz geschlagen
in Jahren ihres Kriegs ums heil'ge Land
doch sandte ihm, als dieser dann erkrankte

 

den Leibarzt, einen Rappen ihn zu tragen
als seiner starb, was Anerkennung fand
und dieser ihm mit einem Falken dankte.
 

 

 

Ich hab hier echt erstaunlich viele Anläufe gebraucht, bis ich das Gedicht anständig geschrieben bekommen habe; bestimmt 10 erste Zeilen in der Sackgasse, das hier wäre auch ein interessanter Ansatz gewesen, aber irgendwie Steckte ich auch fest 😅

 

 

Salah ad-Din vom Haus der Ayyurbiden
Eroberer Jerusalems, Verkünder
des Dschihad ist bis heute als Begründer
des Stoffes von Legenden uns beschieden

 

der in Europa selbst dafür besungen
dass er im dritten Kreuzzug voller Ehre
dem Feind begegnet und dass er die Heere
von Richard mit dem Löwenherz bezwungen

 

 

Nochmal Danke für deinen Kommentar und ich wünsche dir einen schönen Abend,

liebe Grüße

Delf

Geschrieben

Hallo Delf,

 

Danke für deine ausführliche Reaktion auf meine Anmerkung.

 

Die erste Strophe würde ich so stehenlassen, wie sie jetzt ist, und nur (wie schon von dir angedacht) "bezwungen" in "errungen" ändern.

 

S2Z1 könnte doch auch so lauten:

 

im Krieg die Christen Sieg für Sieg bezwungen,

 

so dass die beiden Verse dann hießen:

 

...

 

Jerusalem erobert und errungen

 

im Krieg die Christen Sieg für Sieg bezwungen

 

...

 

Damit wäre die Wortwiederholung  (und auch eventuelle Missverständnisse) vermieden, ohne tiefer in den Text einzugreifen.

 

Aber nur ein Vorschlag.

 

Und gerne mehr Historisches!

 

Gruß

Cornelius

  • Danke 1
Geschrieben

Hallo Cornelius,

 

ich ringe gerade etwas mit mir, ob ich die vierte Zeile dann auf ... erobert und errungen ... ändere, die ja im Grunde genommen beide das selbe sagen, oder ... belagert und errungen ... schreibe, aber auch das schöne Wort erobert herausnehme.

 

Eigentlich wollte ich die Dopplung vermeiden, aber sie könnte natürlich auch die Bedeutung unterstreichen 🤔 ich kann nur nicht einschätzen, ob es so wäre, oder unnötig 😄

Ich ringe noch 😅😂

 

Ich glaube ich übernehme es erstmal so, wie du es vorschlägst, weil es ja am dichtesten an der jetzigen Fassung dran ist, und ändere es im Zweifel einfach nochmal 🙂

 

vor 1 Stunde schrieb Cornelius:

 

Und gerne mehr Historisches!

 

Gruß

Cornelius

 

 

Ich versuche es gerne etwas im Blick zu behalten, wie gesagt ich schreib sowas sehr gerne, tu mich aber immer etwas schwer mit der nächsten Idee 😄😄

 

Liebe Grüße

Delf

  • Gefällt mir 1
Geschrieben

Guten Abend Delf,

 

Vers Vier bekommen wir (also: Du) doch auch noch hin... 😉

 

Was hieltest du von: "Jerusalem erneut für sich errungen"? Oder ähnlich. Nur als Vorschlag.

 

So oder so kommt dein Gedicht in die Sammlung meiner Favoriten, weil mir sowohl der Stoff als auch dessen Behandlung sehr zusagen.

 

Die Geschichte (und auch die Mythologie) hält sicher noch Manches bereit...

 

Gruß

Cornelius

  • Danke 1
Geschrieben

Hallo Cornelius,

 

vor 1 Stunde schrieb Cornelius:

Guten Abend Delf,

 

Vers Vier bekommen wir (also: Du) doch auch noch hin... 😉

 

Was hieltest du von: "Jerusalem erneut für sich errungen"? Oder ähnlich. Nur als Vorschlag.

 

So oder so kommt dein Gedicht in die Sammlung meiner Favoriten, weil mir sowohl der Stoff als auch dessen Behandlung sehr zusagen.

 

Die Geschichte (und auch die Mythologie) hält sicher noch Manches bereit...

 

Gruß

Cornelius

 

Gut, da hast du natürlich recht 😄

 

Das ist eine interessante Idee, weil durch das erneut ja auch der Hintergrund einer Vorgeschichte mitschwingt.

 

Aber ich glaube wenn ich es mir so anschaue, dass mir für die Zeile

...Jerusalem belagert und errungen...

doch am besten gefällt 🙂

 

 

Gut, da hast du natürlich recht, geben tut es genug Besingenswertes in der Geschichte 😄

Mythologie ist ein schönes Stichwort, hier könnte es sich wirklich lohnen nach Geschichten zu schauen 🤔

 

Hab Dank, Cornelius

Liebe Grüße

Delf

  • Gefällt mir 1

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