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Geschrieben am

Sie kommen näher, graue Schemen.

Von Osten breiten sie sich aus.

Die Furcht will unsre Herzen lähmen.

Bald schleichen sie um jedes Haus.

 

Man jagte sie, trotz hoher Strafe,

und hielt sie schon für ausgemerzt.

Nun reißen sie erneut die Schafe.

Das späte Wiedersehen schmerzt.

 

Noch wäre Zeit, sie zu vertreiben.

Die Stunde drängt, die Not ist groß.

Sie sind gekommen um zu bleiben.

Bald werden wir sie nicht mehr los.

 

Sie sind schon nicht mehr wegzudenken

aus Wald und Heide, Feld und Flur

und, wenn dem Wort wir Glauben schenken,

ein Teil der menschlichen Natur.

 

Sie waren da, bevor wir kamen,

und hätten uns wohl nicht vermisst.

Doch wir allein vergeben Namen.

Der Gute sagt, wer böse ist.

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Geschrieben

Hi @Cornelius,

 

ein schöner stimmiger Text über unsere "bösen Wölfe". Von der Thematik hätte es besser in Politisches gepasst, da du im Thema gerissene Schafe ansprichst und nicht den Wolf z.B. in seiner Natur beschreibst, sondern unsere Beziehung zu ihm und den Umgang. Ist dir sehr gut gelungen. 

 

Ich freue mich jedenfalls das einige Wölfe wieder zu uns gefunden haben. Ich war schon wandern in Gebieten wo es Wölfe und Bären gibt, bisher hatte ich nie Probleme oder Angst gehabt. Angst hatte ich mal, als ich 2010 mit dem Fahrrad unterwegs war und mir Markus Söder entgegen gekommen ist. Da dachte ich nur: F*ck! Was mache ich jetzt?! Wird er mich gleich reißen oder kann ich ihm schnell genug davon fahren? Da ich hier schreibe, kann man davon ausgehen dass meine Begegnung mit dem Problem-Politiker gut ausgegangen ist, und die ganzen Gruselgeschichten nur von Erzählungen in unserer Kindheit her stammen. 

 

LG JC

 

PS: Tote und gerissene Lämmer habe ich auch schon auf Wanderungen gefunden... allerdings war der Wolf da noch gar nicht wieder bei uns. Da haben wohl einige Hundehalter nicht richtig aufgepasst... 

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Geschrieben

Hi Cornelius, hi Joshua,

 

Ein wirklich tolles Gedicht, das man 1 zu 1 auf die politische Situation übertragen

kann.

Schon Fontaine hat sich dieses Mittels bedient, um Zusammenhänge klar

zu machen, die auf den ersten Blick nicht so offensichtlich sind.

Leider gibt es genügend Wölfe, die sich ausgezeichnet zu tarnen verstehen

und die Schafe reissen, bevor sich irgendjemand etwas Böses dabei denkt.

Wäre der Mensch naiv geblieben, hätten die Wölfe ihn ausgerottet und sie

wären heute die Herrscher der Welt.

 

Wach bleiben

 

Tobuma

  • Gefällt mir 2
Geschrieben

Hallo Cornelius,
ja das Märchen vom bösen Wolf wird gerne genommen, wenn man zu bequem ist selber etwas zum Miteinander in der Natur beizutragen. Aktuell wird ja gerade propagiert "Wald vor Wild", wobei die Ursachen für die Waldschäden ganz woanders liegen (Monokultur und Klimawandel).
Bleibt zu hoffen, dass nicht irgendwann eine KI vorschlägt "Natur vor Mensch!"
Gern reflektiert und LG
Perry

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Geschrieben

Hallo Cornelius,

 

mit dem Wolf reißt du auf jeden Fall ein interessantes Thema an.

Ich seh es eigentlich nicht so eng, wir sind hier nicht in Alaska wo ich den Wolf schon als Bedrohung wahrnehmen würde ...

 

Natürlich, gerissene Tiere sind schlecht und da muss man sich vielleicht nochmal was überlegen, aber eine unmittelbare Bedrohung wie es teils der Fall ist, würde ich darauf nicht ableiten.

 

Wir haben hier bei uns im Dorf mitlerweile öfters schon Sichtungen gehabt und so wie es aussieht ein Wohlsrevier in direkter Umgebung, trotzdem gehe ich Nachts in den Feldwegen spazieren.

Dabei hab ich jetzt öfters schon "sonderbare" Erlebnisse gehabt, öfters mal ein wiederkehrendes Knacken im Knick oder so, also mein Vater als Jäger hat mir schon empfohlen, doch ein großes Messer bei mir zu tragen.

 

Aber ich behaupte einfach mal, mitlerweile kennt man sich, auch ohne direkte Begegnung und mal ehrlich, son Messer wird im Fall der Fälle doch nicht viel bringen 😂

 

Aber irgendwie seh ich das alles garnicht so eng, klar wird einem mulmig wenn man im Nirvana geht und es das dritte mal inwenigen Minuten neben einem knackt, aber das hindert mich bisher nicht daran, doch wieder loszugehen 🤷

*ich weiß das aber auch erst seitt zwei Wochen

 

Liebe Grüße

Delf

  • Gefällt mir 1
Geschrieben

Mich fasziniert der Plott am Ende.

Eigentlich sehr simpel angedeutet, aber sehr effektiv gut und böse Gegenüber-,  und dessen Motive, in Frage gestellt.

Das was "böse" ist, tötet um zu Überleben, das sich als "Gut" deklariert, tötet aus Angst davor zuerst getötet zu werden. Ein sehr paradoxes Verhalten von der menschlichen Rasse, die an der Kette der Nahrungsspitze steht und es gar nicht nötig hätte zu töten ohne zu konsumieren. Ein Verhalten das man eher kurz vorm wieder Auswildern erwarten würde.

 

Sehr gerne gelesen.

Lg Mono

  • Gefällt mir 2
Geschrieben

Lieber Cornelius, ich denke, wer der Gute und wer der Böse ist, ist noch nicht entschieden. Wenn wir dem Wolf immer mehr Lebensraum wegnehmen, bleibt ihm nur in unseren Raum einzudringen. Wir sollten uns arrangieren. Leben und leben lassen, das fände ich erstrebenswert. Herdenschutzhunde leisten da sicher wertvolle Dienste. Deine Zeilen zum Thema haben mir sehr gut gefallen. 

 

Liebe Grüße Juls

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