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Geschrieben am

Meine Oma redet viel

Ohne Komma, Punkt und schrill

Komme selber nie zu Wort

Oma plappert immerfort

 

Spricht von dem, was sie erlebt:

Dass Herr Müller nicht mehr lebt

Und die Frieda nebenan

Nicht mehr richtig hören kann

 

Dass sie gleich zum Essen geht

Weil im Saal das Essen steht/die Mahlzeit 

Mit der Paula geht sie hin

Kommt ihr grade in den Sinn

 

Endlich, nach bestimmt zwei Stund

Höre ich aus ihrem Mund

Etwas von "Auf Wiedersehn"

Und ich freu mich. Ich kann GEHN!!!

 

Völlig arglos wünsch ich ihr

Guten Appetit von mir

Kaum gesagt, wird mir nun klar

Welch ein Blödsinn das jetzt war

 

Detailliert hör ich verstimmt

Was sie täglich zu sich nimmt 

Speisepläne von drei Jahr

Weiß sie alle, ganz und gar

 

Unentwegt geht's weiter fort
Schwanke zwischen Flucht und Mord 
Bis es an der Türe ringt
Paula ihr zum Essen winkt

 

"Oma, das tut mir jetzt leid"
Sag ich artig, doch befreit
"Paula kommt, ich muss jetzt gehn.
Tschüss! War schön. Auf Wiedersehn!"

(ConnyS geschrieben am 06.09.23)

  • Lustig 4
Geschrieben

Liebe @ConnyS

 

Solche Plappermäuler gibt es, erinnert mich an einen Arbeitskollegen. Man war bei ihm nur Stichwortgeber und schon legte er los, ohne auf den Punkt zu kommen. Ein Energieräuber, der einem Nerven gekostet hat. Deine Oma hat auch dieses Talent. 

 

Sehr humorvoll in Worte gepackt. 

 

LG Herbert 

  • Danke 1
Geschrieben

Liebe Conny,

Deine Erlebnisse sind treffend geschrieben und lassen sich auf viele alte

Menschen übertragen, die wegen ihrer Demenz , ihrer Einsamkeit oder

ihres Charakters den "Jungen" auf die Nerven gehen. Ich erinnere mich an

meine eigene Mutter die immer sagte, der liebe Gott möge mir meinen

Verstand bewahren. Das hat er leider nicht getan, so daß ich deinen skurilen

Erlebnissen noch einige hinzufügen könnte.

Letztlich kann man es nur mit Humor ertragen und sich wünschen, dass,

falls es einen selber trifft, jedervon uns eine barmherzige Person finden,

die uns verständnisvoll zuhört.

 

Laß dich recht herzlich grüßen von

 

Tobuma

  • Danke 1
Geschrieben

Lieber @Herbert Kaiser, @Tobuma,

Liebe @Melda-Sabine Fischer,

 

dieses Gedicht habe ich aufgrund eines realen Erlebnisses einer mir nahe stehenden Person geschrieben. Es ist fast genau so passiert, nur dass es ein Telefonat war, dass die Stimme der Oma nicht schrill und dass das Ende nicht durch "Paula" geglückt ist.

Ja, diese Oma lässt niemanden zu Wort kommen, denn sie redet "ohne Punkt und Komma". Ihr Mitteilungsbedürfnis ist enorm und es interessiert sie nicht, was andere ihr gerne mitteilen möchten oder würden. Dabei bekommt sie von Familienangehörigen inzwischen täglich Besuch.

Ich arbeite in einem Haus mit betreutem Wohnen und Altenpflegeheim. Aber solch ein Plappermaul ist mir dort noch nie begegnet 😉😂

Ja, es gibt Momente, da kann man sich darüber ärgern, denn das pausenlose Geschnatter stresst ungemein. Besser und sinnvoller jedoch ist es tatsächlich, solche Situationen mit Humor zu nehmen. Man kann die betreffende Person eh nicht ändern, also ändert man eben seine Einstellung dazu. 🤷

Meine Omas leben leider beide auch schon lange nicht mehr 😞.

Diese Oma jedoch redet für zwei.

Mindestens... . 🙈

Und ihr Verstand ist noch voll da 🙈😉

 

Danke für eure lieben Kommentare 🤗🤗🤗

 

Liebe Grüße

ConnyS 

 

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