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Geschrieben am

Auf den strohgepolsterten Sofas

sitzen wir Brüder.

 

Heute fehlte uns das Brot.

Wir kauten an seinem Mangel.

 

Heute fehlte uns auch das Wasser.

Wir tranken voneinander den Durst.

 

Heute fehlt es uns auch an Mut,

über das zu reden, was uns fehlt.

 

Ringsherum sind die Wände,

jenseits der Wände starrt die Nacht.

 

Drei Mann im Zimmer,

und wir frieren vor Einsamkeit.

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Geschrieben

Hallo Fehyla, Deine Zeilen machen mich betroffen, traurig und auch wütend.

 

Trotz der Drei im Zimmer leidet jeder still für sich allein. Deine Gedanken machen bewusst, woran es wirklich mangelt auf der Welt. Einander zu helfen und zu teilen, anstatt sich zu verurteilten oder zu bekriegen. Es fehlt an Menschlichkeit; wie Du hier beschreibst, an der Grundversorgung mit Nahrung und Wasser sowie der Wärme durch Nähe und Beachtung. Einsam kann man auch unter vielen sein.

 

Ich denke, jeder der Drei im Zimmer fühlt sich verlassen und verloren. Draußen starrt die Nacht, das verstärkt das klamme Gefühl noch. Es fehlt an Licht und Hoffnung.

 

Liebe Grüße Juls

 

 

  • Danke 1
Geschrieben

Hallo @Fehyla,

 

sehr gut geschrieben. Ich denke, DarkJuls hat bereits einiges gesagt; dem möchte ich eine Sache hinzufügen. Ich finde, es ist wichtig, darauf zu achten, wie wir unsere Aufmerksamkeit lenken und wohin. Dabei sehe ich ein großes Problem in der Welt.

 

Ich denke oft über Wertigkeiten nach. Wie viel arbeite ich? Wie viel Zeit investiere ich innerhalb meiner sozialen Kontakte, in welchem Maße will ich konsum betreiben, und so weiter.

vor 6 Stunden schrieb Fehyla:

Ringsherum sind die Wände,

jenseits der Wände starrt die Nacht.

Das sind für mich die stärksten Zeilen.
Und ich verstehe nicht, warum wir Menschen so gut darin sind, dort zu verweilen, wo nichts wächst.
Der Job, der falsche Mann/Frau, die falschen Freunde oder die falschen Investitionen (wirtschaftlich) und Zeit als eigentliche Investition. Das lässt sich auf Politik und dem Weltgeschehen natürlich übertragen, aber sogar familiär funktioniert das. Nicht jede Familie ist ein konstruktives Geblüt. Alles und jeder verdient eine Chance, auch eine zweite. Aber dann ist gut. (Das gilt auch für die eigene Persönlichkeit).

Dein Gedicht gefällt mir sehr und es reiht sich wundervoll in die zeitgenössische Sparte der Literatur.

Bei Werken wie diesen, frage ich mich immer: Will ich überhaupt noch formgebunden schreiben?
Ich weiß es nicht.

 

Sehr gern gelesen und Kompliment!

Lg EV

Geschrieben

Ich könnte mir noch vorstellen, dass die Wände ringsum, zwar das Haus oder die Hütte  oder Grenzen darstellen sollen und die Nacht draußen, die starrt, sind alle anderen Menschen, die von den ärmlichen Verhältnissen aus Nachrichten usw. wissen und diese zwar zur Kenntnis nehmen, aber doch nichts ändern. Die Augen sind die Fenster zur Seele. Die Nacht = dunkel= keine Seele = keine Menschlichkeit; starrt = beobachtet ohne zu handeln

Ich frage mich, wo sind die Eltern? Wenn diese in der Familie wegbrechen, fehlt den Kindern der Halt. Wenn das Familiengefühl weg ist, ist es kalt und einsam. 

 

Ein wirklich bemerkenswertes Gedicht.

 

Es grüßt Juls

  • Danke 1
Geschrieben

Hallo, liebe Feyla

Manchmal ist schweigen auch wichtig und helfend.

Man schaut anders auf die Dinge, wenn es ruhig ist.

Erscheint alles um einen herum hoffnungslos, fühlt man sich einsam und verloren. Egal, wer sonst noch im Raum ist.

Ich wünsche den dreien in deinem Gedicht ein Erwachen aus der Starrheit und Hilfe.

Dein Gedicht hat mich sehr berührt!

Herzliche Grüße

Josina

  • Danke 1

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