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Ein dickes Ding!

 

Als ich grad vor dem Fenster hing,
erblickte ich „Ein dickes Ding“.
Der Nachbarshund, Herrn Maiers Mops,
kackt auf den Gehweg einen Klops.

 

Nicht, dass Herr Maier sich flugs bückte
und einen Kacka-Beutel zückte.
Ich sah wie er schnell weiterging,
dies fand ich doch ein „Ein dickes Ding!“

 

Man avisiert mir ein Paket,
weil´s so in einer E-Mail steht.
Auf einer Nachricht war zu lesen,
ich wäre nicht daheim gewesen.

 

Der Hermes-Mann, ein rechter Schlingel,
benutzte einfach nicht die Klingel,
die vorbildlich am Eingang hing,
das ist ja wohl „Ein dickes Ding!“

 

Mein Patensohn, Sven-Kevin Schmitz,
hält jede Arbeit für nen Witz.
Die Stütze, die das Amt ihm blecht,
kommt seiner Faulheit grade recht.

 

„Was ich verdiene ungelernt,
ist von der Stütze weit entfernt.“
Die Haltung ist „Ein dickes Ding!“
Ich wünsche, dass man Hirn ihm bring.

 

Es stehen mit gespannten Mienen
meist lüstern hinter den Gardinen
Gestalten, die mit frohem Grinsen
und Wollust durch ihr Fernglas linsen.

 

So spähen sie Frau Weber aus,
die vis à vis in ihrem Haus
es morgens mit dem Postmann treibt,
wobei der Vorhang offen bleibt.

 

Sein „dickes Ding“ will keiner sehen,
auch die nicht, die am Fenster stehen.
Drum legen sie das Fernglas nieder
und spannen dann erst abends wieder.

 

Es kam ein blauer Brief ins Haus,
verursacht durch den Schüler Klaus.
Die Eltern lasen was geschrieben
und sind nicht wirklich ruhig geblieben.

 

„Ein dickes Ding!“ ist dieser Brief,
ist das, was Vater Egon rief.
„Die Sache ist, gar keine Frage,
für Dich, mein Sohn, die schlimmste Lage.“

 

„Latein ´ne 5, in Deutsch ´ne 6“,
ruft nun die Mutter sehr perplex,
„Dein Handy wird jetzt weggeschlossen!“
„Ein Dickes Ding!“, schreit Klaus verdrossen.

 

Mein Chef, er findet Gendern grausig,
denn das Ergebnis sei meist lausig.
Er trotzt dem neuen Sprachverhalten
und will das alte beibehalten:

 

„Kund*innen, sagt nur der, der spinnt.
Was ist, wenn alle draußen sind?
Kund*außen scheint mir schizophren,
den Blödsinn kann ich nicht versteh´n!“

 

Es hat ihn keineswegs pikiert
bei seinem Vortrag ungeniert,
den Genderstern zu unterschlagen.
„Ein Dickes Ding!“ kann ich nur sagen.

 

„Ein dickes Ding!“, rief auch Pilatus,
„was ist denn dieses Menschen Status?
Die Sache scheint mir wenig schlüssig,
ein Urteil das ist überflüssig!“

 

Auch Jesus rief: „Ein dickes Ding!“
als er halbnackt am Kreuze hing.
„Ich möchte hier nicht hängend dösen,
ich muss doch noch die Welt erlösen!“

 

Der Pastor rief: „Ein Dickes Ding!“,
als er so durch die Kirche ging.
Er hat den Augen nicht getraut,
man hat die Orgel ihm geklaut.

 

Der Papst, der mit dem Herrgott plaudert
und jetzt ob seiner Zukunft zaudert,
der jammert laut und sehr erschöpft,
als hätte man in jäh geköpft:

 

„Ein dickes Ding!“ rief drum der Papst,
„dass Du mir diesen Job hier gabst,
der Menschheit Tun ist wirklich heikel,
versetz mich doch nach Wanne-Eickel!“

 

„Ein dickes Ding!“ rief auch das Wiesel,
ein Kleintier aus der Glasstadt Zwiesel,
als es im Bus grad Nüsse fraß
und neben ihm ein Nilpferd saß.

 

Die Verse hier sind sehr obskur,
der Leser fragt: „Was schreibt die nur?“
„Ein dickes Ding“ denk ich zuweilen,
sind diese und auch andre Zeilen.

 

 

@Copyright Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil

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