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Was wär die Geige ohne Saite

(Ringelnatz zu Ehren)

 

Ich hab so ein Gefühl in mir
und wäre gar nicht abgeneigt,
mein Barometer, das nach oben zeigt,
von Herzen gern zu übereignen dir.

Nichts hatte ich im Sinn,
warum ist mir so traurig das Herz ?
Schau, die Blüte in ihrem Beginn -
sie kennt keinen Schmerz.

Die Zeit, sie schreitet vornehm aus,
gibt dem Vergessnem neuen Trieb,
der Mensch, er macht ein Fest daraus,
wo eine Träne still im Gestern blieb.

Stille – nur ein Rauschen fein
daraus sich leis Erinn´rung webt;
ach, bin so traurig und allein,
wo langsam sich dein Bild erhebt.

Was wär die Geige ohne Saite -
o, ich lächle in die Weite:
es sei ein neu Beginn, das Schicksal geigt:
da wär ich gar nicht abgeneigt.

***

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