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Bringschuld

 

Es ist das Herz, dem man geschuldet

und dem man immer noch vertraut.

Soviel das man bislang erduldet,

so oft nur Luftschlösser gebaut.

Man glaubt gewappnet fĂŒr das Leben

und liegt trotzdem so oft daneben.

 

Ein jeder meint es zu verstehen,

was einem bislang widerfuhr.

Anstatt einfach vorbei zu gehen,

die Zeit tropft stetig aus der Uhr.

Im Nachhinein wird sich erst zeigen,

ob alte Werte dennoch bleiben.

 

GeprÀgt vom Zeitgeist der ein Stempel

und der uns auferlegt manch Frist.

Der auch verhöhnt grad als Exempel,

selbst wenn das Rundumuns so trist.

 

Versucht man es auch zu begreifen ~

wir können nur an Taten reifen.

 

© Uschi R.

text/bild/rezitation
music: Piano Amor

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Liebe Uschi,

 

wieder sehr wohlklingende Verse mit dieser Mischung aus Resignation und Zuversicht, fĂŒr die ich gerne das Rezept erfragen möchte (das du vermutlich nicht rausrĂŒcken wirst...) 

 

Die Wortschöpfung "Das Rundumuns" gefĂ€llt mir besonders, und die aus der Uhr tropfende Zeit hat etwas schön Surreales. Wer mĂŒsste da nicht an DalĂ­ denken?

 

Gruß

Cornelius

  • Danke 1
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@CorneliusLieber Cornelius, es kommt wohl im Leben immer auf die richtige Mischung an und sei mal ehrlich, was wÀren wir Schreibende, wÀren wir nicht stÀndig in einem Art Drahtseilakt zwischen Melancholie, Fröhlichkeit und manches mal sogar Schwermut.

Diese Gedanken zu verbinden, in Worte zu kleiden und hernach zu rezitieren ist es, die mit Freude erfĂŒllen sollte. Das Rundumuns, nur eines meiner 'Zauberwörter', die ich gerne ab und an mal einbaue 😉

Die aus der Uhr tropfende Zeit könnte von Dali sein, stimmt, ich dachte dabei jedoch an den unvergesslichen Erich KĂ€stner, dessen Texte mir ebenso gefallen wie die Mascha KalĂ©kos, die recht Ă€hnlich schrieb - als Frau halt. Von beiden Poeten habe ich unzĂ€hlige Rezitationen verfasst, die allesamt auf meinem YouTube Kanal auffindbar sind, da sie leider noch nicht ausser der 70 Jahre Regel liegen um sie hier in den alten Meistern posten zu dĂŒrfen...

Ist die Zeit wirklich surreal, wenn sie zeitweilig nur so dahintröpfelt um hernach gleich wieder beinahe zu rasen scheint...?? So wie auf dem Bild, am allerletzen schönen Tag des vergangenem Herbstes im SpÀtnachmittagslicht getauchte Landschaft um das Heidenreichsteiner Moor hier im Waldviertel bei mir, wo das 'Rundumuns' noch ziemlich schwer in Ordnung ist.

Herzlichen Dank mit lieben GrĂŒĂŸen!
Uschi

 

  • Schön 2
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Hallo Uschi,
ich kenne das Wort "Rundumadum" was soviel wie rundherum bedeutet. Dein rund um uns als "Rundumuns" stellt das uns noch mehr in den Mittelpunkt. Ich empfinde den Text als eine Art LebensresĂŒme in dem hinterfragt wird, hat man alles getan was das Herz einem aufgetragen hat? Wenn nicht, sollte man versuchen diese "Bringschuld" zu begleichen oder sich selbst verzeihen.
Ein schweres Thema, dem ich trotzdem gern nachgespĂŒrt habe.
LG
Perry

  • Danke 1
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@PerryDu hast recht lieber Perry, was auf den ersten Anschien möglicherweise so gar nicht scheinen mag - es ist ein schweres Thema, wenn man beginnt, gewisse Dinge tatsĂ€chlich in Frage zu stellen, nicht blos nur zu hinterfragen! Da liegt, meines Erachtens  ein gewaltiger Unterschied darin. Das von mir gebrĂ€uchliche Rundumuns hat tatsĂ€chlich im weitesten Sinne mit dem auch in Wien durchaus gebrĂ€uchlichem 'Rundumadum' etwas zu tun. Es ist das AllgewĂ€rtige was uns umgibt, zeitlebens, ob es uns genehm ist, oder massiv sogar widerstreben mag - wir können es nur schwer oder ĂŒberhaupt nicht Ă€ndern.

Auch denke ich vielen ist es möglicherweise schon passiert, auf Zeitgenossen gestossen zu sein, die ach so mitfĂŒhlend, ach so verstĂ€ndnisvoll sind, dies aber in Wirklichkeit ĂŒberhaupt nicht so ist, anstatt einfach weiterzugehen, was ehrlicher wĂ€re. Meist wird doch selbst nach der Frage 'wie geht es dir', nichtmal die Antwort abgewartet, schon oft und oft selbst erlebt.

Um sich selbst verzeihen zu können, ist es meines Erachtens vorerst einmal notwendig, auch mit sich selbst im Prinzip und generell ĂŒberhaupt auszukommen - und die Crux an der Sache ist doch die, dass genau das am allerschwersten ĂŒberhaupt erscheint.

Wer sieht sich schon gerne in den Spiegel, selbst wenn er einem manchesmal vom Leben direkt vorgehalten wird!

Danke fĂŒr dein völlig richtiges Reflektieren!

Liebe GrĂŒĂŸe
Uschi

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