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Empfohlene Beiträge

Geschrieben am

 

 

 

Morgengebet,

der Sonne entgegen

 

 

Du hast es gesehen

und schweigst

 

Gewalt

Grauen

Zerbrechen

Zerfallen

Staub

 

Du warst Licht

und du warst Wärme

Hoffnung dem hoffnungslosen

verlorenen Menschen

 

bist geblieben

und schweigst

 

 

 

 

 

.

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Geschrieben

Hallo Vogelflug, das Schweigen macht betroffen angesichts der Gewalt und des Grauens. Was aber kann ein Glaube mehr geben, als schweigend beizustehen? Zu Bleiben bei allen, was auch immer geschieht. 

 

Liebe Grüße Juls

Geschrieben

Das Gedicht zu schreiben war wie eine kleine Meditation in Vorbereitung auf die Gedenkveranstaltung zum Tag der Opfer des Nationalsozialismus in meiner Heimatstadt. Ich war fast zwei Stunden zu früh vor Ort, weil ich noch jemanden in die Stadt fahren musste, also setzte ich mich in die Hotellobby des "größten Hauses am Platze", bestellte mir einen Kaffee, schaute in die Sonne und schrieb ...

Und die alten Fragen brachen auf: Wie kann Schönheit sein, wenn das passieren kann? Können Licht und natürliche Wärme einen in unvorstellbarer Not beim Überleben helfen? Kann man nach Auschwitz Gedichte schreiben? Kann man es vor Auschwitz 2.0?

 

Ergänzend aus dem realen Leben: Auch in meiner Stadt haben wieder AffeDler beim Gedenken provoziert - mit ihrem Erscheinen sowieso, mit dem größten Blumengebinde, das abgelegt wurde, mit ihrer Unverfrorenheit, öffentlich ein stilles Gedenken mit geneigtem Haupt zu spielen - oder denken sie dabei an die gefallenen deutschen Soldaten, an gefallene SS-Verbrecher, an den Verlust ihrer Macht? Daran, von "Untermenschen" besiegt worden zu sein?

Schwer erträgliche Kontraste. Was eigentlich als Gedenkveranstaltung gedacht und gewollt ist, wird in dem Moment, wenn die nach vorn treten, in jedem Jahr laut. Bisher blieb es bei einer kleinen Gruppe aktiver Antifaschist*innen, die ihre Abscheu mit ein paar lauten Rufen äußern. In diesem Jahr, nach dem Potsdam-Treffen der "Remigration"s-Vordenker, war der Unmut spürbar größer, breiter. Nicht alle ließen sich hören, aber Vertreter*innen der demokratischen Parteien wandten im "großen Moment" der AfD den Rücken zu, andere gingen hinterher zu denen, die die Stille störten, um der Entwürdigung entgegenzutreten, und bedankten sich für den Mut, den jene bewiesen haben. Aber es gab sogar zwei, die sich demonstrativ zwischen Gedenkstein und AfD gestellt haben, um das verlogene Bild nicht zu ermöglichen. Ein starker Moment!

 

Das ist eine meiner Triebfedern, literarisch zu schreiben. Das Gestern, das Heute. Die Angst, der Kampf um das Morgen.

 

Danke euch allen fürs Lesen, @Lydia J. und @Darkjuls insbesondere.

 

 

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