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Hera Klit

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Angst

Du bist mein Fels in der Brandung,
wie abgedroschen das auch klingen mag,
obwohl du seit vierzig Jahren
nicht mehr mit mir auf der Bühne warst,
in diesem Einpersonenstück, das ich mein Leben nenne.
Du schenktest mir deinen Körper,
das ist viel, aber du schenktest
mir auch deinen Geist, das ist viel mehr.
Deine Seele besessen zu haben, hielte ich
für vermessen behaupten zu wollen.
Vierzig Jahre warst du unsichtbar
und nun diese Erscheinung in der Straße deines Vaters
in der Nähe des Altenheims.
Ein lächelndes Gesicht, versunken in Gedanken,
hinter der Windschutzscheibe eines alten Mercedes.
Hast womöglich nicht so viel erreicht,
wie wir uns einst erträumten?
Auch das verbindet uns.
Ich schlich danach um die Wohnung deines Vaters,
die Läden blieben tagelang unverändert.
Ist er im Heim, in dem nun auch meine Mutter ist?
Eine Begegnung mit dir, dort, scheint möglich.
So bedrohlich, so unwirklich.
Kann ich dies ertragen?
Ich habe Angst davor.
Angst vor einem Geist, der plötzlich wieder Mensch werden könnte.
 

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