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Geschrieben

Hallo Alexander,

 

das ist ja eine richtige praktisch-philosophische Perle! Wenn eine Tür ins Schloss fällt, öffnet sich eine andere. Wenn aber gar keine Tür da ist, wird eben eine gebaut - und schon ist dort, wo eben noch perspektivlose Leere war, plötzlich eine Tür, die auf jeden Fall irgendwohin führt.

 

Ich bin spontan begeistert von diesem Bild. Auch das Reimschema ist apart. 

 

Aufgeschlossene Grüße

Cornelius

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Geschrieben

Moin Alexander, 

ich wollte fast anmerken, dass mir die Sprache in deinem Gedicht zu profan ist. 
Klar, kann man argumentieren, dass das Ausdruck der handwerklichen Einfachheit ist und Cornelius trifft mit "praktisch-philosophisch" eigentlich den Nagel auch genau auf den Kopf (höhö, Handwerkerwitz). 

Dann habe ich aber festgestellt, dass das Profane eigentlich nur an einigen wenigen konkreten Wörtern hängt:
eingesaut, geschlaucht und reingesteckt, wow (das ist als gänzlich umgangssprachlicher Ausruf nochmal eine ganz andere Ebene^^).

 

Allesamt Reimwörter und mir drängt sich da auch der Eindruck auf, dass diese Worte nicht im Text sind um handwerkliche Einfachheit zu betonen sondern einfach, weil der Reim eben bedient werden muss^^ 
Wenn das so auffällt, eben weil diese Reimwörter stilistisch so auf- und herausfallen, ist das schade. 
Denn ansonsten bist du sprachlich ja ganz und gar nicht profan (beschauen, währenddessen, Maßarbeit, vergebens, Werk).

 

Ansonsten: 
Mir gefällt das Klangbild aus der Häufung der au-Laute in den Reimwörtern, insbesondere in Strophe 1.
Cool wäre natürlich gewesen, das auch in den anderen Strophen so durchzuziehen, da grätschen dann aber noch ein paar andere Klänge hinein - für die Vielfalt aber vielleicht auch nicht verkehrt^^

 

Metrisch und reimlich (abgesehen wie gesagt von den recht erzwungenen Reimen) bist du handwerklich sauber, ganz wie der Türbauer!

 

Als kleinen interpretativen Ansatz, da es höchstwahrscheinlich nicht nur um Türbauer geht, würde ich insgesamt das Bild des (Kunst)Schaffenden heranziehen. 
Mir kam natürlich sofort der Dichter in den Sinn, der mit seinen Texten eine Tür zur Fantasie, vielleicht auch in eine schönere, bessere Welt, baut, um in dieser zu verweilen, und auch andere zu sich einzuladen.
Der letzte Vers ist dafür unfassbar wichtig und ich bin froh, dass der noch kam, der bringt in der Tat den ein oder anderen tieferen Gedankengang ins Spiel 🙂 

 

Eine Fortsetzung deines Textes könnte nun sein, wie andere rüde an die Tür des lyrischen Ichs hämmern, ungefragt hereinplatzen und die Ruhe stören. Ganz wie ich Flegel hier an deiner Tür in die Fantasie. 
Man mag es mir verzeihen 😛 

LG Christian

 

Edit:
Habe noch zwei Kleinigkeiten vergessen, beide S2V4 betreffend: 
Hinter "alles" (und auch hinter "tat" im Folgevers) muss ein Komma, du leitest da einen eingeschobenen Nebensatz ein. 

Außerdem bin ich leider kein Fan von diesen Ellipsen. 
Das fehlende "habe" fällt natürlich auf, und das ist nur dem Reim geschuldet und hat keinen anderen stilistischen Nutzen, das ist auch immer etwas schade.
Das war's nun aber 😄

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Geschrieben
Am 3.2.2024 um 07:53 schrieb Alexander:

Danke dir, dafür das du dich mit dem Text und seinem Inhalt auseinandergesetzt hast. Ich bin froh, das ich den Sinn und Zweck dieser Zeilen, auf dich und auf alle anderen übertragen konnte. 

 

@EndiansLied es freut mich auch dass es für dich lohnenswert war, diese Zeilen zu lesen. Danke für deinen Kommi. 

 

@Dali Lama

danke das du dich mit meinem Text so intensiv auseinander gesetzt hast. Das weiß ich sehr zu schätzen! Diese Art von Kritik ist es, die einem weiter bringt. Natürlich sind ein paar Worte dem Reim geschuldet. lIch habe den Text aufgebaut, um eben diese Türe der Flucht, vor den alltäglichen Dingen, zu beschreiben, inkl. des ganzen Prozederes. Ich gebe dir natürlich vollkommen Recht. Da wäre mehr drin gewesen. Manchmal bin  ich mir nicht sicher er ob ich eher in Mundart oder in souveräner/ausdrucksvoller Sprache schreiben soll?

 

Und genau deswegen, ist deine Kritik bzw Statement so enorm wichtig für mich. Du schilderst mir klar und deutlich die Schwächen dieses Gedichts. Ich verstehe nur zu gut was du mir auf den Weg geben möchtest. Umschreiben werde ich es trotzdem nicht. Eher sehe ich deine, überaus lehrreiche, Kritik als Ansatz, es in kommenden Stücken besser zu machen. Ich danke Dir für's genauere Hinschauen und ich bin froh das du es für erstrebenswert erachtet hast, meinen Text zu kritisieren und zu analysieren. Dadurch kann ich lernen und vielleicht endlich mal das Gesamtprojekt anders begutachten. 

 

 

Danke dafür und ich hoffe du gibst mir weiterhin Tipps, sofern es deine Zeit ermöglicht. Schön das du dir Zeit genommen hast! 

 

 

und danke nochmal 🤘

 

Fast vergessen: Danke natürlich auch an alle anderen denen dieses Gedicht gefallen hat! 

 

LG Alex 

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