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Elisabeth Barrett Browning ~ Wie ich dich liebe (aus dem Englischen von Rainer Maria Rilke)


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Geschrieben am

Wie ich dich liebe

 

Wie ich dich liebe? Lass mich zählen, wie.
Ich liebe dich so tief, so hoch, so weit,
Als meine Seele blindlings reicht, wenn sie
Ihr Dasein abfühlt und die Ewigkeit.

Ich liebe dich bis zu dem stillsten Stand,
Den jeder Tag erreicht im Lampenschein
Oder in Sonne. Frei, im Recht, und rein
Wie jene, die vom Ruhm sich abgewandt.

Mit aller Leidenschaft der Leidenszeit
Und mit der Kindheit Kraft, die fort war, seit
Ich meine heiligen nicht mehr geliebt.

Mit allem Lächeln, aller Tränennot
Und allem Atem. Und wenn Gott es gibt,
Will ich dich besser lieben nach dem Tod.

 

* * * * * * *

Elisabeth Barrett Browning, (1806-1861)

( Aus dem Englischen von Rainer Maria Rilke)

Bild: Piotr Topolski

music: Gregor Quendel

Rezitation: Uschi Rischanek

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Geschrieben

@Stavanger Nun lieber Uwe, bedenke die Zeit, in der dieser Text entstanden ist... und trotzdem vermochten sie auch damals, ihren Gefühlen und Gedanken Ausdruck zu verleihen... wikipedia schreibt zu dieser beeindruckenden Frau:

Sie galt bereits zu ihren Lebzeiten als bedeutendste Dichterin Englands. Die Tochter von Edward Moulton-Barrett und Mary Graham-Clarke begann in jungen Jahren Gedichte zu schreiben. Die Familie lebte von dem Geld, das ihre Zuckerplantagen auf Jamaika abwarfen. Als die Sklaverei dort abgeschafft wurde, musste die Familie zunächst nach Sidmouth ziehen, wo Elizabeth 1835 Prometheus Bound schrieb, und danach nach London. Dort ließ ihre Gesundheit weiter nach, was ihren Arbeitseifer aber nicht behinderte. Sie hat viele Gedichte veröffentlicht...

Ich vertiefe mich immer gerne ein bisschen vorher in die Bio derer die ich zu rezitieren beabsichtige 😉
Fein wenn es gefällt, ich danke dir!

 

LG Uschi

Geschrieben

Hallo Uschi,
ich denke, dass neben der seelenweiten Liebe vor allem die "Heiligen" bzw. der Glaube eine große Rolle im Text spielt. Gott erst nach dem Tod zu lieben ist auch ein Plädoyer für die Liebe im Jetzt und Hier.
Gern gelauscht und interpretiert!
LG
Perry

  • Danke 1
Geschrieben

@Perry Lieber Perry, so habe ich den Text noch gar nicht betrachtet - sie war zeit ihres Lebens, nach einem Sturz vom Pferd, ziemlich kränkelnd und hatte darüber hinaus einen sehr despotischen Vater, der ihr gerne jegliche Freude untersagt hätte...
Vielleicht kommen dann solche Texte wie der hier zustande.
Ich danke für dein Reflektieren und freue mich wenn es gefallen hat.

 

LG Uschi

Geschrieben

 

Hallo Uschi,

 

seltsam, dass Du alles tust, den Text auch im Vortrag als Sonett unkenntlich zu machen, wenngleich Rilkes Personalstil durchaus geeignet ist, dem Vorschub zu leisten. Vielleicht ist es auch nur so möglich, dieses reinrassige Liebesgedicht aus den Sonnets from the Portuguese, gerichtet an und geschrieben für Robert Browning, irgendwie misszuverstehen.

 

Gruß

 

E.

 

Geschrieben

@EndeavourHallo nochmals,
den Satz dieses Sonetts, der aus mir nicht nachvollziehbaren Gründen, nahezu allerorts so wie zuvor war, habe ich nunmehr korrigiert.

Da ich ein kleinwenig den Hang zum Perfektionismus habe, habe ich erneut auch neu eingesprochen.

Es gab im ursprünglichen Satz auch noch Textungenauigkeiten in den Zeilen 1, 7 und 13, die ich ja nur so wiedergeben konnte, wie sie da ursprünglich gestanden hatten.
 

Trotzdem wirst du, wenn du dir vielleicht die Mühe nimmst, die Ursprungsversion oben nochmals anzuhören, feststellen, dass ich nicht viel anders rezitiert habe als nunmehr in der textlich richtiggestellten Version... 😉

LG U.

 

 

Geschrieben

 

Hallo Uschi,

 

schön, dass Du den Beitrag überarbeitet hast, auch wenn der Interpretationsansatz der gleiche geblieben ist. Mir hätte (angesichts dieser Lovestory mit Flucht nach Italien und Bruch mit dem Vater etc.) eine andere Dynamik bzw. statt des Adagio sostenuto ein Andante oder Allegretto eher eingeleuchtet. Aber da hat ein Ansatz dem anderen nicht vorzusagen.

 

Gruß

 

E.

 

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