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Geschrieben am

(Aus dem Fundus, 2019)

 

Vor dem Tor

 

Ich stehe zögernd vor dem alten Tor

Anklopfen werde ich wohl nicht

Obwohl die Selbstachtung ich längst verlor

Heimat ist da nicht in Sicht.

 

Zu viele Jahre war ich in der Fremde 

Ein Versager kehrt zurück

Ob Gnade ich in Vaters Augen fände? 

Das wäre wohl das größte Glück. 

 

Bestimmt hat er mich längst vergessen 

Als Erinnerung im Kopfe abgelegt

Jetzt einfach so zu kommen wär vermessen 

Ob jemand noch Gefühle für mich hegt?

 

© Herbert Kaiser 

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Geschrieben

An @Stavanger und @JoVo

 

Hallo Ihr beiden. Eure Rückmeldung hat mich sehr gefreut und ich bedanke mich dafür. 

 

Zum Gedicht muss man sich quasi die Vorgeschichte dazudenken - das LI hat, vermutlich gegen den Willen des Vaters, das Elternhaus verlassen und ist in die Fremde gezogen, findet aber nicht das erhoffte Glück und kehrt nach Jahren wieder heim. Als Versager wagt es das LI nicht die Pforte, die es einmal geschlossen hat, zu öffnen. Es bleibt die Angst vor der Reaktion des Vaters. 

 

LG Herbert 

 

 

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Geschrieben
vor 27 Minuten schrieb Herbert Kaiser:

 

Zum Gedicht muss man sich quasi die Vorgeschichte dazudenken - das LI hat, vermutlich gegen den Willen des Vaters, das Elternhaus verlassen und ist in die Fremde gezogen, findet aber nicht das erhoffte Glück und kehrt nach Jahren wieder heim. Als Versager wagt es das LI nicht die Pforte, die es einmal geschlossen hat, zu öffnen. Es bleibt die Angst vor der Reaktion des Vaters. 

 

Guten Morgen Herbert,

 

das ist ja mithin das Gleichnis vom verlorenen Sohn in moderner Fassung - wie man sieht, eine zeitlose Geschichte. Sehr gerne gelesen.

 

Gruß

Cornelius

vor 27 Minuten schrieb Herbert Kaiser:

 

 

 

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Geschrieben

Hallo Herbert,
manchmal muss man Fehler machen, um daraus zu lernen. Da die biblische Geschichte vom verlorenen Sohn gut ausgegangen ist, sollte der Protagonist in deinen Zeilen vielleicht doch zumindest anklopfen. 😉
LG
Perry

  • Danke 1
Geschrieben

Lieber Herbert,

 

schön, wie das innere Schwanken bei der späten und glücklosen Heimkehr darstellst. (Kafka schrieb dazu: "Je länger man vor der Tür zögert, desto fremder wird man.")

 

Gern gelesen.

Grüße von gummibaum

 

 

  • Danke 1

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