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Geschrieben am

inmitten leerer weinflaschen

sitzt mein geist

aufs geratewohl ausgezehrt

vom munteren treiben

in trüben gassen bei mondschein

kein tautropfen rührt sich im glase

 

frisch eingeschenkt gleitet der junge morgen

am bahndamm vorbei zu Dir

drosselt feuchtglänzend die gleisspur

praller güterwaggons

 

mohnsamen fliegen durch die gurgel der zeit

genetisches treibgut am rande der stadt

in der ferne drängeln sich

frischgepreßte mandelblüten

in meine haarspalten

unter meinen sohlen knistert

der duft der oliven

 

plötzlich niest kantig ein kalter hauch

durch gespaltene fingernägel

singt leise ein faltiges lied

über gefrorene augenbrauen

lichtblitze fliehen über rostige signale

 

im blickwinkel der zeltdörfer

kommst Du mir entgegen

küßt sanft mein kalkiges haupt

im narbenlicht

in der knorpelschicht

rieselt verdorrtes blut

über knöcherne schienen

 

wann stehe ich auf

umarme Deine lippen

kirschen der freiheit

im dunstschrei ohne sorgen

blüht neue hoffnung

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