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Im Auge der Finsternis


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Plötzlich sitzt er da. Die Bank schräg gegenüber war noch frei.

Zehn Jahre, - oder waren es mehr - habe ich ihn nicht gesehen.
Müsste nicht sein Haar schon grau geworden sein? Wahrscheinlich gefärbt.

Früher war es pechschwarz sowie seine Augen, mit denen er mich gerade anstarrt.
Die dunklen Typen zogen mich immer schon magisch an.

Ich spüre seinen Blick in jeder meiner Zellen.

Bei unserer ersten Begegnung, hat er mich schon auf dieselbe Weise fixiert.

Fünf Minuten bis zum Glockenschlag muss ich noch aushalten,

schaue abwechselnd auf meine Hände und zu den Schwalben, die heute niedrig fliegen.

Dabei überlege ich mir eine passende Antwort, falls er mich anspricht.

Dick ist er geworden, - oder ist er es doch nicht?
Um sicher zu gehen, schaue ich unauffällig aus dem Augenwinkel. -  Er ist es.

Woher weiß er, dass ich einmal in der Woche zur selben Zeit hier vor der Schule warte?
Mein Herz schlägt wie damals, nur diesmal aus Beklommenhet,

in Erinnerung an seinen Eifersuchtswahn,

durch den ich täglich mehr und mehr seinem Abgrund entgegensah,

oder war es meiner? - Wie lang doch fünf Minuten sein können.

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Guten Morgen @JoVo

 

du hast recht. Das eine existiert nicht ohne das andere. Auch nicht in uns selbst.

Aber manchmal braucht man ein Gegenüber, das aufzeigt, wohin man bei sich selbst schauen muss.

Das kann schon mal in den eigenen Untergrund führen. Zu akzeptieren wie es dort zugeht, stärkt und macht ganz.

Bis mans aber kapiert hat, kann dauern.

 

Ich Danke dir .🙂

Seeadler

 

 

Guten Morgen @Herbert Kaiser

 

ich denke, einigen von uns, sind derartige Erfahrungen nicht fremd.

Nur die Verarbeitung und darauf folgendes Erkennen, zieht sich hin und man  trauert um verlorene Jahre. Das sind sie aber nicht. So empfinde ich jedenfalls heute.

 

Herzlichen Dank dir.

 

Sonntagsfrühlingsgruß vom Seeadler

 

 

Liebe @Pegasus Herzlichen Dank!

 

Ich übe mich immer wieder in Kurzgeschichten oder Prosa. Wenn es gelingt, freue ich mich.

Am liebsten schreibe ich Erlebtes. Das hat für mich den Vorteil, dass ich verarbeiten kann.

In Geschichten erfinden bin ich nicht so bewandert.

 

Zu dir fliegt ein Frühlingsgruß🌼von Seeadler

 

 

 

 

 

 

 

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Hallo, Seeadler

eine kurze knappe Geschichte. Einen Spannungsbogen hast du gekonnt geschlagen von Anfang bis zum Ende. Deine Zweifel am Gegenüber und deine Selbstzweifel gut in Worte gefasst und ein offenes Ende, worüber man nachdenken muss und neugierig ist " Was wird wohl noch passieren?" Gefällt mir.

LG sendet Pegasus

  • Danke 1
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Liebe @Pegasus Herzlichen Dank!

 

Ich übe mich immer wieder in Kurzgeschichten oder Prosa. Wenn es gelingt, freue ich mich.

Am liebsten schreibe ich Erlebtes. Das hat für mich den Vorteil, dass ich verarbeiten kann.

In Geschichten erfinden bin ich nicht so bewandert.

 

Zu dir fliegt ein Frühlingsgruß🌼von Seeadler

 

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