Zum Inhalt springen

Christian Morgenstern ~ An den Andern (1914)


Empfohlene Beiträge

Ich hatte mich im Hochgebirg verstiegen.
Die Felsenwelt um mich, sie war wohl schön;
doch konnt ich keinen Ausgang mir ersiegen
noch einen Aufgang nach den lichten Höhn.

 

Da traf ich Dich, in ärgster Not: den Andern!
Mit Dir vereint, gewann ich frischen Mut.
Von neuem hob ich an, mit Dir, zu wandern,
und siehe da: Das Schicksal war uns gut.

 

Wir fanden einen Pfad, der klar und einsam
empor sich zog, bis, wo ein Tempel stand.
Der Steig war steil, doch wagten wir's gemeinsam ...
Und heut noch helfen wir uns, Hand in Hand.

 

Mag sein, wir stehn an unsres Lebens Ende
noch unterm Ziel, - genug, der Weg ist klar!
Daß wir uns trafen, war die große Wende,
Aus zwei Verirrten ward ein wissend Paar.

 

Bild: pixabay

Music: Rion Riz
Rezitation: Uschi Rischanek

  • Gefällt mir 3
  • Schön 1
Link zu diesem Kommentar

Hallo Uschi,
die alte Weisheit, "zusammen geht es sich leichter durchs Leben", schwingt leis in Morgensterns Wandergeschichte.
Ob wir den "Tempel" in der lichten Höhe errreichen, wissen wir nicht, aber gemeinsam hofft es sich auch besser.
Gern mitgewandert und gelauscht.
LG
Perry

 

  • Danke 1
Link zu diesem Kommentar

Erstelle ein Autorenkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Autorenkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Autorenkonto erstellen

Neues Autorenkonto für unsere Community erstellen.
Es ist ganz einfach!

Neues Autorenkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Autorenkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden
×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information

Community-Regeln
Datenschutzerklärung
Nutzungsbedingungen
Wir haben Cookies auf deinem Gerät platziert, um die Bedienung dieser Website zu verbessern. Du kannst deine Cookie-Einstellungen anpassen, andernfalls gehen wir davon aus, dass du damit einverstanden bist.