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Geschrieben am

Nie wieder … !

 

Nie wieder schlägst du mich!

Hätte ich sagen sollen 

Aber sagt das ein kleiner Junge zum 

übermächtigen Vater?

Ich fürchte deine erhobene Hand 

Sie zerschmettert mein Vertrauen in dich 

und die Welt 

Ich bin doch dein Kind, möchte dir gefallen, 

möchte deine Liebe 

Jede Watsch’n ist ein Schlag in die Seele 

Macht dich zur strafenden Instanz, die mich 

bis in meine Träume verfolgt

Ich bin sieben Jahre alt und Bettnässer 

Und fürchte dir nach der Schule wieder zu 

begegnen 

Eine Kleinigkeit für eine Bestrafung findet 

sich sicherlich …

Und Mutter schweigt.

 

© Herbert Kaiser 

  • Traurig 10
  • wow... 2
Geschrieben

 

Hallo Herbert,

das geht unter die Haut, immer wieder - auch wenn du `nie wieder` titelst.

 

vor 29 Minuten schrieb Herbert Kaiser:

Ich bin sieben Jahre alt und Bettnässer 

Und fürchte dir nach der Schule wieder zu 

begegnen 

Eine Kleinigkeit für eine Bestrafung findet 

sich sicherlich …

Und Mutter schweigt.

 

...eindringlich beschrieben, ich kann die Belastung des Jungen regelrecht spüren. Und dann noch das: "Und Mutter schweigt."

Wieviel Schmerz du mit diesen drei Worten noch zusätzlich darauf packst.

Diese letzten 6 Zeilen sind für mich ein Gedicht für sich.

 

Du hast mich gepackt mit deinen Zeilen. 

LG Lydia

 

 

  • Gefällt mir 2
  • Danke 1
Geschrieben

Gewalt gegen Kinder ist auf dieser Welt allgegenwärtig. Es gibt wohl wenige Tiere, die so grausam zu den eignen Kindern sein können, wie der Mensch. Warum ist das so? Dies frage ich mich schon sehr lange. Sehr trauriges Thema, das Du dankenswerter Weise gekonnt in das Bewusstsein der Lesenden rückst!

LG hollipoc

 

Hallo Herbert,

gerade habe ich gesehen, dass ein Antwortgedicht erlaubt ist. Das habe ich schon mal falsch gemacht, ich hoffe, dass es dieses Mal tatsächlich ok ist. Dieses Gedicht habe ich 1982 geschrieben:

 

-Abtwortgedicht entfernt! 

Bitte die Forumsregeln beachten!-

  • Danke 1
  • Traurig 4
  • 8 Monate später...
Geschrieben

Hallo!

 

Hände schlagen Wunden in die kleinen Körper. Sie verheilen. Worte schlagen Wunden in die kleinen Seelen. Sie verheilen nicht. Sie schmerzen auch noch im Alter, wenn die Alten längst nicht mehr sind. Wer lehrt die Eltern? Ihre eigenen Wunden sind ihre Lehrmeister. Es ist Zeit, den Kreislauf zu durchbrechen...

Danke für dieses eindringliche, zu Herzen gehende Gedicht, lieber Herbert.

Sehr tief empfunden und nachgefühlt.

  • Danke 1

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