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Geschrieben am

Der Regen fällt aus tristem Grau

und lässt die Bäume Tränen weinen.

Vergangen ist das Himmelblau,

nie wieder wird die Sonne scheinen.

 

Am Boden fault verwelktes Laub,

was bleibt sind oft geträumte Träume.

Erinnerung zerfällt zu Staub,

verdunkelt einstmals lichte Räume.

 

Vorüber ist die schöne Zeit,

mit ihr das traute Kinderlachen.

Erstickend macht sich Schwermut breit,

und er kann nichts dagegen machen.

 

Der alte Mann blickt in den Garten

und träumt, er sähe Frau und Kind.

Er ahnt, dass sie schon auf ihn warten,

weil sie schon längst gegangen sind.

 

Und ihn erfasst ein jähes Beben,

er atmet tief, er ist bereit,

beginnt ganz sacht empor zu schweben,

erlöst von Leid und Einsamkeit.

  • Gefällt mir 8
  • Traurig 4
Geschrieben

Hei Sid,

Das ist eine sehr hohe Dosis Traurigkeit, hart an der Grenze, wo ich's noch glaube. Aber das Gedicht hat eine sehr schöne Form und ist (wieder mal) souverän gereimt.

Also eine durchaus positive Rezeption, mit Gruß, von: Uwe

 

  • Danke 1
Geschrieben

Hello Sid, 

 

bereits im ersten Abschnitt wird den Lesenden klar gemacht wohin die Reise geht und dass keine Hoffnung mehr bleibt, da das Ende erreicht ist. Verdeutlicht durch: "nie wieder wird die Sonne scheinen."

 

Auch das Bild des verwelkten Laubs als Metapher unserer Lebensträume gefällt mir sehr gut und ist stimmig. 

 

Der dritte Abschnitt stellt, um die ganze Tragweite zu verdeutlichen, die frühen unbeschwerten Tage der Kindheit, in Kontrast zum jetzigen Lebenswinter dar. Auch hier eine schöne Verbindung. 

 

Das es im letzten Abschnitt kein Morgen geben wird, wissen die Lesenden bereits zu diesem Zeitpunkt, vor allem nochmals verdeutlicht im vorletzten Abschnitt, daher halte ich den Satz für überflüssig. 

Mit dem Tief atmen ist wohl der letzte Schnapper des Körpers nach Luft gemeint, bevor das Herz aufhört zu schlagen. 

Der letzte Satz gefällt mir sehr gut, das Ganze abzuschließen, vor allem weil er nicht mit dem Ankommen in irgend einem Paradies endet, sondern real erfasst was der Tod am Ende wirklich bedeutet: Erlösung von Leid. 

Also fasst doch ein hoffnungsvoller Text. Das nennt sich dann wohl das Lebens Paradoxon. 

 

Gern gelesen und ein wenig süßen Senf dagelassen. 

 

LG JC

 

 

 

  • Gefällt mir 1
  • Danke 1
Geschrieben

Hallo Sid, natürlich sind Deine Zeilen traurig, aber auch Schmerz und Trauer gehören zum Leben. Wenn man scheinbar alles, was einem wichtig und lieb war, verloren hat, möchte man nicht länger einsam und alleine sein. Das ist verständlich und nachvollziehbar. Ich finde Dein Gedicht sehr berührend. 

 

Liebe Grüße Darkjuls

  • Danke 1
Geschrieben
vor 5 Stunden schrieb Stavanger:

Das ist eine sehr hohe Dosis Traurigkeit, hart an der Grenze

Da hast du recht, lieber Uwe, aber wenn ich mich zum Dichten in eine traurige Stimmung versetze, bleibt das nicht aus.

 

Danke für dein Lob und einen lieben Gruß

Sid

 

 

 

Hei JC,

 

vor 5 Stunden schrieb Joshua Coan:

Das es im letzten Abschnitt kein Morgen geben wird, wissen die Lesenden bereits zu diesem Zeitpunkt, vor allem nochmals verdeutlicht im vorletzten Abschnitt, daher halte ich den Satz für überflüssig. 

richtig, das habe ich korrigiert, danke.

 

Danke auch für den süßen Senf und den fundierten Kommentar.

LG Sid

 

 

 

Hei Darkjuls,

 

du hast es ziemlich genau auf den Punkt gebracht, leider geht das vielen Menschen so.

 

Danke und einen lieben Gruß

Sid

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