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Geschrieben am

Das Stahlwerk schläft im Dunst der Nacht,

nur hier und da ein leises Zischen.

Es kriecht und krabbelt in den Nischen

und Staub bedeckt die Eisenstreben.

Der Tag erweckt das Werk zum Leben,

die Öfen werden neu entfacht.

Es riecht verbrannt nach Koks und Schwefel.

 

 

Ein Laufkran surrt, es hämmert, dröhnt,

die Hitze lässt die Luft vibrieren.

Ich zerre dich auf allen Vieren

hinauf zur Bühne, hin zum Glühen,

wo Eisen kocht und Funken sprühen.

Du hast mich nicht umsonst verhöhnt,

und nun bezahlst du für den Frevel.

 

Ein letzter Blick, ein kleiner Stoß,

es faucht die Glut, ich bin dich los.

  • Gefällt mir 5
Geschrieben

Hei Sid,

 

Was guckst du für Sendungen?! Sind wir hier Zeuge des perfekten Mordes? Keine Leiche, kein Fall. Aber ist der Tatort auch gut genug vom Blut gereinigt?

Alles nicht so einfach.

 

Ich muss dein Kriminalgedicht noch ein paarmal lesen: ob "Schwefel" und "Frevel" nah genug aneinander sind, um sie als Reim wahrzunehmen.

 

Auf jeden Fall interessant und voller Spannung!

 

Sei gegrüßt:

Uwe

 

Geschrieben

Hei Uwe,

 

ich gehe sehr stark davon aus, dass dieser Mord ungesühnt bleibt. Und es ist für das Opfer, dass ja gefesselt und bei Bewusstsein war, eine mehr als gerechte Strafe.

 

"Schwefel" und "Frevel" sind nicht unbedingt als Reim zu sehen, eher als eine ausgefallene Gedichtsform.

 

Hat mich gefreut, deinen Kommentar zu lesen.

Gruß Sid

  • Gefällt mir 1
Geschrieben
vor 15 Stunden schrieb Darkjuls:

Tja, wie gut, dass man in Gedichten seine Phantasien ausleben kann.

Bloß das nicht, liebe Juls, das kann ich euch beim besten Willen nicht zumuten! 😁

 

Danke und Gruß

Sid

 

 

 

Hei hg2,

 

vor 12 Stunden schrieb horstgrosse2:

Ein makaberes Schlitzohr Gedicht.

dein Kommi gefällt mir, danke.

 

vor 12 Stunden schrieb horstgrosse2:

Schwefel, Frevel Reim? Sehe ich kein Problem.

Schön.

 

LG Sid

Geschrieben

Lieber Sidgrani,

 

das ermuntert zum spurenlosen Verschwindenlassen.

 

Bei dieser Temperatur wird der Mensch zu über 99 Prozent gasförmig aus der Schmelze entweichen. Die ca. 4 Gramm Eisen, die der männliche Körper enthält, verteilen sich homogen darin (und kommen der Stahlproduktion zugute).

 

Mit gemischten Gefühlen gelesen.

LG g

Geschrieben

Hallo Sid,

 

in der Tat eine recht rückstandsfreie Entsorgung von Altlasten, die du hier realistisch in Szene gesetzt hast.

Allein die Temperatur scheint mir etwas überhitzt, da ein Hochofen typisch bis max. 2000°C betrieben wird.

Aber vielleicht wurde ja hier ein besonders hitziges Gemüt der Schmelze überantwortet.

 

Grüße,

Aries

Geschrieben

Lieber Aries,

 

nicht der Hochofen (in dem aus Erz zunächst Roheisen entsteht), ist gemeint, sondern die Stahlherstellung (bei der z. B. mit dem  Lichtbogen gearbeitet und Luft durch geschmolzenes Roheisens geblasen wird, damit dessen Kohlenstoffgehalt sinkt und aus ursprünglich sprödem Material ein unter Wärme verformbares und schmiebares  wird). 

 

LG g

  • Gefällt mir 1
Geschrieben
vor 31 Minuten schrieb gummibaum:

Lieber Aries,

 

nicht der Hochofen (in dem aus Erz zunächst Roheisen entsteht), ist gemeint, sondern die Stahlherstellung (bei der z. B. mit dem  Lichtbogen gearbeitet und Luft durch geschmolzenes Roheisens geblasen wird, damit dessen Kohlenstoffgehalt sinkt und aus ursprünglich sprödem Material ein unter Wärme verformbares und schmiebares  wird). 

 

LG g

 

 Hallo @gummibaum,

danke für den Hinweis. In der Tat, schon die erste Zeile erwähnt das Stahlwerk

 

Nichtsdestotrotz schön geschrieben von @Sidgrani

 

Grüße,

Aries

Geschrieben

Lieber gummibaum,

 

dein erster Kommentar offenbart ohne Zweifel einen gewissen Humor und 4 Gramm Eisen ist ja beschämend, mehr bleibt nicht von uns über? Wenn ich deine beiden Kommis gemeinsam betrachte, könnte man meinen, du wärest vom Fach.

Den Schmelzpunkt von 2862 Grad Celsius habe ich erguggelt, mehr kann ich dazu nicht sagen.

 

Danke für die Aufklärung und das originelle Feedback.

Gruß Sid

 

 

 

Hei Aries,

 

vor 3 Stunden schrieb Aries:

in der Tat eine recht rückstandsfreie Entsorgung von Altlasten

wobei es dem LI mehr um eine möglichst grausame Tötungsart ging, das LD muss ätzend gewesen sein. Die Sache mit der Temperatur hat sich ja dank gummibaum geklärt.

 

Freut mich, dass dir das Gedicht gefällt.

LG Sid

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