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Nachtgedanken

Die Zeit schleicht sich in mein Gesicht
und Tage fliehen in die Nacht,
lieg hier im Dunkel, wart auf Licht,
hab über vieles nachgedacht.

Spinnen weben ihre Netze
selbst dort, wo kaum Insekten fliegen;
in Kellerräumen hoffen letzte
Gedankenbilder – bleiben liegen.

Die Hoffnung gleicht dem Spinnennetz,
gewebt aus tausend stillen Träumen,
hält fest – doch ist auch schnell verletzt -
hängt stumm in meinen Kellerräumen.

Spinnwebzart

So wie des Nachts Gedanken schweben,
in seidnem Netz, gleich spinnwebzart,
aus tausend Träumen die wir weben -
Kaleidoskop in bunter Art.

Im schillernd Farbgespiel sich findet,
der Schattenwurf im tanzend Licht.
Wenn Vers an Vers sich zart verbindet,
Gefühl, aus so manch Seele spricht.

Verwoben leicht im Tanz der Worte,
grad so als wärs beinah nur Spiel.
So mannigfach verschiedner Sorte,
ich frage euch, wünsch ich zuviel?

Nachtwolken

Wenn Träume in den Nächten frieren,
dann wärmt sie nur der Worte Tanz,
wenn ihre Flügel Kraft verlieren,
verglüht der Seele letzter Glanz.

Die Hoffnung webt das schönste Kleid;
in manchen tiefen Kellerschacht
besiegt sie jede Dunkelheit -
wie helle Wolken in der Nacht.

Lasst uns die Worte wiederfinden,
tanzt mit den Schatten in das Licht,
wer wirklich liebt – der kann erblinden -
denn seine Augen braucht er nicht ...

© Uschi R. & J.L.
music: onionallstars

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  • Schön 3
Geschrieben

Liebe @Uschi Rischanek

 

vor 23 Minuten schrieb Uschi Rischanek:

wer wirklich liebt – der kann erblinden -
denn seine Augen braucht er nicht ...

 

Wow - wie famos gesprochen! Was sind schon Worte gegen das Gefühl zu lieben. Worte formen höchstens das Gefäss, das die Liebe füllt. 

Worte sind auch verfänglich, dem Netz der Spinne ähnlich. Und dennoch kann ihre Zartheit uns berühren oder in Gedankenräume führen, die ausgeschmückt sind von der Fantasie. 

 

LG Herbert 

  • Danke 1
Geschrieben
vor 11 Stunden schrieb Uschi Rischanek:

Die Hoffnung gleicht dem Spinnennetz,
gewebt aus tausend stillen Träumen,
hält fest – doch ist auch schnell verletzt -
hängt stumm in meinen Kellerräumen.

Das hast du sehr schön formuliert, liebe Uschi. Auch wenn die Hoffnung so verletzlich ist, kann sie über Nacht wieder auferstehen und neue Träume spinnen.

 

Gefällt mir, ich habe dein Gedicht gerne gelesen.

LG Sid

  • Danke 1
Geschrieben

@Herbert KaiserLieber Herbert, manchmal vermögen wir Worte zu Zeilen und Zeilen zu Verse zu verweben um etwas zum Ausdruck zu bringen was tief in uns ist. Die von dir zitierte Zeile mag schon ihre Richtigkeit haben in diesem Zusammenhang, wer jedoch wie ich und sicherlich schon ganz viele, an den Augen operiert wurde, der gibt auch diesen Zeilen möglicherweise noch ein bisschen mehr an Bedeutung, wenngleich auch aus anderer 'Sichtweise'. So freue ich mich ganz besonders, wenn dir mein Vortrag gefallen hat - Worte vermögen viel, sie zu sprechen kann jedoch auch viel zerstören, wem dies nicht gegeben ist. Ich versuche immer, egal ob bei Klassikern oder aber eigenen Texten, meine Seele hineinzulegen und nicht blos runter zu lesen, dies wäre mir viel zu wenig.
Herzlichen Dank für deinen so schönen Kommentar!


@SidgraniHallo Sid, was wären wir wohl ohne sie, die so verletzliche und grazile Hoffnung. Ist sie es nicht geradezu, die uns mitunter am Leben erhält? Selbst wenn sie einmal zerfällt, in tausend kleine Gedankensplitter, was hindert uns daran, sie wieder aufzunehmen und aufs neue zu hoffen...
Danke auch dir fürs Reflektieren!

Auch allen die ihr Wohlwollen hier zum Ausdruck brachten: @Donna @Zorri@Stavanger@Cornelius
 @Wolfgang

  • Schön 2
Geschrieben

Hallo Uschi,
ich habe gerade einige "Spinnnetze" aus den Ecken meines Sommersitzes im Poolhaus weggewedelt. 😉
Deine Spinnnetz-Gedanken-Trilogie gefällt mir gut, denn sie führt aus den dunklen Kelleräumen ins Traumgespinst der Worte bis hin in die ewige Nacht der Liebe. 
Ich denke, Liebe kann auch im Dunklen blühen, denn sie trägt das Licht in sich selbst.
Gern habe ich mich im Gespinst deiner lyrischen Fäden verfangen.
LG
Perry
 

  • in Love 1
Geschrieben

@PerryHallo Perry, so freut und erfreut es gleichermaßen. Die ewige Nacht der Liebe - welch schöne Vorstellung! Auch gehe ich mit dir dacor, ja sie kann sehr wohl auch im Dunkeln blühen, ja sogar erblühen...
Was wären wir nur ohne sie - wo sollten wohl all die Worte bleiben, um von der Liebe stets zumindest auch zu schreiben 😉 

Lieben Dank mit Grüßen in deinen Abend!

 

Geschrieben

@JoVoGuten Abend und Herzensdank auch dir JoVo, wie ich bereits festhielt, gerade wenn man rezitiert, stellt man sich damit in einer Form 'auf eine Bühne', hoffend darauf bedacht, es möge auch gefallen.

Wie schön, wenn es genau so ankommt wie erdacht.

 

Liebe Grüße in deinen Abend!
Uschi

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