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Der Stachel im Fleisch


Pegasus

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Ich habe ein Gedicht geschrieben

und lese es pathetisch vor

sie alle werden mich nun lieben

und schmeicheln mir zum Mund und Ohr

 

Was bin ich für ein großer Könner

so mit Format und Kunstgespür

ja dieser Text das wird ein Renner

bald klopft der Ruhm an meine Tür

 

Doch wer ist dort der Bösewicht

der von Reim und Metrik spricht

auch will er es mir nicht verhehlen

dies alles würde bei mir fehlen!

 

Vom Versfuß und auch von Kadenzen

von Rhythmus, ich bin leicht verstört

„das ließe meinen Text erst glänzen“,

ich hab davon noch nie gehört

 

So langsam will es in mir toben

der Mensch dort hat doch keinen Dunst

ich hör doch wie sie alle loben

was weiß der Schurke denn von Kunst.

 

Nun liegt der Stachel schwer im Magen

ich kann den Tadel nicht vertragen

All das Lob, das zählt jetzt nicht

es ist der Stachel, der so sticht

Jedoch

Kritik ganz ohne Schmalz

ist in der Suppe erst das Salz

 

 

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