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Geschrieben am

schiffbruch
 
die länge unserer sätze passt sich dem nachlassenden
wind in den segel an so wie die traurigkeit der augen
dem nieselregen der haar und kleidung durchnässt

auch der schwindende rauch aus dem kajütenkamin
geht einher mit der in unsere nähe einziehenden kälte
auf der ofenbank wo wir uns nebeneinander verstecken

und das ist nur der anfang lautlos gesprochener worte
mit denen wir versuchen das leck zu stopfen schreie
durchschnittener wellen vorm endgültigen untergang

 

  • Gefällt mir 3
  • Traurig 1
  • Schön 4
Geschrieben

hallo perry,

 

der text spricht mich in seiner widersprüchlichkeit an. :biggrin: 

natürlich tut auch die melancholie ihr übriges. wer das ende so auf sich zurauschen sieht, dem kann man den versteckversuch nebeneinander auf der ofenbank nicht übelnehmen. das muss ich auch mal ausprobieren. :wink:

 

aber im ernst, ein anrührendes gedicht mit sehr schön ineinander verflochtenen wortbildern. ich würde sagen:

treffer - versenkt. :grin:

 

liebe grüße

sofakatze

 

 

Geschrieben

Hallo sofakatze,
ja in dem "Schiffbruch" stecken zwei Bedeutungsebenen, einmal ein realer Untergang und im übertragenen Sinn der Verlust einer Liebe.
Danke fürs Hineinspüren und den "Treffer!"
LG
Perry

Geschrieben

Hallo Perry,

 

das ist wirklich ein treffend und detailreich ausgemaltes Bild eines Schiffbruchs im wörtlichen wie im übertragenen Sinne. Bleibt die Frage offen: Wo ist der Kapitän? Hat er entgegen seiner Berufsehre das sinkende Schiff rechtzeitig verlassen? Oder sind die beiden Passagiere ohne ihn in See gestochen?

 

Gruß

Cornelius

Geschrieben

Hallo Cornelius,
hätte das Schiff einen Kapitän gehabt, dann wäre es vielleicht nicht gesunken. Die beiden Protagonisten waren wohl nicht in der Lage ihr Liebesschiff durch die Wetterlagen des Lebens in einen sicheren Hafen zu segeln.
Danke fürs Nachfragen und LG
Perry

  • Gefällt mir 1
Geschrieben

Hallo Perry,

 

kann man jemals Lücken schließen, Löcher oder Lecks stopfen oder wenigstens minimieren wenn sie einmal vorhanden? Lautlos im wechselseitigen Schweigen verharren, das doch wie ein gewaltiges Dröhnen erklingen mag, durch all die Traurigkeit und Kälte hindurch.

Die Schwermut zieht sich wie der rote Faden an der Takelage durch diesen Text lieber Poetenfreund.
Die Hintergrundmusik wunderbar dazu ausgewählt, gefällt sehr! Habe gerne gelauscht!


LG Uschi

Geschrieben

Hallo Uschi,

vor 12 Stunden schrieb Uschi Rischanek:

Die Schwermut zieht sich wie der rote Faden an der Takelage durch diesen Text

damit hast Du die Grundstimmung des Textes gut an der realen Bildebene reflektiert.
Freut mich, dass Dir die Begleitmusik so gut gefällt. Ich kreiere mittlerweile sogar eigene Playlists zu meinen Bildgedichtbänden. 😉
Danke fürs Mitlauschen und LG
Perry
 

  • Schön 1
Geschrieben

Hallo Perry,

finde ich ein gute Idee, denn wie bei meinem letzten Klassiktext von Selma Meerbaum ganz deutlich erhörbar ist es die Musik, die neben dem Wortinhalt enorm viel dazu beiträgt wie ein Inhalt zum Hörer rüberkommt.
Das ist genau das, was eben den großen Unterschied zum rein Gelesenen ausmacht. Mit einem entsprechenden Bild oder eben der Musik noch zusätzlich dargestellt, kann einen völlig anderen Effekt erzielen finde und empfinde ich zumindest.

Schönes Wochenende aus dem gar nicht so schönen und immer wieder verregneten Waldviertel zu dir, hoffe ihr seid von den Wassermassen nicht allzusehr betroffen!

 

LG Uschi

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