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Seelenfinsternis

 

Still trinke ich den letzten Wein,
so weich wie Samt und rot wie Blut.
Die Seele fühlt sich so allein,
das Herz verliert den letzten Mut.

Im Dunkeln geh ich auf und ab,
mir wird auf einmal kalt und heiß.
Der Körper fühlt sich alt und schlapp,
ich weiß schon nicht mehr, was ich weiß.

Die Augen schaun zum Himmel rauf,
die Wolken ziehen still vorbei.
Die Welt geht den gewohnten Lauf,
im tristen Alltags-Einerlei.

Das Leben dreht sich stets im Kreis,
ganz langsam wird mir vieles klar.
Der Mensch zahlt einen hohen Preis,
für alles, das ihm wichtig war.


© Kerstin Mayer 2014

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  • Schön 2
Geschrieben

Hallo Kerstin,

 

möchte mich meinem Vorredner gerne anschließen: Dein Gedicht hält, was der Titel verspricht.

 

Die Zeile "Ich weiß schon nicht mehr, was ich weiß" spricht mir besonders aus dem Herzen...

 

Gruß

Cornelius

  • Gefällt mir 1
Geschrieben

Hallo Kerstin,
der Preis des Lebens ist vermmutlich der Tod. Tröstlich kann sein, wenn der Kreis des Lebens sich -in welcher Form auch immer- sich irgendwie (Vererbung, Wiedergeburt, etc.) mit dem LI weiterdreht.
Gern im Seelenfinsteren gefischt und LG
Perry

  • Gefällt mir 1

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