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Geschrieben am

Im nahen Ostpark steht ein Baum

mit eingeritzten Herzen drin

und unsren Namen, die man kaum

noch lesen kann, doch immerhin:

 

Ich weiß ja, wer da, neben mir,

gemeint war mit dem Mädchennamen

und war doch selbst dabei, als wir

für einen Sommer täglich kamen.

 

Die Zeit der Jugend ist entschwunden,

die Liebe starb verschämt und still.

Und doch ... und doch: Ich fühl sie noch

ein kleines bisschen, wenn ich will,

in milden Sommerabendstunden,

wenn ich die Herzen, die ich machte,

genügend liebevoll betrachte.

 

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Geschrieben

Guten Morgen, Deine Zeilen lese ich mit Freude. Wer kennt sie nicht, die Herzchen oder Buchstaben in den Baumrinden. Mit dem Anfang der letzten Strophe tue ich mich etwas schwer: 

 

vor 2 Stunden schrieb Stavanger:

Das Jahr in Frage ist verschwunden,

Der Teil erschließt sich mir noch nicht richtig. Doch ich mag auch Gedichte, bei denen ich hinterfragen muss. 

 

Liebe Grüße Juls

 

  • Gefällt mir 1
Geschrieben

Moin Juls,

 

und vielen Dank für deine Antwort! Ja, vielleicht sollte ich die Zeile ändern, wenn sie Schwierigkeiten bereitet. Stört "in Frage" oder "verschwunden"?

Ich will auch versuchen, das Label zu ändern, wenn das noch geht, damit deine Anregung nicht entfernt wird.

Und: Ja, die Herzchen, mit und ohne Pfeil, in Mäppchen, auf Buchseiten - und auf Bäumen natürlich. Geheime Briefchen, geheime Hoffnung ... War doch schön, sogar echt in dem Moment.

Vielleicht sollte man wieder damit anfangen?

 

Dir noch einen super Sonntag!

Uwe

 

Geschrieben

Hallo Uwe, "das Jahr in Frage" verstehe ich nicht. Die Zeit ist vergangen, schon klar, aber welche Frage - das Jahr in Frage ist verschwunden? Vielleicht stehe ich ja auf dem Schlauch, aber ich komme gerade nicht dahinter, was Du damit ausdrücken willst. Sicher interpretieren andere diesen Satz in Deinem Sinne, also meinetwegen muss Du nicht ändern. Ich lese gern später immer mal wieder nach. Die Überschrift würde ich vielleicht überdenken. Ich weiß ja nicht, was der Baum davon hält, wenn wir etwas in seine Rinde schnitzen, aber ich mag die Symbolik.

 

Ich habe gerade eine Idee, was Du mit dem "Jahr in Frage verschwunden" meinen könntest. Wenn jemand allein die Buchstaben ins Holz ritzt, bleibt für ihn fraglich, ob die andere Person ihn liebt. Ich bin davon ausgegangen, dass man das zu zweit macht, als Zeichen der Liebe. 

 

Sei gegrüßt und Dir auch einen schönen Sonntag

Juls

  • Gefällt mir 1
Geschrieben

Hallo Uwe,

 

für dieses zauberhafte Gedicht musste ich einfach ein Herzchen spendieren...und frage mich wie Juls, was wohl der Baum dabei empfindet, wenn ein solches in seine Rinde geritzt wird. Ein Gedicht aus Baum-Perspektive wäre vielleicht auch eine Idee...?

 

Über den Vers "Das Jahr in Frage ist verschwunden" bin ich auch noch am Grübeln. Er stört den Lesefluss nicht sonderlich, heftet sich aber doch als kleines Fragezeichen an den Text. Handelt es sich bei dem "Jahr in Frage" um jenes Jahr, in dem das LI die Herzen eingravierte?

 

Falls Vorschläge für Alternativen erlaubt sind, hätte ich anzubieten: 

 

"Die Jahre heilten viele Wunden" (vielleicht auch: "manche" oder gar "alle" Wunden) oder ähnlich. Oder nähme es dann inhaltlich eine von dir nicht gewünschte Wendung?

 

Aber auch so, wie dein Gedicht jetzt hier steht, kommt es auf meine Lieblingsliste.

 

Grüße

Cornelius

 

P. S. Was du hier in jüngster Zeit alles hervorsprudeln lässt, ist in seiner Qualität und Quantität beinahe bedenklich...

 

P. P. S. Habe eben deinen eigenen Änderungsvorschlag gesehen. Das passt perfekt...

  • Schön 1
Geschrieben

Das ist tolles Lob, Cornelius, ich danke dir sehr!

 

Aus der Sicht des Baumes ... Du hast schon aus der Sicht eines Apfels geschrieben. Da ist es zum Baum nicht mehr weit. Im vorliegenden Falle: "Oh nein, die schon wieder!" - "Oh nein, er hat das Messer dabei!"

Vielleicht kriegt er aber auch etwas von den positiven Vibes des Verliebtseins mit, als Entschädigung, wenigstens ein bisschen?

Weiß nicht, wohl eher nicht.

 

Sei auf alle Fälle gegrüßt!

Uwe

 

  • Lustig 1
  • Schön 1
Geschrieben

Moin Stav, 

 

Ein schönes Gedicht über eine alte Liebe und dem allbekannten Ritus Herzchen und Initialen in die Rinde eines Baumes zu schnitzen. 

 

Wie auch meine Vorkomentatoren habe auch ich ein Problem mit der Stelle - 

Das Jahr in Frage... 

 

Das verstehe ich nicht. 

 

Alternativ vielleicht: 

Das Jahr ist lange schon entschwunden

 

Beste Grüße, Terrapin

  • Danke 1
Geschrieben

Lieber Uwe, ein sehr schönes Gedicht über Liebe, Achtsamkeit und Vergänglichkeit, mit 16 habe ich auch so ein Herz in eine Buche geritzt, viele Jahre habe ich immer wieder geschaut ob es noch da ist, aber irgendwann wurde der Baum gefällt...  viele Grüße Andreas

Geschrieben

Mein Dank fürs Liken und Kommentieren geht an:

 

@Darkjuls @Wannovius @Herbert Kaiser @Vetula @Alexander @Terrapin @Cornelius @Windhauch @Rosa @Nesselröschen @Seeadler @Berthold @Guenk @Elisabetta Monte @Flutterby @sofakatze

 

Die berichtigte Zeile habe ich oben eingesetzt: Ja, so ist's viel besser!

 

Zurzeit trage ich aus allen Ecken, Lebensphasen und vergessenen Notizbüchern meine Gedichte, Stücke und Bemerkungen zusammen und bringe sie in endgültige Fassungen, über 700 davon, die ich auf 8 (EBook-?) Bände verteile. Die Arbeit im Forum und euer Feedback tun ihnen sehr gut: Oft ist der Autor einfach zu nah dran und sieht als Einziger gar nichts.

 

Dieses Herzchen-Gedicht schien mir längst komplett und fertig - bis Darkjuls am frühen Sonntagmorgen meinte: He, Moment, da ist eine Stelle ...

 

Toll im Übrigen, wenn ein Werk gemocht wird. Das sind ja alles "eigene Kinder", denen es gutgehn soll. Und man freut sich natürlich und ist stolz, wenn positive Reaktionen kommen.

 

Seid gegrüßt und habt einen schönen Tag!

Uwe

 

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