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Feiner Sand fällt sausend, brausend.
Durch die Sanduhr stürzen tausend 
mal eintausend winzig kleine 
Körner Wüstensand hineine 
in den unteren der Trichter, 
häuft sich höher, presst sich dichter. 

 

Träume, Wünsche, Möglichkeiten, 
alles am herniedergleiten. 
Aus Potenz wird Wirklichkeit.
Durch die Sanduhr rinnt die Zeit.
Ist am Strömen, ist am Fließen, 
sich beständig am ergießen 

 

in den sanften Prasselschlägen 
dort im Wüstenperlen-Regen
der den Weg ins Glas gefunden.
Durch den Trichter sickern Stunden
die vergehen, sich verlieren, 
das Geschehn quantifizieren. 

 

Ja es stimmt, wir sind im Bilde 
um den Sand, der dort ganz milde, 
in das Glas mit Körnern, Kieseln,
langsam am hinunterrieseln,
und sich stückchenweise häuft;
unaufhaltsam, stetig, läuft,

 

rennt, die Zeit, bei Tag und Nacht.
Jedes Korn ein Augenblick.
Dieses Jetzt, das stets beginnt,
Korn für Korn wird es gebracht,
kehrt nie wieder mehr zurück ..
weil es eben jetzt verrinnt.

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Zeit, die stockt, in einem Glas

zu flach, zu ruhig und unbedacht

kantig gar das Rieselgut

nicht für ihren Zweck gemacht

stirbt, da er darauf beruht

dass die Welt, heftig und sacht

sie bewegt nach ihrem Maß

 

Hallo Delf,

herzlichen Dank für dein schönes und ispirierendes Gedicht. Kennst das, wenn eine Sanduhr irgendwann einen statischen Trichter bildet, und nicht mehr weiterläuft, wenn man sie nicht ein wenig aufschüttelt? Ich habe mich gefragt, ob Zeit etwas Lebendiges ist und was geschehen würde, oder was nötig wäre, wenn dieses Leben zum Stillstand käme. Das Interessante ist, dass die Sanduhr auch dann nicht weiterlaufen würde, wenn man sie ständig wild herumschüttelt.

 

Bis bald und VLG

Peter

 

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Hallo Delf,

Zeit ist immer relativ
 

Da es wohl im Lauf des Lebens,
wo wir ab und zu vergebens,
Zeit an sich so gerne messen
einheitlich und wie besessen,
daß trotz alledem dabei
Maßeeinheit nie einerlei.

 

Die an sich und dies bestimmt,
wenn sie uns durch Finger rinnt
weil es ja der Zeit genehm,
Stunden die zu schnell vergehen
doch in Relation besehn,
da uns dies höchst angenehm

 

weil seit jeher unser Streben,
ein Korsett ihr selbst zu geben.
Mal in Einheiten fürwahr,
was verständlich und auch klar,
von uns so gewünscht, erdacht
und letztendlich Sinn ja macht.

 

Doch bedenke Relationen
die für sich an sich sich lohnen ~
Zeit ist immer relativ,
mal gerade und mal schief.
Läuft sie unaufhaltsam nur,
unabhängig von der Uhr

 

die präzise uns anzeigt,
was bislang wir oft vergeigt.
Bleibt sie stehen, selbst im Glas,
kann es sein, daß man vergaß,
war es nicht doch recht vermessen
Zeit in Einheiten zu messen?

 

In diesem Sinne lieber Poetenfreund  😉 

LG Uschi

 

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Hallo Peter, Hallo Uschi

habt großen Dank für eure schönen Zeilen, die mir den Morgen sehr angenehm versüßt haben 🙂

 

Ja lieber Peter, sicherlich kenne ich diese Momente ..
Das ist ein interessanter Gedanke, den du äußerst und manchmal scheint es wirklich so, als hätte die Zeit einen ganz eigenen Kopf/Willen.

 

Und dass sie nicht weiterlaufen würde, wenn man sie schüttelt, das gefällt mir, im übertragenen Sinne könnte man sagen, in den Momenten, in denen das Leben chaotisch und unsanft ist, erscheint sie sich bis ins Ewige zu ziehen

 

Meine liebe Uschi, ich habe das Gefühl die Zeit ist unser Thema, was sich dazu schon an Gedichten schönen ergeben hat, ist wirklich toll!


Ich glaube ich werde gleich das letzte Kommentargedicht zum Thema Vermessene Zeit, das ich dir hier geschrieben habe, posten 🤗


Die Zeit ..

Sie lässt sich messen, doch nicht wiegen
und lieber krümmen als verbiegen
ganz absolut geb ich dir Brief
und Siegel, sie ist relativ
sie fließt voran und nicht hinab 
und führt uns doch ins tiefe Grab.


Ich wünsche euch beiden einen schönen Tag 🙂
Liebe Grüße
Delf 
 

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