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Geschrieben am

Koks

 

Wo zwischen Kacheln Feuer wallen,

     im Eck des Raumes Rauch aufsteigt,

     dort wirkt ein Wunder – alles schweigt! –,

dem Mann und Frau zuhauf verfallen.

 

Ob im Salon, in heil’gen Hallen,

     die ganze Stadt hat sich verneigt

     (im Schneesturm), dass er sich nun zeigt,

der Stoff, durch den die Träume schallen:

 

Drum wenn sein Staub zur Nase zieht,

     vernehmen wir den Duft von Flammen,

aus denen Herz um Herz entflieht.

 

Ihr Tagtraum hält sie noch zusammen,

     dass man im Wind die Hochzeit sieht.

Sag, willst du dieses Glück verdammen?

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Geschrieben

Hallo Geisterschreiber, 

 

Hier bedichtest du in deinen Versen vermisch die Doppelbedeutung des Wortes...

sowohl den Brennstoff Koks, als auch das Rauschmittel Kokain.

 

Formell haben wir es hier mit einem Sonett zu tun, das aber, recht selten anzutreffen, mit einem jambischen Vierzylinder auftrumpft. Das lässt weniger Raum zur Artikulation und verschärft die Dynamik. Find ich gut. Zum Thema passend, eine Beschleunigung zu erwirken, könnte man es auch mit Trochäus versuchen. Das wär ein interessanter direkt Vergleich des Sonetts in beiden Versfüßen. 

 

Auffallend ist, der geringe Gebrauch von Adjektiven. Viele bejahen das. Ich auch, aber nur bedingt.  Anstelle finden sich viele Substantive innerhalb der Verse, was es recht statisch macht; und die Verben rückst du oftmals als Reim nutzend ans Versende. 

Um dieses starr statische etwas aufzubrechen, hätte ich mir ein-zwei mehr  gut gesetzte Enjambements gewünscht, die auch klasse in viertaktige Jamben passen und ein Gedicht anschieben. 

Was den Duktus der impulsiven Wirkung von Kokain auf den Menschen auch schön reflektieren würde. 

 

Der Inhalt ist, der Doppeldeutigkeit wegen, durch die Blume gesprochen, teils fast kryptisch-diffus, doch man weiß immer ungefähr, was gemeint ist, worauf es abzielt. 

 

Schönes Gedicht, unüblich zu dem, was man meist zu lesen bekommt, und das gefällt mir. 

 

Beste Grüße, Terrapin. 

 

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Geschrieben

Hallo Terrapin,

 

danke für dein ausführliches Feedback! Du hast auf jeden Fall recht: Wenige Silben schränken selbstverständlich die Wahl der Worte ein. Ich versuche bei der nächsten Gelegenheit deine Hinweise mit einzuarbeiten, v. a. was die Nutzung von Adjektiven und Stilmitteln betrifft. 

 

LG Geisterschreiber

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