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Geschrieben am

Unter schattigen Bäumen
vor der Sonne geschützt
fließt noch immer Wasser
aus der versteckten Quelle
an der wir schon als Kinder spielten

 

Ich öffne das verwitterte Gartentor 
und denke an Deine Worte 
"Immer wenn Du traurig oder ärgerlich bist, gehe in den Garten und lass die Sorgen hinter dem Tor, höre das Plätschern des Bächleins, sieh wie die Vögel darin baden oder wie die Bienen um den Lavendel summen, schau hinunter auf das Meer, in die Weite, denn wie schwer das Leben manchmal sein mag, sehe immer auch das Schöne. Bedenke, dass Deine Seele ebenfalls wie ein Garten ist, den Du pflegen solltest, wenn Du glücklich sein willst, darum lass Zorn, Neid und Begierde nicht die Liebe, das Wohlwollen und die Genügsamkeit überwuchern, alle Gefühle haben ihren Sinn, aber Du sei ihr Gärtner, mein Kind."

 

Lieber Vater, 
ich bin hier in der alten Laube
bei Deinen geliebten Rosen 
die ganz allmählich verblühen
Ich sehe noch Deine großen Hände vor mir 
mit denen Du die schweren Steinplatten verlegt hast, die nun bedeckt sind mit Rosenblüten, ich will sie mit dem Besen wegfegen, aber ich kann es nicht, der Wind soll es tun, der Wind.

 

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Geschrieben
vor 5 Stunden schrieb Windhauch:

 

"Immer wenn Du traurig oder ärgerlich bist, gehe in den Garten und lass die Sorgen hinter dem Tor, höre das Plätschern des Bächleins, sieh wie die Vögel darin baden oder wie die Bienen um den Lavendel summen, schau hinunter auf das Meer, in die Weite, denn wie schwer das Leben manchmal sein mag, sehe immer auch das Schöne. Bedenke, dass Deine Seele ebenfalls wie ein Garten ist, den Du pflegen solltest, wenn Du glücklich sein willst, darum lass Zorn, Neid und Begierde nicht die Liebe, das Wohlwollen und die Genügsamkeit überwuchern, alle Gefühle haben ihren Sinn, aber Du sei ihr Gärtner, mein Kind."

 

 

Hallo Andreas, welch ein weiser Lebensrat vom Vater! Fast wie die Sprüche Salomos im Alten Testament. 

Solch einen Rat sollten alle beherzigen. 

Übrigens danke für dein Like zu meinen Gedicht SPINNEN. LG Stephan

  • Danke 1
Geschrieben

Hallo @Windhauch,

 

die Seele als Garten, den es zu pflegen und zu gestalten gilt - eine wunderbare Metapher. 

 

Ich sehe in Deinem Text eine gewisse "Zweideutigkeit", die zum Nachdenken anregt: Ist es die Natur, die dem lyrischen Ich Zuflucht bietet, oder ist der Garten, der so intensiv beschrieben wird, eben ein Sinnbild für die eigene Seele, die ein Ort der Heimat und des Friedens ist? Das eigene Selbst als blühende Welt, die wir durchwandern...

 

Für mich ist der wunderschöne Garten, den Du beschreibst, ein Sinnbild für den Reichtum, die Tiefe und Weite unseres Inneren...

 

Ich finde auch interessant, dass dieser Garten der Seele nicht nur ein Ort der Begegnung mit uns Selbst ist, sondern auch bewohnt wird von all den Menschen, die uns etwas bedeuten - sie gestalten den Garten mit (die Steinplatten, die der Vater verlegt hat...).

 

vor 6 Stunden schrieb Windhauch:

Rosenblüten, ich will sie mit dem Besen wegfegen, aber ich kann es nicht, der Wind soll es tun, der Wind.

 

Das Ende ist sehr interessant. Vielleicht ist die Zeit der Wind, der durch den Garten der Seele zieht...?

 

Dein Text ist sehr tiefgründig und inspirierend.

 

LG Hase

  • Danke 1
Geschrieben

Liebe Josina, Hase und Stephan, es ist so wie Ihr es trefflich interpretiert habt. Ich versuche antike Philosophie mit Gedichten  bzw. Metaphern zu beschreiben, die einem im Alltag dann helfen können. Man ist z.B. verärgert im Job, weil Dinge umgekrempelt werden, die eigentlich gut laufen, man selbst aber nicht gefragt wird, jeder kennt wahrscheinlich soetwas. Man muss dann mit seinen Emotionen arbeiten, mit ihnen einen kunstvollen Umgang pflegen, durch Achtsamkeit den Geist wieder auf Schönes und auf sein Inneres lenken, das Bewusstsein für die Vergänglichkeit bzw. Dankbarkeit wachrufen usw. Viele Grüße und Danke auch für die Smileys , Andreas 

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