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Geschrieben am

Der Abend senkt sich still auf meine Seele

Des Tages Laut und Licht sind längst verklungen

Ein Seufzer quält sich leis aus meiner Kehle

Hab mit ihm lange Zeit gerungen

 

Die Nacht wird lang, ich kann es jetzt schon ahnen

Ob Schlaf mich findet, oder ich den Traum

Die Sterne folgen schweigend ihren Bahnen

Mein Herz wird schwer, doch das berührt sie kaum

 

Es liegt ein Frösteln in der Abenddämmerung

Das kalt sich legt auf Herz und Glieder

Und die Gedanken wandern Stund um Stund

In ruhelosem Kreis umher, und immer wieder

 

Rührt eine unsichtbare Hand die meine an

sie will mich mahnen, wach zu bleiben

sie zieht wie magisch mich in ihren Bann

Und keine Kraft der Welt kann sie vertreiben

 

Die Dunkelheit umfängt die alten Geister

Mit samtener Gewalt und leisem Tun

Sie ist der Seele und des Geistes Meister

Und lässt aus Gnade nur uns nächtens ruh’n

 

Ein Zittern geht durch’s Herz und durch die Träume

Ein leichtes nur, und doch spür ich das Beben

Es zieht sich wallend durch die dunklen Räume

Und öffnet Tür und Tor, um in die Nacht zu schweben

 

Und kehrt zurück beim ersten Morgengrauen

Vergebens suche ich den Traum zu halten

Er flieht, ohne sich umzuschauen

Ein neuer Tag beginnt, sich zu entfalten

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Geschrieben

Von Herzen Dank für dieses grosse Lob, liebe Juls. Ich freue mich sehr darüber. Meine Gedichte entstehen ja fast immer spontan, aus dem Moment heraus und einem Gedanken folgend. Ob dieser Gedanke dann auch so beim Leser ankommt, ist eine Frage, die ich als Autorin nicht vorhersehen kann. Deswegen ist positives Feedback für uns Schreibende so wichtig, denn es ermutigt und beflügelt. ❤️

Geschrieben
vor 9 Stunden schrieb Aileas:

 

Die Sterne folgen schweigend ihren Bahnen

Mein Herz wird schwer, doch das berührt sie kaum

 

Es liegt ein Frösteln in der Abenddämmerung

Das kalt sich legt auf Herz und Glieder

Und die Gedanken wandern Stund um Stund

In ruhelosem Kreis umher, und immer wieder

 

Hallo Aileas, hallo zusammen, vielleicht bin ich der einzige, der trotz der wunderbaren Sprache merkt, das möglicherweise etwas fehlt. 

Die Sterne haben kein Mitgefühl. Warum auch? 

 

Aber möglicherweise gibt es jemanden, den es berührt, dass das Herz des LIs "schwer wird": Jesus Christus. 

Ich weiss, Europa ist religiös längst unmusikalisch, während anderswo auf der Welt Menschen glauben - allerdings unterschiedlich. 

Wenn die Gedanken des LIs "wandern ruhelos im Kreis umher", wäre es da nicht wenigstens einen Versuch wert, mal das Beten auszuprobieren? 

Ihr mögt darüber lachen, aber versucht es wenigstens! 

Herzliche Gruesse aus einem spirituellen Land, in dem die Zahl beGEISTerter Christ rasant wächst. LG Stephan

 

 

 

 

Geschrieben

Danke.lieber Wannovius. Du bringst mit Deinem liebevollen Kommentar eine neue Dimension in diese Gedanken. Für manche mag das eine grosse Hilfe sein, in Stunden des Wartens, des Leidens und des Sterbens. Ist es doch so, dass sich viele erst dann dem wieder zuwenden, den sie als Kind vertrauensvoll angerufen haben, nicht wissend um all die Gefahren, die im Leben auf sie zukommen würden.

Ich bin als Christin erzogen worden und versuche, danach zu leben.

Die Institutionen lehne ich ab. Aber das hat mit Glauben ja auch nichts zu tun.

Ich hoffe, dass es jedem, der glauben möchte, "gestattet" sein möge, das in Freiheit zu tun.

Dass das Christentum in China einen Zuwachs erlebt, bedeutet einen Wendepunkt, denn lange Zeit wurden Christen in China brutal verfolgt. Dieser rasante Anstieg der Christengemeinde, die sich auch heute noch grösstenteils im Geheimen treffen muss, wird vom Staat argwóhnisch beobachtet und man versucht, die Gemeinden durch scharfe Kontrollen einzuschüchtern. All das gehört in die Welt der Politik und wie wir wissen, ist diese seit jeher von Angst und Unterdrúckung geprägt.

Glauben sollte man im Stillen. Und wenn es hilft, ist es gut.

Dir alles Liebe in jenem fernen Land...

 

Geschrieben

@Aileas, ich danke dir für deinen Kommentar. Ich erlebe China anders - freier, als im Westen dargestellt. Überall im Land gibt es Kirchen mit sehr gutem Gottesdienstbesuch. Hauskreise ergänzen oft die Gemeinden. Wir besuchen Gottesdienste und Hauskreise. Ohne Probleme. Doch das nur am Rande. 

Wie lebt es sich in Spanien? Kein Rechtsruck bei der Europawahl? LG Stephan

 

 

Geschrieben

Oh doch, und zwar in bedrückendem Ausmass in Frankreich, Italien und auch in Deutschland. In Spanien wackelt es ordentlich. Doch wir wollen hier nicht in den Fehler verfallen, der Politik zu viel Raum zu gewähren. Dafür müssten wir das Register wechseln. Ich freue mich, dass Du und Deine Glaubensbrüder und -schwestern unbehelligt sind und hoffe, dass es auch so bleibt.

  • in Love 1
Geschrieben

Hallo, genaugenommen schade, dass der Faden vom eigentlich so schönen und berührendem Text abdriftet.
Ich habe gerne hineingespürt. Nachdem du Rilke liebst, empfiehlt es sich möglicherweise, hier in der Rubrik bei den Lesungen alter Meister zu stöbern. Ich denke du könntest dort einiges finden, das deinen Geschmack trift 😉  Gerne reflektiert.

 

LG Uschi

  • Danke 1
Geschrieben

Ja, Uschi, die "Gefahr" des Abdriftens ergibt sich leicht, wenn man auf Kommentare näher eingeht. Dadurch ergeben sich jedoch auch manchmal sehr interessante Denkanstösse, denen ich dann auch gerne folge, wenn es mich interessiert. Danke für den Tipp bezüglich Rilke. Ich werde das suchen. Liebe Grüsse! 🙂

 

Geschrieben
vor 19 Stunden schrieb Aileas:

Ein Zittern geht durch’s Herz und durch die Träume

Ein leichtes nur, und doch spür ich das Beben

Es zieht sich wallend durch die dunklen Räume

Und öffnet Tür und Tor, um in die Nacht zu schweben

 

Meine Lieblingsstrophe, liebe Aileas!

 

Klanglich wie inhaltlich zum Sich-Reinfallen-Lassen schön! 

Überhaupt trägt die Sprache und dein Gespür für Sprachmelodie den Inhalt ganz vortrefflich! Sehr schön!!!!

 

Lieber Gruß,

fee

  • in Love 1
Geschrieben

Von Herzen Dank für dieses grosse Lob, liebe Fee. Dichtung und Malerei sind seit meiner Kindheit ein wesentlicher Bestandteil meines Lebens, wenn auch über Jahre - berufsbedingt - sträflich vernachlässigt. Das Gespür für Sprache war für meinen Beruf als Dolmetscherin und Übersetzerin eine grosse Hilfe.

Sprache muss man nicht nur pflegen, man muss sie lieben, sonst treibt sie keine Blüten! 😄 

Einen lieben Gruss an Dich.

Geschrieben
vor 4 Minuten schrieb Aileas:

Dichtung und Malerei sind seit meiner Kindheit ein wesentlicher Bestandteil meines Lebens,

Das ist auch bei mir so, liebe Aileas.

 

Vielleicht erklärt diese Parallele auch, warum ich mich in deiner Schreibe und Gedankenwelt sehr zuhause fühle. 

Schön ist das!

 

Lieber Gruß zurück!

  • in Love 1

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