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Geschrieben am

Es war einmal...

vor langer Zeit

da schrieben die Menschen sich Briefe

die waren lange unterwegs

Tage, Wochen, Monate

manche trugen Worte

der Liebe

manche trugen Leid

manche Hoffnung

hinaus in die Welt

manche kamen zurück

nicht zustellbar

Manche trugen einen

schwarzen Rand

andere rote Rosen

oder einen Storch

die las man gern

Manche wurden behütet

wie ein Schatz

mit Seidenbändern

himmelblau

irgendwann

versteckt

vergessen

verbrannt

  • Gefällt mir 4
  • in Love 1
  • Schön 4
Geschrieben

Danke für Deinen Kommentar, lieber Stephan. In einer Zeit, in denen SMS oder Emojis die Kommunikation zwischen Menschen auf ein Minimum reduzieren, müssen wir uns nicht wundern, dass sprachliche Fähigkeiten verkümmern. E-Mails sind da ja noch purer Luxus. 😄 

Aber mal im Ernst. Diese Frage kann sich jede(r) stellen: Wann habe ich zuletzt einen Brief geschrieben? Und wann hat das aufgehört, und warum?

Vor kurzem sah ich ein Video, in dem junge Menschen auf der Strasse gebeten wurden, einen Briefumschlag zu adressieren und zu frankieren.

Von den sechs Angesprochenen war nicht einer imstande, das richtig zu machen.

Grosse Ratlosigkeit. Allerdings wurde dieser Test in den USA durchgeführt.

Dafür sind die Kids rasend schnell mit den Fingern auf dem Handy.

Die Zeiten ändern sich...

 

 

  • Traurig 2
Geschrieben

Wie wahr...am ehesten bekommt man heutzutage noch was Eingeschriebenes oder ein Kuvert mit schwarzem Rand...

 

Was habe ich früher viele Briefe geschrieben. In den Sommerferien mit Klassenkameraden. An ausländische Brieffreunde. Das war eine schöne Beschäftigung.

Man war so herrlich entschleunigt dabei und konnte sich selbst sammeln. 

vor 12 Stunden schrieb Aileas:

die waren lange unterwegs

Tage, Wochen, Monate

...und das war irgendwie Teil der Freude, ein womöglich weit gereistes Kuvert in den Händen zu halten. Und zu wissen: da hat sich jemand viel Zeit genommen, mir geschrieben und an mich gedacht. 

 

Schönes Gedicht, liebe Aileas!

 

Liebe Grüße!

  • Danke 1
Geschrieben

Danke für Deine Zeilen, liebe Fee. Wahrscheinlich geht es den meisten von uns ähnlich, auch mir.

Wir haben uns so sehr an die neuen Kommunikationsmöglichkeiten gewöhnt, dass uns das Briefeschreiben nun fast lästig erscheint, etwas angestaubt. Dabei ist es genau das, was Du ansprichst: Jemand hat sich die ZEIT genommen, an uns zu denken und uns einen Brief zu schreiben. Früher eine Selbstverständlichkeit; jetzt, in unserer schnelllebigen Zeit, eher eine Seltenheit. Alles muss jetzt sein, sofort, auch eine Antwort gibt es innerhalb von Sekunden oder Minuten. Welche Ungeduld hat sich unserer bemächtigt! Dabei sind es doch gerade die Momente der Ruhe, die für unsere innere Ausgeglichenheit so wichtig sind. Als Kinder konnten wir die Tage vor Weihnachten kaum abwarten, bis Heiligabend war. So kommt mir unser Tagesablauf heute vor... immer in Anspannung und nicht immer in freudiger Erwartung.

Und was diese besonderen Briefe betrifft, diejenigen, die mit einem himmelblauen Seidenbändchen irgendwo ganz hinten in einer Schublade oder einem Schuhkarton die Jahrzehnte überdauern, wie kostbar werden sie uns sein nach all dieser Zeit?

Oder werden sie bedeutungslos... und irgendwann Opfer des Feuers?

Vielleicht sollten wir ihnen mehr Gedichte widmen...

Dir liebe Grüsse und eine leichte Feder  🙂 

 

Geschrieben

Hei Aileas,

 

Dein Beitrag hat mich erinnert und angeregt, auch etwas über Briefe einzustellen, siehe weiter oben.

Ja, das konnte mitunter sehr lange dauern, und wenn dann auch noch Poststreik war ... tödlich.

 

Ich danke dir für deinen "trip down Memory Lane"!

 

Herzlich: Uwe

 

  • Danke 1
Geschrieben

Danke für Deinen Kommentar, lieber Uwe. Es freut mich sehr, dass Dir mein Beitrag als Anregung dient, einen Blick zürück zu werfen. Ich erinnere mich, dass ein mir wichtiger Brief an mich von Deutschland nach Österreich geschickt wurde, als ich dort einige Wochen bei Freunden Urlaub machte - mit einem unglaublichen Umweg über ein südamerikanisches Land, um dann endlich nach sechs Wochen bei mir in Spanien anzukommen. Ich weiss bis heute nicht, wie das zustande gekommen ist. Die einzigen "Liebesbriefe", die mich jetzt erreichen, sind vom Finanzamt. 😄 

Die werde ich nicht mit einem blauen Bändchen aufbewahren...

Geschrieben

Ein irischer Gastwirt hat gerne eine Ansichtskarte aus Deutschland herumgezeigt (allerdings nicht wichtiger Natur), die auch sehr weit gereist war, nämlich über Island!

Im Deutschen wie im Englischen nur 1 Buchstabe Unterschied: Irland-Island bzw. Ireland-Iceland.

Ein isländischer Postler fand irgendwo auf der Karte noch Platz für den Vermerk:

"Try Ireland." Und ist angekommen!

 

Alles wahre Geschichten, kaum zu glauben.

 

Ich wünsche dir einen schönen Tag!

Uwe

 

  • Schön 1
Geschrieben

Liebe Aileas,

ein wertvoller Beitrag deinerseits, leider ist das Schreiben, also jenes mit Stift und Papier, wohl so gänzlich aus der Mode gekommen. Nun ja, nächtens wenn mich meine Gedankenbilder aufwecken um sie festzuhalten - und dies geschieht ausschließlich des nachts - da greife ich klarerweise zu Papier und Stift. Wobei ich eigenartigerweise nur mit wirklich gutem Schreibgerät kreativ zu schreiben vermag. Sobald ein Stift, Kuli oder ähnliches patzt, kratzt oder gar aussetzt, ist es sogleich mit der Kreativität dann schnell vorbei.
Es muss nicht ein teurer toller Füller sein, nein ich habe mir hier vom Autoclub ÖAMTC so eine Art Tintenkuli bereits mehrfach erbeten, sie liegen dort frei zugänglich auf und damit lässt sich ganz wunderbar schreiben.
Leider, leider ist jedoch meine Handschrift alles andere als vorbildlich, woran das liegen mag, keine Ahnung und ich habe die größte Mühe meine Hyroglyphen der Nacht dann am Morgen oder womöglich erst Tage später noch entziffern zu können... Es ist auch gar nicht meine Handschrift, wenn ich nächtens schreibe sondern ein völlig fremdes Schriftbild, lustigerweise.
Einen ganzen Stapel, von Seidenbändern zusammengehaltenen Liebesbriefen wurde meiner lieben Oma mit ins Grab gegeben - was hätte ich darum gegeben, sie zumindest einmal zu lesen! Jedenfalls habe ich von ihr die Briefe an mich, die sie jeden Winter, den sie zumeist in wärmeren Gefielden verbrachte, an mich geschickt hatte, es ist mein kostbarster Schatz in einer schönen Schatulle bewahrt - war sie doch mein Lebensmensch!


Dazu möchte ich dir gerne einen aufgemalten und meines Erachtens nach sehr sinnigen Spruch als Bild mitschicken, den ich vor einiger Zeit auf einem Briefkasten in der Kremser Fussgängerzone entdeckt hatte.

Gerne in deine Zeilen hineingefühlt, wie wahr sie doch sind!

Uschi

DSC00831.JPG

  • in Love 1

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