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Geschrieben am

Hab dich vermisst, dich so vermisst, nicht nur in endlos langer Nacht,

du warst stets weg von mir, weg, Jahr für Jahr in deinem fernen Land,

auf einmal war ER da - sein Blick - und endlich wieder eine Hand;

da bin ich plötzlich wie aus einem langen Schlaf erwacht.

 

Erwachen musstest nun auch du, hast dich in deinem Traum verirrt,

doch bleibt uns mehr, viel mehr als Fotos, mehr als Liebesansichtskarten;

ich werde immer auf den Freund; auf dich und auf dein Lachen warten,

was zeitlos - so wie ein Zikadenruf durch meine Träume schwirrt.

 

Und jedes Mal, wenn ich zum Beten in den Tempel gehe,

bist du in meinem Herzen ganz vorn, ganz vorne mit dabei;

ich lasse für uns Fische in das nahgeleg'ne Wasser frei,

lass Vögel fliegen, schau ihnen hinterher, bis ich sie nicht mehr sehe.

 

Dann wünsch ich mir, dass uns in einem and'ren, nächsten Leben

die tiefen Wurzeln nah, ganz nahe beieinander stehen,

wir in den selben Himmel, in die gleichen Sterne sehen,

uns alles das, was wir nie haben durften, täglich geben.

 

Nur Fäden, welche sich berühren, können sich verweben ...

 

 

Anmerkung: In Thailand ist es üblich, dass vor den Tempeln gefangene kleine Frösche, Fische und Vögel verkauft werden,

die dann "frei gelassen" werden.

Als gute Tat - bei der man sich vielleicht sogar noch etwas wünschen kann ...

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Geschrieben

Guten Abend, @Jonny

 

wieder ein gelungenes Werk, frei von Kitsch, wie es für Liebeserklärungen typisch ist, dafür mit schönen lebhaften Bildern. 

vor 30 Minuten schrieb Jonny:

was zeitlos - so wie ein Zikadenruf durch meine Träume schwirrt.

Sehr coole Metapher! Hut ab! 

 

LG JC

  • Danke 1
Geschrieben

Hallo Josh,

herzlichen Dank für dein hineinlesen und kommentieren meiner Verse.

Und ja, zwischen Liebeserklärungen und Kitsch ist es nur ein schmaler Grat.

Aber wenn ich ihn gefunden habe, freut es mich.

Ich danke dir!

 

Hallo Stephan,

 

Es ist erstaunlich wie viele Eindrücke ein Gedicht vermitteln kann.

Wie viele verschiedene Sichtweisen entstehen, weil ja jeder Leser seine eigene Gefühlswelt hat, 

und die Bilder seinem Gespür, seinen Emotionen überlässt.

Das gefällt mir sehr, ich bin kein Fan von analysierten Ermittlungen, in denen Verse durch Schablonen geschoben werden.

Und ja, ich war/bin öfter in Thailand.

Ja, richtig, es ist nicht DIE Religion welche Menschen auf eine gewisse Stufe der Erkenntnis hebt,

es ist viel mehr (was du angerissen hast) - die Erwartung von Menschen aller Religionen; GUTES, MENSCHENWÜRDIGES MITEINANDER ZU LEBEN.

Aber dies wird wohl ein Wunschdenken bleiben ...

Ich wünsche dir eine gute Nacht.

 

Jonny

 

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