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Geschrieben am

Als Frau

 

Hier: man hört ein aufgeregtes Lachen.

Du hörst sie gerne.

Von der Silhouette hinauf: erzählt.

In lebhaften Einzelheiten zusammengefügt.

(Und von Antiochia höchstpersönlich gesegnet).

Hochschreitend wie Worte.

Ledern und genauso satt und zäh.

(Ihr Schatten heisst: ya Rabbi u xode).

Das Gefühl: mit Ölfilm überzogen.

(Nichts war dort jemals zu Ende).

Untadelig dreckverschmiert.

(Und immer noch da).

Die Augen braunschwarzdunkel:

im Licht wie Kreol.

(Aber dieses Geheimnis ist sein Geheimnis).

Und irgendwann holtest du sie

rechtschaffend ab.

Von diesen

sich nie entwickelnden Gartenpartys.

(Essen, reden, essen, reden, usw.).

(Ausserdem sagte man sich, dass er imstande war:

er ist ein Mann, der imstande ist).

Also lag sie da so: abgeholt.

Sag du jetzt: wohin.

Im gleichen Winkel zu damals:

leicht

entrissen,

vereint,

entrissen,

vereint.

Was tut schon nicht weh, sagst du.

Als wüsstest du um den Schmerz der

anhaltenden Gravitation.

(Das war trotz Schweigen

eine mehrstündige und schwierige Diskussion).

Jetzt aber: treibt die Bigotterie aus ihr!

 

Da gibt es Frauen: wie Frauen.

Also laute Lichter.

Weiche Feder.

Im Kleid mit Ornamenten bis zum Boden.

Und stählerne Säulen als Beine.

Da gibt es sie: mit den Frauen.

Sonnenartige Schönheiten.

Eine Lebensmahr.

Eine Frau sein geht so: eine Frau sein.

Und dieser direkte, gestärkte

Schmerz mit Parfümduft.

(Wer weiss schon,

was man darüber wissen muss).

 

Es war gegen neun Uhr. Die Sonne über ihr: der direkte Zugang zum Himmel. Ein Blau, im Schmerz und Sturm. Vielleicht auch samt und liebevoll, was ist schon der Unterschied. Und dann war da was. Tatsächlich. (Das gibt es was). Ein überwältigendes Gefühl. Die Hände berührten keinen Widerstand, die Augen wurden still und keiner hätte es gedacht: wo sie ist. Nie zuvor sah man sich so. Manche Dinge passieren doch von aussen nach innen. Mit diesem Detail also verändert sich alles. Etwas brach in ihr: sammelte sich neu.

 

Zyklonartige Farben hiess es dann.

(Flüsternd - so in den Raum).

So ein fortschritt der Beseelung.

Als sie nach einer Beschreibung suchte.

Aber sie haben das nie besprochen:

es wächst unausgesprochen

zusammen wie ein neuer

Zwilling: diese neuartige Frau.

(und ein Mann).

Jetzt gilt es, Glück als Zufall anzunehmen.

Oder an Gott zu glauben.

Diese jahrhundertelange Unterdrückung

ist befreit. Amen.

Aber das so aufzuschreiben,

wäre zu konkret,

sagst du.

Und du stellst ihr nachdenklich

einen dampfenden Kaffee

hin.

 

Und jetzt:

und ein paar Stunden später.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

(Bild: Datenbank pixabay)

 

 

 

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Geschrieben

Hi @Federtanz!

 

Starkes Stück... wo soll ich anfangen? Und wo enden? Ein sehr interessanter Erzählstil. Hat etwas David Lynchhaftes. Szenen und Bilder, aber in einer Geschichte? Oder leben sie nur für den Zuschauer, bzw. den Leser? 

 

Bevor ich meine Lieblingsstellen zitiere, ein paar Anmerkungen meinerseits wie ich das geschrieben hätte. (Ohne jeglichen Anspruch auf Allgemeingültigkeit!)

 

vor 1 Stunde schrieb Federtanz:

Hier: man hört ein aufgeregtes Lachen.

Hier: ein aufgeregtes Lachen. 

 

vor 1 Stunde schrieb Federtanz:

Das Gefühl: mit Ölfilm überzogen.

Wie mit einem Ölfilm überzogen

 

vor 1 Stunde schrieb Federtanz:

Ausserdem sagte man sich, dass er imstande war:

er ist ein Mann, der imstande ist

Da bin ich hängen geblieben... ?

 

vor 1 Stunde schrieb Federtanz:

Als wüsstest du um den Schmerz der

anhaltenden Gravitation.

Als wüsstest du um den Schmerz der Gravitation. "anhaltenden" ist überflüssig, da die Gravitation als Kraft immer ist. 

 

Ich wäre sparsamer mit Worten gewesen und würde bei jedem Satz überlegen, wo ich kürzen könnte. Viele Wörter in Texten sind überflüssig und könnten einfach weggelassen werden. 

 

vor 1 Stunde schrieb Federtanz:

Es war gegen neun Uhr. Die Sonne über ihr: der direkte Zugang zum Himmel. Ein Blau, im Schmerz und Sturm. Vielleicht auch samt und liebevoll, was ist schon der Unterschied. Und dann war da was. Tatsächlich. (Das gibt es was). Ein überwältigendes Gefühl. Die Hände berührten keinen Widerstand, die Augen wurden still und keiner hätte es gedacht: wo sie ist. Nie zuvor sah man sich so. Manche Dinge passieren doch von aussen nach innen. Mit diesem Detail also verändert sich alles. Etwas brach in ihr: sammelte sich neu.

Es war gegen neun. Die Sonne über ihr: der direkte Zugang zum Himmel. Das Blau, im Schmerz und Sturm. Zugleich samt und liebevoll. Und dann dieses überwältigende Gefühl. Die Hände berührten keinen Widerstand, die Augen geschlossen, und keiner dachte daran wo sie war. Nie zuvor sah man sich so. Manche Dinge passieren von außen nach innen. Mit einem kleinen Detail, verändert sich alles. Etwas brach in ihr, sammelte sich neu. 

 

So hätte ich es hier formuliert. 

 

 

 

Jetzt zu meinen Lieblingsstellen: 

 

vor 1 Stunde schrieb Federtanz:

Da gibt es Frauen: wie Frauen.

Also laute Lichter.

Weiche Feder.

Im Kleid mit Ornamenten bis zum Boden.

Und stählerne Säulen als Beine.

Da gibt es sie: mit den Frauen.

Sonnenartige Schönheiten.

Eine Lebensmahr.

Eine Frau sein geht so: eine Frau sein.

Und dieser direkte, gestärkte

Schmerz mit Parfümduft.

(Wer weiss schon,

was man darüber wissen muss).

Genial gut formuliert hier! Mir gefällt wie du dem Leser Fragen stellst, und sie offen stehen lässt, damit er selbst darüber nachdenken muss.

 

vor 1 Stunde schrieb Federtanz:

Jetzt gilt es, Glück als Zufall anzunehmen.

Oder an Gott zu glauben.

Diese jahrhundertelange Unterdrückung

ist befreit. Amen.

Aber das so aufzuschreiben,

wäre zu konkret,

sagst du.

Und du stellst ihr nachdenklich

einen dampfenden Kaffee

hin.

 

Und jetzt:

und ein paar Stunden später.

Auch die Stelle gefällt mir. Und vor allem der nahtlose Übergang von Erzählung die sich plötzlich in eine Szene verwandelt: "Aber das so aufzuschreiben, wäre zu konkret, sagst du. Und stellst ihr nachdenklich einen dampfenden Kaffee hin..."

Genau das meinte ich mit David Lynchhaft. Sehr cool! 

 

Hast du diesen Text auch in einer anderen Sprache geschrieben? 

Ein Federtanz Original! Wie immer unverwechselbar. Nicht einfach zu lesen, weil du den Leser herausforderst sich Gedanken zu machen. Das werden nicht viele mögen, aber die die es tun, werden es lieben. 

 

Wie immer: Gerne mehr davon! 

LG JC

 

 

 

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Geschrieben

Lieber @Joshua Coan

 

Deine Ideen gefallen mir. Ich werde es gerne übernehmen. 

 

 

 

In meinem Supermarkt gibt es halt nur solche Produkte. 

Gerne eingeladen. Hat aber nicht für alle was. 

Die anderen Produkte gibt es woanders.

 

Vielen Dank für deine ausführliche Antwort

🙏

 

 

Werde diesen Kerl mal googlen...

 

Schönen Tag

Federtanz

 

 

 

 

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