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Geschrieben am

Der Drachenzahn blinkt hell und magisch

 

 

 

Der Drachenzahn blinkt hell und magisch
im Maul des Drachen Gwendelur,
und viel zu oft endet es tragisch,
folgt man der Drachentatzenspur.

 

Im Maul des Drachen Gwendelur -
so landet mancher Held als Fressen,
folgt man der Drachentatzenspur,
die dorthin führt, wo er gesessen.

 

So landet mancher Held als Fressen,
der folgte Gwendelurens Fährte,
die dorthin führt, wo er gesessen,
im Drachenmagen samt dem Schwerte.

 

Der folgte Gwendelurens Fährte,
verschwand für immer und auf ewig
im Drachenmagen samt dem Schwerte,
floh er zu langsam und behäbig.

 

Verschwand für immer und auf ewig,
- das Schicksal ist wohl zu beklagen! - 
floh er zu langsam und behäbig.
Von diesem künden Heldensagen.

 

Das Schicksal ist wohl zu beklagen
und viel zu oft endet es tragisch.
Von diesem künden Heldensagen:
der Drachenzahn blinkt hell und magisch.

 

 

 

 

 

 

.2009/2024

 

 

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Geschrieben
vor 2 Minuten schrieb Terrapin:

Jetzt kommen die ganzen Pantune zum Vorschein. 😆

 

Lol...ja, das ist immer so.

Kaum packt eine/r eins aus, schwappt die Pantun-Welle übers Forum.

 

Ich bekenne mich schuldig, auch, wenn das Gedicht schon fünfzehn Jahre auf dem Buckel hat...ich gehe momentan, weil ich im Sommer eigentlich immer wenig neue Texte schreibe, durch all meine Gedichte-Ordner am PC (das totale Chaos) und miste aus. Das hier fand ich nach wie vor gut - ein paar metrische Unsauberkeiten gabs aber doch zu finden und zu überarbeiten - und drum hab ich es in den Pantun-Reigen mit dazugestellt. Hab zwar kurz überlegt, ob ich noch damit warte...aber Geduld ist nicht meine Stärke. 😉 

 

Liebe Grüße und danke für das schöne Lob! 

fee

Geschrieben

Ich muss gestehen, dass ich diese Gedichtform der Wiederholungen auch noch nicht kannte, sie aber durchaus reizvoll finde. Und weil ich ja lernwillig bin und hoffentlich auch lernfähig bleibe, habe ich den Begriff "Pantun" sofort nachgeschaut. Sehr interessant. Diese Form der Wiederholung erinnert leicht an die Liedstruktur im Flamencogesang, die oft am Anfang einer neuen Strophe ebenfalls die vorhergehende zitiert.

Interessanterweise las ich gerade heute Morgen einen Artikel über die Entdeckung eines bisher unbekannten  "Drachen" (Dinosaurier) in Australien von gigantischem Ausmass. Allerdings frass der wohl keine Helden mitsamt Schwert, sondern begnügte sich mit Pflanzen. Aber davon jede Menge! 😄

Sehr schöne Idee, das Thema für ein so anspruchsvolles Gedicht zu verwenden.

Geschrieben

Hallo Fee,

 

ein gelungenes Patum, finde ich.

Die Form kann einen  ganz schön in den Bann schlagen. 

 

Die Wiederholungen sind gut gesetzt und ordnen sich in den nächsten Kontext ein. 

 

An zwei Stellen würde ich anders entscheiden:

 

 

im Drachenmagen mitsamt Schwerte,

 

Hier stolpere ich bei "mitsamt". Flüssiger klänge für mich:

 

 

im Drachenmagen samt dem Schwerte

 

In Vers 1 Strophe 4 hadere ich mit dem "der" am Anfang. Da könnte man echt überlegen, ob man da anstatt "der" ein "wer" setzt.

 

Aber ich weiß, manche möchten in den Wiederholungen lieber keine Veränderungen. 😀

 

 

Wie auch immer. Mir gefällt dein Patum. Es ist frisch und unterhaltsam geschrieben.

 

LG,

Mi

Geschrieben

Liebe Fee,

 

so langsam beginne ich Pantune zu mögen ...

 

Die ersten, die ich las, erschienen mir sehr manieriert und weckten nicht meine Lust, mich an dieser Gedichtform zu versuchen. Nunmehr sprießen gerade in diesem Forum aber so viele schöne Pantune wie Steinpilze nach einem Spätsommerregen, dass ich nicht mehr meiner Meinung bin. Angesichts der hier zum Vorschein kommenden Qualität sinkt mir freilich schon wieder der Mut ...

 

Interessant, dass ein Pantun auch eine Geschichte erzählen kann. Vielleicht hast du hiermit eine neue Sondergattung begründet: Die Pantun-Ballade.

 

Gruß

Cornelius

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Geschrieben
vor 21 Stunden schrieb Aileas:

Diese Form der Wiederholung erinnert leicht an die Liedstruktur im Flamencogesang, die oft am Anfang einer neuen Strophe ebenfalls die vorhergehende zitiert.

 

Danke fürs Reinlesen und den interessanten Kommentar, liebe Aileas!

 

Dass du da eine Parallele zum Flamenco bzw. seiner Liedstruktur siehst, ist spannend, aber nicht ganz überraschend, denn das Pantun oder Pantoum leitet sich von einer malaiischen Versform ab und ich bilde mir ein, irgendwo mal gelernt zu haben, dass es dort und damals im 15. Jahrhundert auch ein Lied und/oder Tanz war. 

Ein wenig erinnert der Wiederholungscharakter auch an die Villanelle, die auch sehr rhythmisch und melodiös wirkt durch ihre Form. 

 

Freut mich, dass dir meine Drachengeschichte gefällt!

 

 

 

Servus, liebe Miserabelle,

 

und auch dir danke fürs Vorbeischauen und Kommentieren! 

 

Wie bin ich froh, dass ich das alte Stückchen nochmal in ein Forum gestellt habe, denn das hier...

vor 20 Stunden schrieb Miserabelle:

im Drachenmagen mitsamt Schwerte,

 

Hier stolpere ich bei "mitsamt". Flüssiger klänge für mich:

 

 

im Drachenmagen samt dem Schwerte

...habe ich schlicht überlesen. Du hast völlig recht und ich übernehme deinen perfekten Vorschlag mit strahlendem Dank hier und jetzt auf der Stelle! 

Wusste ich doch, dass zwei Dichter-Gehirne mehr leisten als eins. 😉 

 

 

Lieber Cornelius, 

 

vor 15 Stunden schrieb Cornelius:

so langsam beginne ich Pantune zu mögen ...

 

Die ersten, die ich las, erschienen mir sehr manieriert....

 

....Nunmehr sprießen gerade in diesem Forum aber so viele schöne Pantune wie Steinpilze nach einem Spätsommerregen, dass ich nicht mehr meiner Meinung bin. Angesichts der hier zum Vorschein kommenden Qualität sinkt mir freilich schon wieder der Mut ...

 

Das freut mich sehr! Ich weiß, was du mit den manierierten Pantunen meinst. Da wirkt die Sprache sehr rasch mal geschraubt und hingebogen. Das kann man zwar auch mögen und schön finden, ist aber jetzt nicht mein Geschmack (und deiner ja offensichtlich auch nicht). 

 

Den Mut sollst du aber nicht sinken lassen bzw. möchte ich dir sagen: hab nicht zu viel Respekt vor der Strenge der Form! Das Basteln an einem Pantun, Pantum oder Pantoum ist etwas, das wirklich Spaß macht! Ich kann's nur empfehlen. Das ziehe ich jedem Sudoku vor. 😉 

 

Und bei deinem Wortwitz bekommst du das sicher toll hin. Da brauchst du jetzt gar nicht tiefstapeln. 😎

 

 

Lieben Dank euch allen und auch denen, die per Button ihre Gefallensbekundungen dagelassen haben!!!!

Hab mich sehr darüber gefreut!

 

Grüße,

fee

  • Gefällt mir 2
Geschrieben

Hallo Fee,

 

Am 12.7.2024 um 13:50 schrieb asphaltfee:

Du hast völlig recht und ich übernehme deinen perfekten Vorschlag mit strahlendem Dank hier und jetzt auf der Stelle! 

 

bei dir bin ich mir oft nicht sicher, ob ich metrische Hüpfer anmerken soll, weil du das Metrum manchmal etwas struppiger magst, was ja auch zu einer Drachengeschichte passen würde. Da dir Mis Vorschlag so willkommen war, melde ich mich jetzt noch zu diesem Vers:

 

und viel zu oft endet es tragisch,

xXxXXxxXx

 

Mir würde hier eine kleine Änderung gefallen, die gleichzeitig einen schönen Bezug zur Wiederholungsform hätte:

 

und  immer wieder endet's tragisch,

 

Falls die Apostrophierung dich stört, könnte "es" auch an den Versanfang. Was meinst du?

 

LG Claudi

Geschrieben
vor 40 Minuten schrieb Claudi:

bei dir bin ich mir oft nicht sicher, ob ich metrische Hüpfer anmerken soll, weil du das Metrum manchmal etwas struppiger magst

 

Danke für den Hinweis und Vorschlag, liebe Claudi!

 

Ja, ich bin da für Außenstehende wohl etwas inkonsistent, wenn es um die Einhaltung des Metrums geht. Und du hast es auch ganz richtig in die Ecke des Bezugs "Hebungspralle und Inhalt" verortet. 

 

Das "mitsamt" aber war so ein Dingens, wo ich einfach nicht weiter nachgedacht habe...und dabei wäre das "samt dem" doch so nahe gelegen. Das ordne ich unter "Ungenauigkeit" ein. 

 

Ich bin aber definitiv nie beleidigt, wenn man mich auf metrische Hopser hinweist. Manche "sollen so" und manche sind siehe oben. 

vor 40 Minuten schrieb Claudi:

und  immer wieder endet's tragisch,

ist mir allerdings dann einfach zu geschmeidig...haha und "aha!" - mit "struppig" hast du irgendwie goldrichtig gelegen, was mein Empfinden angeht, fällt mir gerade auf. Das "viel zu oft" ziehe ich hier des Klangs wegen vor - und zwar aus genau dem Grund, den du auch genannt hast. Passt für mich besser. 

 

Trotzdem vielen lieben Dank fürs Beschäftigen und Aufmerksam-Machen! Das weiß ich sehr zu schätzen. 

 

Liebe Grüße,

fee

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