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Geschrieben am

Erwachsen sein

 

Sind wir schon herausgewachsen

aus der frohen Leichtigkeit?

Tuen kluge, große Taten

folgen Regeln, halten still

weil es jemand anders will...

 

Haben wir uns schon vergessen

in der Welt um uns herum?

Reagieren, reparieren

und betrinken uns mit Mut

weil sie Dinge mit uns tut…

 

Werden wir uns wiedersehen

wenn wir wieder bei uns sind?

Mit den Sinnen, außen, innen

uns nicht mehr ins Dann verrenken

nicht mehr an das Ende denken...

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Geschrieben

Hallo Ponorist, Dein Gedicht gefällt mir sehr gut, weil es kritisch hinterfragt und das Erwachsensein beleuchtet. Sicher sollte man als Erwachsener Verantwortung übernehmen und die Konsequenzen seines Handelns bedenken. Doch auch Regeln und Grenzen sind da, um hinterfragt zu werden. Meist findet man zu Selbstvertrauen und die damit einhergehende Gelassenheit erst im Alter. 

 

Liebe Grüße Juls

  • Danke 1
Geschrieben

Vielen Dank für Eure Gedanken @Darkjuls und @JoVo.

An "Verantwortung" habe ich zunächst auch gedacht, als ich über das so genannte Erwachsen sein nachdachte. Aber was heißt das eigentlich? Die meisten Erwachsenen sind wahre Meister darin, Verantwortung zu vermeiden; wirtschaftlicher Erfolg wird auf abhängige Angestelltenverhältnisse abgewälzt, Risiken an Versicherungsverträge, die Gesundheit an den Hausarzt mit dem lockeren Krankschreibungszettel, politisches Geschick an das Frustkreuzchen, das Wohl der ganzen Welt gegen das Sonderangebot (sprichwörtlich) Made ich China getauscht und vergessen. Das zum Ausgleich gekaufte Bio-Feigenblatt dient einzig der Beruhigung.

Ich meine, Kinder haben vielleicht nicht die Lebenserfahrung und den Weitblick, aber das, was Erwachsene tun, ist dadurch noch keineswegs verantwortungsbewusst. Es ist vielmehr gerissener als das, was Kinder tun. Das, was von den meisten Erwachsenen als kindisch bezeichnet wird, scheint ein Unvermögen zu sein, mit der Ehrlichkeit zurecht zukommen, die Kinder an den Tag legen, wenn sie Grenzen um ihre eigenen Bedürfnisse ziehen. Meiner Meinung nach handelt es sich bei so einem Adultismus letztlich um ein chauvinistisches Gehabe, eine Demonstration von gefühlter Überlegenheit, überspitzt gesagt, um eine Mikrogesellschaft hinter verschlossenen Türen, in der das Faustrecht gilt.

Erwachsensein führt so gesehen in eine Untergrabung der eigenen Natur und der Bedürfnissen anderer. Es ist höchst manipulativ und schädlich, abgetrennt vom Hier und Jetzt, vom Ich und Du. Was bleibt ist ein Sammelsurium von Unausgeglichenheit und so genannten Volkskrankheiten.

Nun soll meine unmaßgebliche Meinung natürlich kein Allheilmittel sein und schon gar nicht eine so-sollst-du-leben-Anleitung - es ist ja auch zunächst nur die eine Seite - aber die die Frage, von was wir eigentlich erwachsen sind, fand ich wichtig und keineswegs leicht zu beantworten.

Und jetzt kommt eine Schleife: wenn wir versuchen, einen Schritt zurück zu gehen, zunächst nur in Gedanken, das reicht, wo landen wir dann? Unser Wissen können wir nicht einfach ablegen und die körperlichen Unzulänglichkeiten auch nicht. Doch die Reise, ein wenig zurück in Gedanken, scheint vielversprechend.

Vielen Dank für's Lesen und herzliche Grüße

Euer Peter

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  • wow... 1
Geschrieben
Am 16.7.2024 um 22:32 schrieb Ponorist:

Sind wir schon herausgewachsen

aus der frohen Leichtigkeit?

 

Ja Peter, ich seh's nicht schlimm,...

weil ich nicht ganz erwachsen bin

und noch mache, was mir Spaß macht,

das Denken auch, sei angedacht.

 

Am 16.7.2024 um 22:32 schrieb Ponorist:

Tuen kluge, große Taten

 

Man wird halt älter und denkt nach,...

...doch Spaß ist auch noch angebracht.

 

Am 16.7.2024 um 22:32 schrieb Ponorist:

folgen Regeln, halten still

 

Regeln, die wichtig sind denk' ich,

kann man befolgen, so an sich,

wenn man dazu denken kann,

denn Anarchie kommt nicht gut an,

die Logik wird dabei zum Ziel,

nur eben nicht...

Am 16.7.2024 um 22:32 schrieb Ponorist:

weil es jemand anders will...

 

Am 16.7.2024 um 22:32 schrieb Ponorist:

Haben wir uns schon vergessen

in der Welt um uns herum?

 

Nein, niemals mein Lieber,

die Erinnerung kehrt immer wieder,

die tut man den Kindern kund,

sie hören gern aus der Erinnerung

und spielen auch mal alte Spiele,

Mühle, Dame, murmeln viele

Murmeln, wie dereinst,

selbst ein ein Trickfilm tut da seins,

denn  neulich hab ich Popeye gekauft,

und meine Kinder lachten auch,

ganz genau wie ich, is' klar,

wo ich in ihrem Alter war.

 

Am 16.7.2024 um 22:32 schrieb Ponorist:

Werden wir uns wiedersehen

wenn wir wieder bei uns sind?

 

Da denk' ich, auf jeden Fall(!),

wir seh'n uns da schon nochmal,

doch zum Rest noch insgeheim...

Am 16.7.2024 um 22:32 schrieb Ponorist:

Mit den Sinnen, außen, innen

uns nicht mehr ins Dann verrenken

nicht mehr an das Ende denken...

...das wird wirklich schwierig sein,

denn dürfen wir auch nicht vergessen,

was geschieht und es ermessen,

handeln und logisch agieren,

nie dazu den Mut verlieren,

denn sonst wird es nie mehr schön

und wir werden untergeh'n,...

...das Leck am Schiff ist schon zusehen,-

muss auf die Werft Peter, und gern gelesen!

 

LG Ralf

 

 

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