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Mein altes Herz 

 

Mein altes Herz ist müd und still geworden,

doch das Lachen hab ich nicht verlernt.

Mich selber allzu ernst zu nehmen,

kam gar nicht erst in Frage - 

Bin weder einsam noch verhärmt. 

 

Viele Gedanken habe ich geboren,

im Laufe meiner Lebenszeit.

Den Busen meiner Muse habe ich beschworen,

und manches zu Papier gebracht.

Ein paar Mal wurde ich gelobt, 

und ebenso oft ausgelacht.

 

Egal, was jetzt noch kommt, auf der Zielgeraden,

ohne Angst und Drama läuft das ab.

Kann sein, dass an den Bleistift ich mich klammer,

um festzuhalten, was der Tod so macht.

Dann verlasse ich für immer meine Kammer, 

die Übersiedlung auf den Friedhof zieh ich in Betracht. 

 

© Herbert Kaiser 

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Hallo @Herbert Kaiser,

Was deine Gedichte betrifft; einfach jetzt mal… ein dickes Lob!

Auslachen…?

Ich kenn’ solche Leute nicht…!


Das mit dem ‚am Bleistift festklammern‘  kenne ich…

wie der Frosch am Grashalm…

aber zum Friedhof?

Leute die solche ‚vitalen’ Geschichten schreiben, haben auf dem Friedhof nichts zu suchen! 
 

LG Günter (Guenk)

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@Guenk Hallo Günter, deine lieben Worte streicheln meine Seele!

Zuspruch und Auslachen ... das liegt nah beieinander und in der eigenen Familie gilt der Prophet nicht viel (was du zusammen schreibst  - eine oft gehörte Floskel).

Noch erfreue ich mich am Dasein und der letzte Weg scheint noch in der Ferne zu liegen, aber Gedanken diesbezüglich beschäftigen mich schon immer. Und für geliebte Wegbegleiter ist inzwischen am Friedhof Endstation  - so schnell kann's gehen. 

 

Besten Dank und ganz liebe Grüße 

HERBERT 

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Also mal im Ernst Herbert, 

 

Das ist um aller metrischen Vernachlässigung ein sprachliches Kleinod. 

 

Und da halte ich es mit Georg Trakl, 

dessen lyrischen wie auch prosaischen Texte ohne striktes Versmas dennoch enorm potent und stimmig zu verlesen sind. 

 

Beste Grüße, Terrapin. 

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Am 25.7.2024 um 21:35 schrieb Herbert Kaiser:

Dann verlasse ich für immer meine Kammer, 

die Übersiedlung auf den Friedhof zieh ich in Betracht. 

  

Da ziehste zum Schluss nochma' um,

und hast letzten Endes Stress,

den de nich wahrnimmst, warum(?),

du lebst dann nicht mehr,- das isses😉

doch durch das was de hast jeschrieben

kriegste letztlich ooch keen Frieden,

denn es wird ja noch gelesen,

also wirste weiterleben,-

dein Vermächtnis das woll macht...

 

Am 25.7.2024 um 21:35 schrieb Herbert Kaiser:

Ein paar Mal wurde ich gelobt, 

und ebenso oft ausgelacht.

 

...sei freilich dazu anjedacht,

doch als Wichtichstes zu sehen,

deine Gedanken wurden jelesen!

Das is' deines Wirkens Kern,

un Herbert, man liest dich jern,

es jibt da jetzt nischt rumzujammern,

von Friedhof, Dod un stillen Kammern...

 

Am 25.7.2024 um 21:35 schrieb Herbert Kaiser:

Mein altes Herz ist müd und still geworden,

doch das Lachen hab ich nicht verlernt.

 

...es wird jefällichst weiterjelacht,

un weeste warum man das so macht(?),

weil Menschen immer älter werden.

es is' noch nich die Zeit zum sterben,

die paar Jahr, die de älter bist,

damit stirbt man woll' noch nich(!)...

 

Am 25.7.2024 um 21:35 schrieb Herbert Kaiser:

Mich selber allzu ernst zu nehmen,

kam gar nicht erst in Frage - 

Bin weder einsam noch verhärmt. 

 

...un darum wirste weiterschreiben,

verpissen is nich(!), dat lässte bleiben,

denn wenn man oft vom Ende schreibt

einem keine Wahl außer das Leben bleibt,...

Am 25.7.2024 um 21:35 schrieb Herbert Kaiser:

Mein altes Herz 

...macht schon was her,

als guten Abschiedsgruss, -

doch jetzt jibts keinen mehr(!),

du lebst und schreibst

wie's sich jehört,

weil du noch bleibst,

dat isset wert,

un natürlisch 

der Preis jewesen,

oder denkste das ich

nur dat Alte will lesen(?),

somit haste keene Wahl,

schreib, ich antworte ooch mal,

wie die andern, die dich jern sehen,

un jetzt machet weiterjehen!

 

LG Ralf

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Lieber Herbert,

 

es kommt immer darauf an, was man ausdrücken möchte -

egal dabei wie geformt, das Wichtigste ist es doch, es kommt aus der Seele aus dem Herzen!

Ist es nicht wunderbar, wenn man Gefühle, Emotion und Empfindungen in Worte zu fassen vermag? Nur so ist man authentisch und auch glaubwürdig, wenngleich es nicht immer 'perfekt' ist, aber aus dem Herzen muss es kommen.
Was die Reaktion auf Vorgetragenes im engsten Umfeld betrifft, so kann ich es sehr gut nachfühlen wie es dir dabei ergeht. Ich bin dazu übergegangen, nur selten mehr auf irgendwelche Reaktionen familiärer Natur zu setzen. Auch daher schreibe ich überwiegend des nachts, nur da habe ich die Ruhe und kann in mich hineinhören - es dann aufzuschreiben ist dann einfach.
Ohne am Bleistift zu kauen ist es jedoch etwas aufwändiger, da ich danach ja noch einspreche, vertone und nach einem entsprechend passenden Bild Ausschau halte...

Du sprichst mit deinem Text sicherlich ganz vielen aus dem Herzen!
Lieben Dank fürs Teilen und deine Offenheit!

Schönen Sonntag,

Uschi

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Liebe @Uschi Rischanek

 

Du hast vollkommen recht, man schreibt mit Herzblut, egal ob man's versteht das Ganze in ein metrisches Korsett zu zwingen. 

Jeder hat seine Stärken und Schwächen und die Texte geben davon Zeugnis. 

 

Dir gilt mein Dank für den freundlichen Kommentar und bedanken möchte ich mich auch bei den Likern @Terrapin, @Flutterby, @Stavanger, @Guenk, @Wannovius, @Vetula, @Seeadler, @Hanna M., @Anaximandala, @Ralf T., @Uschi Rischanek, @Wolfgang .

 

LG HERBERT 

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