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Des Hofes hoher Schatten

Fällt herab auf des Ritters Rappen

Mit Stolz und Pracht

Trägt er des Ritters schwere Last

 

Es ist der langersehnte Tag

Der Schicksale entscheiden mag

Des Ritters größter Ruhm

Soll auf des Königs Tochter ruhn

 

Der Tag des Tjostens hat begonnen

Doch des Ritters Ross hat wie benommen

Des Gegners Hengst wahrgenommen

 

Verwundert und voll Sorgen

Schreit das Ross voll Angst

Sein Bruder trägt des Gegners Last

Und hat schon etlich Narben

 

Schon früher wie ein Herz und Seele

Die niemals kämpften und verhelten

Ihre treue zueinander

Die kein Knecht bracht auseinander

 

Die Zeit war schwer als Ritter kamen

Und sich diese Rösser nahmen

Verfeindet war'n sie, hassten sich

Seit deren Väters Väter angesicht

 

Nun brach er an, der letzte Tag

Beid' Ritter wird schon nachgesagt

Dass keine Gnad sie kennen

Mit des Rosses herrlich Leben

 

Trauer und Sorgen lasten schwer

Auf des Rosses edlem Haupt

Mit Schmerzen schweift der Blick umher

Trifft auf des Prinzessinnen Gesicht

 

Das Herz bleibt stehn als es erkennt

In welchem Hof es sich befind'

Es ist daheim, obwohl sich viel verändert

Der Blick der Spielgefährtin unverändert

 

Die Hoffnung kommt herein wie Sturm

Könnt es doch ein Weiter geben

Könnt sich doch die Hand erheben

Um das Unheil abzutun

 

Schon beginnt ein reges Reden

Auf empore Knappen heben

Ihre Häupter um erhaschen

Einen Blick auf die Erhabnen

 

Schon gellt des Königs lauter Ruf

Über Ritter, Knecht und Hof

Wie können sie es wagen

Mit des königs Rappen kämpfen

 

Es sei ihnen verwehret

Hier die Lanzen zu erheben

Und sollt der Tag vorübergehn'

Ist der Eintritt ihn verwehret

 

Doch Ehr ist dem Ritter fremd

Blut und Gier sind seines Freud

Und niemals kann verzeihen

Sein Gegner zu verschon'

 

Doch nun ist's um den Moment geschehn

Des Königs Truppen haben schon

Getrennt die Lager der Duelliere

Mit Eisen, Lanzen glänzend Panzer

 

Es ist die Wut, die ihn verblendet

Und seine schnellen Hände

Greifen nach dem Dolch behände

Den versteckt er immer bei sich hat

 

Mit Hass in den Augen

Springt herab der Ritt von dem Ross

Das nun seine Augen schloss

Um sein Leben abzuschließen

 

Da kommt ein Keuchen

Aus des ritters Rachen

Und langsam auf die Knie sinkend

Nur schwerlich seitlich blickend

 

Da steht sie da als Rachegöttin

Mit Hass in Augen, breitem Stand

Der Bogen noch in ihrer Hand

Des Königs Tochter, die Prinzessin

 

Mit einem Stöhnen in den Staube fallend

Endet des Ritters Heldenpracht

Nun streift mit zarter Hand

Die Prinzessin des Rappen Wang'

 

Es ist vorbei mein treues Ross

Ohne dass viel Blut vergoss

Und nun lass ich nichts geschehn

Lass mich schnell zum andren gehen

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