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Es war so und es ist so und es wird so immer sein:

Am Ende geht ein jeder fort, zurück bleibt man allein.

 

So ist's auch mit den Freunden: Schaust du nicht genau hin,

dann ist in deinem Rücken schon bald ein Dolch tief drin.

 

Sie würden sich ja kümmern und sie wären immer da!

Doch bald schon da bemerkst du: Sie waren dir nie nah!

 

Wie sollst du nicht verzweifeln? Wie kann es weitergehn?

Doch deine Tränen fallen nicht - so kann sie niemand sehn.

 

Und tief in deiner Trauer bleibt alles wie es ist.

Zum xten Mal erkennst du, wie einsam du doch bist.

 

Es war so und es ist so und es wird so immer sein:

Am Ende geht ein jeder fort, zurück bleibt man allein.

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Hallo @Doscho

 

vor 13 Minuten schrieb Doscho:

Am Ende geht ein jeder fort, zurück bleibt man allein.

Ich sage mir immer: alles, was nicht zu mir gehört, wird eines Tages abfallen wie eine faule Frucht. Die Einsamkeit ist unser Erdenlos, alles ist im Wandel und zerfällt zu Staub. 

Selbst mitten in der Gesellschaft kann man sehr einsam sein, ebenso zu zweit. Und das eigene Leben ist auch nur eine Antwort auf das unergründliche Schicksal. Und kommt der finale Ruf des "Jedermann", so tritt der Tod dich an und keiner geht mit dir. 

 

Schöner Text, der den Stoff zum Philosophieren hat.

 

LG Herbert 

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Hallo Doscho,
echte Freunde erkennt man daran, dass sie auch in schweren Zeiten zu einem halten.
Dass man am Ende allein ist, gehört zum Altern, wobei vielen dennoch ein Beistand bis zum letzten Atemzug geschenkt wird. Was den Dolch im Rücken anbelangt, lese ich ihn im übertragen Sinn, denn Cäsars Zeiten sind zum Glück schon lange vorbei. 😉
Gern hineingespürt und LG
Perry

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Hallo @Herbert Kaiser und @Perry

 

Danke für eure Gedanken!

 

Interessant, wie ihr beide "Am Ende" interpretiert - an Altern und Tod hatte ich gar nicht gedacht. Bei mir ist das eher ein anderer Ausdruck für "im Endeffekt". Man erlebt die Enttäuschung über einen falschen Freund und bleibt allein(gelassen) zurück.

 

Philosophisch darf es ruhig sein, ich mag philophisch angehauchtes. Liegt vielleicht daran, dass ich selbst auch unter anderem Philosophie studiert habe. 

 

Den Dolchstoß habe ich gar nicht bei Cäsar gesehen, sondern bei Bismarck und seiner "Dolchstoßlegende" - was aber letztlich egal ist, da ja beides historisch gesehen etwas mit Verrat zu tun hatte und ich eben dieses Bild aufgreifen wollte. Also ja, das ist im übertragenen Sinn gemeint :-)

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Vielen lieben Dank @Wolfgang:classic_smile:

 

Vielen Dank für die Kommentare @Wannovius und @Darkjuls🙂 Schön, wie das Gedicht offenbar etwas bewegt und anregt, das freut mich 🙂

 

vor 9 Stunden schrieb Wannovius:

Die Dolchstosslegende hat nichts mit Bismarck zu tun. 

Rechtsradikale Kreise behaupteten, die Niederlage des Deutschen Reiches im Ersten Weltkrieg sei von Sozialisten verursacht.

 

Danke für den Hinweis, vielleicht ist da mein Geschichtswissen doch nicht mehr so gut. Ich dachte, Bismarck hätte das auch aufgegriffen, wodurch dann ja auch der Spruch "Wer hat uns verraten? Sozialdemokraten!" entstand.  Nun gut. Sollte ich mal was mit historischem Bezug schreiben, recherchier' ich auch vorher, versprochen! 😶

 

vor 9 Stunden schrieb Darkjuls:

Die Überschrift befremdet mich. Meiner Meinung nach gibt es nur Freundschaft, wenn sie falsch ist, ist es keine. Und warum sollte dann diese falsche Freundschaft nicht wanken?

 

Da hast du einen Punkt.

Ich habe das Gedicht relativ ohne nachzudenken runtergeschrieben. Einfach aus der Emotion (die damals eben recht traurig war) heraus. Irgendwie kam mir das Lied "Wahre Freundschaft soll nicht wanken" in den Sinn und ich dachte, es wäre ganz witzig und pfiffig, das umzuändern.

Mit viel Wohlwollen kann man es sarkastisch lesen, aber ich wollte das Gedicht eigentlich gar nicht aus einem sarkastischen Ton heraus schreiben.

Und ja: Falsche Freundschaft ist keine Freundschaft. Es geht ja um die Enttäuschung, die man glaubt, es wäre echte Freundschaft gewesen und die Erkenntnis, dass es dann wohl doch nicht so war.

 

vor 9 Stunden schrieb Darkjuls:

Wenn das LI seine Tränen nicht zeigt/zeigen kann/zeigen will, stimmt auch von dessen Seite aus etwas mit der Freundschaft nicht.

 

Finde ich eine interessante Beobachtung. Das bewusste Zeigen von Enttäuschung, Trauer, Wut,... ist teilweise meiner Ansicht nach gesellschaftlich noch viel zu verpönt. Nicht zuletzt gibt es ja auch den Begriff der "toxischen Männlichkeit", dass gerade Männern gesagt wird, sie sollen ihre Emotionen quasi unterdrücken und eben den starken Mann geben. Wobei ich selbst jetzt das LI nicht zwangsläufig männlich gelesen haben möchte - das Thema kann ja, wie schon einige gesagt haben, alle betreffen.

Das ist jetzt die Frage, ob man eine "Freundschaft", die ohnehin offenbar von einer Seite gar nicht gewollt war, hätte retten können, indem man geredet bzw. seine Emotionen gezeigt hätte...

 

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Lieber Doscho, hallo zusammen, ein pessimistisches Gedicht ueber die Freundschaft. Vielleicht sind die Zeiten einfach nicht mehr geeignet für tiefe lebenslange freundschaftliche Verbindungen. Es ist ähnlich wie mit der Liebe. 

Die Dolchstosslegende hat nichts mit Bismarck zu tun. 

Rechtsradikale Kreise behaupteten, die Niederlage des Deutschen Reiches im Ersten Weltkrieg sei von Sozialisten verursacht. LG Stephan

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Hallo und Willkommen Doscho, Freundschaft ist ein Verstehen und Beistehen. Die Überschrift befremdet mich. Meiner Meinung nach gibt es nur Freundschaft, wenn sie falsch ist, ist es keine. Und warum sollte dann diese falsche Freundschaft nicht wanken?

Im Übrigen ist die Freundschaft ein Geben und Nehmen. Traurig, wenn man, sobald es darauf ankommt, allein dasteht. Wahre Freunde halten zueinander und die Freundschaft entwickelt und verfestigt sich mit der Zeit. Auf Menschen, die nur Freundschaft vorgaukeln, kann man gut verzichten. In schwierigen Zeiten steht die Freundschaft auf dem Prüfstand. Das LI ist enttäuscht worden. Wenn das LI seine Tränen nicht zeigt/zeigen kann/zeigen will, stimmt auch von dessen Seite aus etwas mit der Freundschaft nicht. Du hast ein Thema gewählt, welches immer aktuell ist. Gute Freunde sind selten und Freundschaften wollen gepflegt werden. 

 

Es grüßt Darkjuls

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vor 22 Stunden schrieb Doscho:

Sie würden sich ja kümmern und sie wären immer da!

Doch bald schon da bemerkst du: Sie waren dir nie nah!

 

Eine Erfahrung, die man spätestens dann macht, wenn man einmal "ausfällt" und den - wie ich sie gerne nenne - Sonnenscheinfreunden unangenehm wird, weil man echte Probleme hat (gesundheitliche zum Beispiel...oder eine Lebenskrise o.ä.). Dann bleiben die übrig - wenn denn überhaupt welche übrigbleiben - , die wahre Freunde sind und dich nicht nur als spaßige Bereicherung und Gesellschaft ge-brauchen. 

 

Ich glaube, diese Erfahrung macht jede/r früher oder später in seinem Leben. Das Positive daran: man lernt daraus, was einem selbst wichtig ist und pflegt andere, bessere Freundschaften ab dann. 

 

Als sarkastisch habe ich dein Gedicht nicht gelesen, lieber Doscho,

 

viel eher mit diesem leisen Bedauern im Tonfall. Es ist so wie es ist. Und wie die Menschen nun mal "funktionieren". 

Viele Freunde sind etwas anderes als gute Freunde. Die Frage ist, was man sucht und braucht. Und das verändert sich auch mit den Lebensabschnitten, habe ich beobachtet. 

 

vor 22 Stunden schrieb Doscho:

So ist's auch mit den Freunden: Schaust du nicht genau hin,

dann ist in deinem Rücken schon bald ein Dolch tief drin.

 

Die Strophe hier holpert ein klein bisschen. Das wäre aber leicht zu beheben. Zum Beispiel so:

 

So ist es auch mit Freunden: du schaust nur kurz nicht hin,

schon steckt in deinem Rücken ein scharfer Dolch tief drin. 

 

Ansonsten aber eine sehr runde Sache und ein Gedicht, das ich sehr gerne gelesen habe! 

Danke auch für das schöne Lob bei meinem Regen-Wald-Gedicht!!!! Darüber hab ich mich sehr gefreut! 

 

Liebe Grüße,

fee

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Danke für deinen Kommentar @asphaltfee :-)

 

vor 15 Minuten schrieb asphaltfee:

Eine Erfahrung, die man spätestens dann macht, wenn man einmal "ausfällt" und den - wie ich sie gerne nenne - Sonnenscheinfreunden unangenehm wird, weil man echte Probleme hat (gesundheitliche zum Beispiel...oder eine Lebenskrise o.ä.).

 

So ist es leider. Das Traurige ist: Aus diesem Impuls heraus habe ich das Gedicht geschrieben. Dementsprechend trist - und vielleicht auch überzeichnet? - ist es auch.

 

vor 16 Minuten schrieb asphaltfee:

Die Strophe hier holpert ein klein bisschen. Das wäre aber leicht zu beheben. Zum Beispiel so:

 

So ist es auch mit Freunden: du schaust nur kurz nicht hin,

schon steckt in deinem Rücken ein scharfer Dolch tief drin. 

 

Passt gut! Vielen Dank! :-) Ich bin noch recht unerfahren und wie gesagt: Das habe ich aus dem Impuls heraus ohne groß nachzudenken geschrieben, daher ist es an manchen Stellen wohl auch etwas unsauber und zu kritisieren. :-)

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vor 3 Minuten schrieb Doscho:

Ich bin noch recht unerfahren und wie gesagt: Das habe ich aus dem Impuls heraus ohne groß nachzudenken geschrieben, daher ist es an manchen Stellen wohl auch etwas unsauber und zu kritisieren.

 

Ach, das war echt die einzige Stelle, die zu bemeckern war, lieber Doscho. 

 

Solche "Hunde" bau auch ich immer wieder mal ein, ohne sie zu bemerken. Geht uns allen so. Ich nenn das "Tomaten auf den Ohren" beim Hören des Metrums. 😉

Da musst du dich nicht kleiner machen als nötig jetzt! Vor allem für "spontan geschrieben" ist es doch richtig gut! 

 

Ja, ich musste genau diese Erfahrung in meinen Endzwanzigern auch machen. Und überzeichnet ist da definitiv nichts. 

Das ist schon etwas, wo erst mal eine Welt wegbricht. Und dann muss man das auch verdauen und sich neu ordnen. Die Kränkung war für mich jedenfalls damals enorm. Und auch eine, die ich nicht vergessen habe. Aber ich hab sie auch als wichtige Lernerfahrung erlebt. 

 

Heute habe ich wenige, aber dafür Freunde, mit denen ich auch weinen kann und die auch nicht wegschauen, wenn's mir mal nicht so gut geht. 

 

LG!

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Hallo zusammen, man sagt, Liebe mache blind. Freundschaftliche Verbundenheit wohl auch. Dein LI, lieber Doscho, und ,wie du kommentiertest, du selbst, hast dich getäuscht. Ich mache gerade diese Erfahrung nach Jahrzehnten vermeintlicher Freundschaft. Ein kleiner Test ist die Frage: Wer lädt wen ein oder wer nie? Nie, obwohl er reicher ist als du selbst. LG Stephan 

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