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Aus dem Garten gekommen

 

Zartbitteres Basilikum sind meine zitternden Hände

die deinen Bauch berühren

Gott segne es

Duftendes Rosmarin sind meine Hände

die deine Schultern streifen

Gott segne es

Öl aus fernen Ländern sind meine Hände

die deinen Leib formen

wie Brot

Gott segne den Brauch

und den Brand

und den Rauch

Hörst du die Fiedel

den Tanz?

 

 

 

 

  • Gefällt mir 5
  • Schön 3
Geschrieben
vor 27 Minuten schrieb Vogelflug:

Gott segne den Brauch

und den Brand

und den Rauch

Hörst du die Fiedel

den Tanz?

 

Hallo Vogelflug,

Sehr schöne Worte. Ich höre die Fiedel doch kenne leider den Brauch nicht.

Gerne gelesen

Herzliche Grüße Josina

  • Danke 1
Geschrieben
vor 5 Minuten schrieb Josina:

Hallo Vogelflug,

Sehr schöne Worte. Ich höre die Fiedel doch kenne leider den Brauch nicht.

Gerne gelesen

Herzliche Grüße Josina

 

Doch Josina, den kennste.

Es ist einfach die Liebe.

 

Ich hatte das Thema schon mal in einem früheren Gedicht über die Zeit unseres Haussanierens.

Dass meine Hände ständig nach Holzölen rochen und wir den Garten als Quell teilweise richtig

irrer Düfte kennenlernten, ist ein unvergessener Eindruck. 

Hier habe ich das zusammengebracht mit einem Nachmittag, als eine Roma-Band auf dem 

Dorfplatz spielte ...

 

Liebe Grüße

                                         🦅

 

 

  • Schön 1
Geschrieben

Hallo Vogelflug, deinen Gedichten und Kommentaren entnehme ich, dass du in einem ländlichen Idyll lebst, von dem Leser der Magazine Landliebe und Landlust meist nur träumen. Freue mich als Großstädter auf weitere Land- und Naturgedichte. LG Stephan

 

 

 

 

  • Danke 1
Geschrieben
vor 3 Stunden schrieb Wannovius:

Hallo Vogelflug, deinen Gedichten und Kommentaren entnehme ich, dass du in einem ländlichen Idyll lebst, von dem Leser der Magazine Landliebe und Landlust meist nur träumen. Freue mich als Großstädter auf weitere Land- und Naturgedichte. LG Stephan

 

 

Danke Stephan,

und ja, es ist in gewisser Weise ein Idyll.

Leider mag ich die geografische Basis unserer Ecke gar nicht. Es ist flaches Land, und auch die Reize meiner Heimatgegend fehlen mir ungemein. Früher war ich viel im abwechslungsreichen, stark durchkultivierten Dessau-Wörlitzer Gartenreich unterwegs, wo sich Elb- und Mulde-Aue treffen, wo viele interessante Hotspots aus der Geschichte zu finden sind, wie die Schlösser und Gärten Anhalts, und Orte, wo die Industriekultur interessante Spuren hinterlassen hat. Das haben wir hier nicht. Es ist immer ein mittlerer bis größerer Aufwand, aus der häuslichen Enge bzw. leerer Weite der Felder und Feldwege rauszukommen. Die alten Freunde scheuen den Weg aufs Land eher, um uns Gesellschaft zu leisten. Da braucht es immer einen Anlass, um die alten Gesichter anzulocken.

 

Aber ich genieße es natürlich auch, die Veränderungen der "Natur" im Kreislauf der Jahreszeiten zu beobachten und ein wenig Teil des Ganzen zu sein. Ja, das erscheint dann in Gedichten. Oder meine Verzweiflung an der demokratiearmen Übermacht rechts-konservativer Menschen, die voller Angst vor Veränderungen oder neuen Einflüssen auf ihren jahrtausendealten Alltag sind.

 

An die Landliebe-/Landlust-Typen habe ich in meiner Zufriedenheit über mein Leben und Wirken hier dabei noch nicht gedacht, aber das trifft es auch sehr gut. Ich musste innerlich immer bei der Arbeit an unserem Haus oft grinsen, wenn ich an die vielen Fantasy-Fans gedacht habe, die sich vor etwa 10, 20 Jahren in märchenhafte Mittelaltergeschichten geträumt haben, während sie wahrscheinlich in Neubauwohnungen des 20./21. Jahrhunderts saßen ... Ich wohne derweil in einer Art Hobbit-Behausung oder Burg oder einem Pippi-Langstrumpf-Haus oder - ja, am ehesten sicher in einem Haus, das sich hier und da an den Architektur-Thesen von Friedrich Hundertwasser orientiert. Fantasy als Kunstinhalt kann ich überhaupt nicht leiden. Aber ich lebe es in gewissem Umfang.

 

So. Jetzt ist aber Schluss mit Landlust.

 

                                                                                                   🦅 

 

 

  • in Love 1
Geschrieben

Lieber Vogelflug, danke für deine Beschreibung/Analyse.

Die flachen Weiten haben auch etwas. Endlose Kiefernwälder zwischen Schwerin und Berlin, Hollandgefühl in Schleswig-Holstein. Radfahrerland - woertlich. 

Ach, wenn die Menschen doch wenigstens rechts-konservativ waeren... Ich befürchte viel Schlimmeres, nicht nur im Osten. Aber politisieren sollen und wollen wir hier im Forum nicht. 

Eine Idee fuer mehr Leben in deinem verwunschenen Landgut:

Hauskonzerte und Dichterlesungen. Im ebenfalls sehr ländlichen Nordhessen lebt ein Poet, der regelmäßig maximal 20 Leute in sein Wohnzimmer einlädt. Mit seinen Kulturveranstaltungen ist er in der regionalen Presse bekannt. Hatte mal im Internet mit ihm Kontakt. LG Stephan

 

 

Geschrieben

Wenn es wenigstens ordentlich Wald gäbe! Leider nicht.

Und wenn die Menschen in sicherer Mehrheit wenigsten im besten Sinne konservativ wären!

Nein, das kippt seit ein paar Jahren deutlich ins dumpftrottelige extrem rechte "Denken" -

also wenn man das Denken nennen kann. Das ist mehr ein Mischmasch aus "Wir sind die tollsten!",

"Endlich werden wir es denen mal zeigen!", "Alle raus, die nicht so sind wie wir!", "... notfalls mit Gewalt!"

und schließlich "Dann wird alles besser!" - und alles ohne Programm, ohne irgendetwas, das jemandem

Vertrauen in die Zukunft auch nur andeuten würde. Dazu aber jede Menge Ignoranz von Problemen

wie Klimakrise, wachsende Kluft zwischen Armen und Reichen, die komplexen Aufgaben für die ganze

Welt usw. Da fehlt jegliche Empathie. Und oben drauf kommt schließlich das Leugnen dieser gewissen

Geschichtsschuld "der Deutschen", die schwerer wiegt als alles andere, was Menschen sich bisher

gegenseitig angetan haben. Und das Schlimmste: Viele sind bereits bereit, der Verbrechen von damals 

nicht nur achselzuckend zu begegnen, sondern sie zu wiederholen. 

 

Ja Stephan, zu deinem letzten Gedanken: Wenn ich nicht in mehreren unterschiedlichen Projekten aktiv

wäre, könnte ich mir gut vorstellen, regelmäßig Menschen vorzulesen oder sonst irgendwie Literatur

unters Landvolk zu bringen. Aber zum einen mache ich das schon, andererseits aber nicht in privaten

Räumen. Die sind uns heilig.

Das mit dem Politisieren im Forum sehe ich etwas anders. Die Gefahr einer katastrophalen Veränderung

unserer gesellschaftlichen Basisverhältnisse ist eines der heißesten aktuellen Themen der Gegenwart.

Und es ist fatal mit den anderen, nicht minder heißen Themen verknüpft, weil Rechte und sehr Konservative

vieles, das existenzbedrohend ist, gar nicht als existente Bedrohung und Aufgabe anerkennen wollen.

Sie ignorieren es schlicht oder verleugnen wissenschaftliche Erkenntnisse und Empfehlungen. Diese

Themen werden längst und durch die Zeit immer wieder von Autor*innen aufgegriffen und behandelt. Es

geht gar nicht, dass man das aus der Literatur heraushält. Es geht nur um die Art und Weise, wie sich

Schreibende und das Publikum darüber und miteinander austauschen.

Das Schwierige ist, eine Grenze vor denen zu ziehen, die menschenverachtende und / oder gewaltverherr-

lichende Aussagen zur Meinungsbildung einbringen und manifestieren wollen. Da muss man Haltung zeigen.

 

So weit.

                                         🦅

 

 

 

Geschrieben

Lieber Vogelflug, danke und mutig, wenn du dich gegen den Mainstream in den neuen Ländern und die Geschichtsverleugnung stellst. Auch mit weiteren Gedichten wie unlängst hier. 

 

Ich denke, in der ehemaligen DDR und in Ostmitteleuropa fehlt die Erfahrung des jahrzehntelangen Zusammenlebens mit vielen Ausländern. In die alte Bundesrepublik wanderten ab Mitte/Ende der Fünfziger Millionen Gastarbeiter ein. Und die Angehörigen der stationierten Nato-Verbuendeten lebten mit der deutschen Bevölkerung, besonders in kleineren Städten. Viele einheimische Frauen heirateten ausländische Soldaten oder Gastarbeiter. Und auch immer mehr Männer heirateten Ausländerinnen. Die DDR blieb zu lange sehr, sehr deutsch... LG Stephan

 

 

 

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