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Geschrieben
vor 33 Minuten schrieb Vogelflug:

Die Gedanken zerflattern

zwischen Hoffnung und Bedenken.

 

Der innere Zwiespalt... Wie trauert man um einen unangenehmen Zeitgenossen? Muss man überhaupt trauern? Oder schreibt uns das nur der gesellschaftliche Druck vor. Irgendwie ist man mit dem Nachbarn doch "näher" als mit einem ganz Fremden. Man teilt sich eine Grenze und die Luft. Aber eben nicht freiwillig. Insofern ist das kleine "Hm" in der zweiten Zeile von großer Bedeutung - fängt es doch diese vermischten Gefühle perfekt ein. Das finde ich toll. 

 

Zitat

Jeder ... Nachbar beeinflusst unser Leben.

 

Allerdings! Bleibt dem LI zu wünschen, dass die neuen Nachbarn vielleicht sogar zu Freunden werden. Auf jeden Fall sind da im Moment die Ungewissheit, aber auch die Erleichterung im Text gut zu spüren! Ein spannender Text! Danke!

 

Liebe Grüße,

fee

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Geschrieben

Hu!

Guten Morgen @asphaltfee.

 

Am frühen Morgen schon so eine konzentrierte Lesart ... danke allein dafür!

 

Ja, dieser Tod ist dem Autor Anlass zu tieferem Hin-und-her-Denken.

Wäre der Verstorbene nur unangenehm gewesen, hätte ich wahrscheinlich ein Freudengedicht

geschrieben. Aber so eindeutig ist das selten. Wenn ein Schwerverbrecher aus dem Leben scheidet,

kann man das eventuell so machen. Aber wehe, der öffnet sich vor seinem Ableben und lässt dich

in zarte Winkel seiner Seele schauen ... Dann entwickelt sich der Film ganz anders.

 

Und trotzdem. Die größte Betroffenheit spielt sich wohl immer beim Blick in den Spiegel ab.

Wenn er dich fragt: "Und du, wenn du jetzt gehst, alles erledigt? Irgend wo noch Müll, mit dem

nun andere fertig werden müssen?" Oder irgend so was.

 

Aber gut. Nicht schon breitreden! (An mich gerichtet.)

 

 

Hab einen guten Tag!

                                                                 🦅

 

 

vor 11 Minuten schrieb Hanna M.:

Vermutungen, Ideen von uns Menschen über andere Menschen begleiten uns täglich. Begegnungen finden kaum bis nicht statt. Dein poetisches Prosa - Gedicht fängt das bedrückend ein. Sehr klug verknüpft der Verfasser (du) die Einflüsse, die wir alle aufeinander ausüben, ob wir wollen oder nicht.

Danke für diesen Text.

LG Hanna

 

Danke auch dir, @Hanna M.

 

Das Gefühl verdichtet sich gerade, dass meine Totengedenken-Miniatur einen Klang gefunden hat,

der berührt. Worte, die das beschreiben, was ich meine. Das tut gut.

Danke für die Rückmeldung.

 

Hab einen guten Tag!

                                                            🦅

 

 

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Geschrieben

Hallo Vogelflug, ich dachte immer, schwierige Nachbarn beschäftigten nur die Gerichte... 

Jetzt weiss ich, über Nachbarn lohnen sich auch Gedichte. Gute, nachdenkliche Gedichte wie deines. 

Dein LI hatte es zwar nicht optimal getroffen, aber alles haette auch schlimmer sein können... Auseinandersetzungen bis aufs Messer oder spitzfindig vor Gericht. Auch eine (Un)möglichkeit:

Ein überheblicher Nachbar, der das LI und seine Familie aus welchen Gründen auch immer zutiefst verachtet und das durch Gesten, Mimik und Wortkargheit taeglich unterstreicht. 

Wünsche dem LI eine bessere Nachbarschaft. Vielleicht könnte es selbst das Nachbaranwesen erwerben? Oder Freunde kaufen es?  Liebe Grüsse Stephan

 

 

Geschrieben
vor 6 Stunden schrieb Vogelflug:

Am frühen Morgen schon so eine konzentrierte Lesart ... danke allein dafür!

Ach, da nich für, lieber Vogelflug!!!! 🙂 

 

vor 6 Stunden schrieb Vogelflug:

wehe, der öffnet sich vor seinem Ableben und lässt dich

in zarte Winkel seiner Seele schauen ... Dann entwickelt sich der Film ganz anders.

 

Ich weiß, was du meinst. Da hat Berührung stattgefunden und etwas "hinterlassen". Und die Distanz ist plötzlich bedeutend geringer. 

 

LG,

fee

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Geschrieben

Hallo Vogelflug, wir haben täglich miteinander zu tun in der Nachbarschaft. Mit der Zeit entsteht eine Beziehung. Ob diese eng oder weniger eng, gut oder weniger gut ist, sei dahingestellt. Letztlich begegnen wir uns.

 

Ich denke, dass der Nachbar fehlt, lässt die Vergänglichkeit spürbar werden. Neue Nachbarn beeinflussen das Leben, so oder so, das hast Du richtig erkannt und geschrieben.

 

Mir persönlich gefällt das "zerflattern" der Gedanken nicht so. Zerrissen zwischen Hoffnung und Bedenken, fände ich passender.

Was ich noch zu bedenken gebe: Schlimmer geht immer. Aber nein, auf gute Nachbarschaft mit dem nächsten Eigentümer und eine artgerechte Haltung der Hunde.

 

Deine Zeilen lesen sich, als stünde man mit dem LI im Garten und bedauere den Tod des Nachbarn, den man ja gar nicht kannte.

 

Liebe Grüße Juls

Geschrieben

Hallo @Vogelflug,

 

dein sehr gelungener Text spiegelt den normalen Nachbarschaftsalltag wider, mit all seinen Sympathien und Antipathien.

Manchmal sieht man sich täglich und öfter eben nicht. Schlussendlich ist man erschrocken, wenn gestorben wird - mehr oder weniger anonym.

 

 

MfG

Monolith

 

 

Geschrieben

Oje, ich danke euch allen für den unerwarteten Zuspruch in Wort und Daumen!

Das habe ich nicht erwartet. Danke.

 

Hi @Wannovius - Von Nachbarschaftsstreit, der vor Gericht ausgetragen wird, habe ich schon oft gehört.

Aus dem wirklichen Leben oder von Film und Fernsehen, neuerdings auch viel dem Internet oder den

"sozialen Medien" verwurstet - äh - breitgetreten. Mir ist so etwas fremd. Ich würde immer alles Erdenkliche

probieren, es wie ein Mensch mit Herz und verstand zu klären, was einen so auf die Palme bringt. Jeder 

Mensch hat seine Wurzeln, seine Entwicklung. Mit Chancen und Störungen, Krisen, guten Zeiten und 

Irrungen, die sich verfestigen. Das ist mir immer bewusst, weshalb ich Streit eher freundlich auszufechten 

versuche oder aus dem Weg gehe. Und als Autor sind mir gerade die kleinen oder großen "Schwächen" 

oder "Andersartigkeiten" meiner Mitmenschen das, was mein Interesse weckt. Was soll ich mir Gedanken

über die nichtssagende Dauerfreundlichkeit von Herrn Meier gegenüber machen? Aber mein verstorbener

Nachbar war eine echte Granate. Da ist mir schon wieder genug Stoff für weitere Textarbeit zu Ohren 

gekommen. W a h n s i n n i g spannend. Im wahrsten Sinne.

 

Liebe @asphaltfee -     ☺️

 

Liebe @Darkjuls - Schade, wenn das unumkehrbare Ende erreicht ist und man ahnt, welche Potentiale

unberührt blieben. Barbara Thalheim hat mal gesungen: "... Jeder Mensch kann jeden lieben ..." Ich habe

immer mal wieder und manchmal stundenlang über diesen Gedanken nachgedacht, und manchmal fühle

ich mich seinem Kern nahe. Dieses Lieben kann wohl übersetzt werden mit "ernst nehmen", "Interesse

zeigen", "bereit sein, mit dem anderen in ehrliche, offene Interaktion zu treten" und solche Dinge.

Ist aber schon schwer zu denken und noch schwerer umzusetzen.

 

Das Wort "zerflattern" empfinde ich immer noch als das richtigste, was mir an der Stelle einfallen konnte.

Es beschreibt den Denkzustand, wenn mehrere starke Gedanken sich auf kleinem Raum immer mehr

bedrängen und schließlich wie eine zu eng gewordenen Vogelschar aufflattert, damit wieder Ruhe einkehren

kann. Ich wollte es in dem Text aber nicht so dezidiert verdeutlichen, sondern in einem Wort angedeutet

lassen.

 

Liebe @Monolith - danke. Ja, auch Erschrecken erlebt man / erlebe ich in dieser konkreten Situation.

Und man kann wieder lange drüber nachdenken, worüber man erschrocken ist. Da kommt mit den Tagen

mehr empor, als man erst sieht. Auch über das Anonyme.

 

 

Ich freue mich sehr über eure Gedanken.

 

                                                                                        🦅

 

 

 

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