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Geschrieben am

Wir packten eine Tasche,

sie holten uns geschwind,

und leise rieselt Asche,

ist es die Frau, das Kind?

 

Sie fällt grad auf die Erde,

die grau und staubend ist,

blau-weiß gestreifte Herde,

die Dreck und Läuse frisst. 

 

Verlorene Gespenster,

im Marsch hinaus durchs Tor,

wir sehen in ein Fenster,

die Knochen schaun hervor.

 

Werd ich es überleben?

Wofür? Das frag ich mich,

denn niemand ist mehr da,

kein wir mehr, nur noch ich. 

 

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Geschrieben

Hallo Tulpe,

 

ich habe mich mal mit einem Überlebenden eines KZ länger unterhalten. Wie diese Tortur gewesen sein muss, kann wahrscheinlich kein Mensch nachempfinden, der es nicht erleben musste. So habe ich es während des und nach dem Gespräch empfunden. Nichtsdestotrotz geben deine Zeilen einen guten Eindruck davon, was in den Menschen vorgegangen sein muss.

 

LG Geisterschreiber

Geschrieben

Hallo @Tulpe,

 

vor 12 Minuten schrieb Tulpe:

Ich habe es extra milde gehalten.

Das sollte man nie. Da gibt es ja nichts milde zu halten, wenn es das nackte grauen ist. 

Der Schluss vor allem macht es zu harmlos für mich, obwohl es bitter erscheinen sollte. 

Ja es stimmt, bei solchen Themen geht es nicht darum das Grauen brutal und roh zu schildern, 

sondern dem Leser mitfühlen zu lassen. Eine beklemmende Stimmung zu erzeugen. 

Da hätte ich mir noch mehr Tiefe im Detail erhofft in deinem Thema.  

 

Nichts für ungut. 

LG JC

Geschrieben

Hallo Joshua

Danke für deinen Kommentar. Ich hatte zuerst eine etwas andere Fassung geschrieben, wusste aber nicht, wie es aufgenommen wird. Hatte die Befürchtung es könnte Grenzüberschreitend sein. Ist ein heikles Thema, das mir aber am Herzen liegt. Ich wollte auch dich oder Claudi deswegen kontaktieren, aber ich kann keine PN mehr schreiben. Lädt nicht mehr.

LG Caro 

Geschrieben

@Apollon

 

Hinweis der Moderation: 

 

Schluss mit politischen Diskussionen! 

Alle Kommentare ab jetzt wieder nur zum Thema der Autorin.

 

mfG 

Das Moderationsteam 

JC

 

 

@Tulpe

 

vor 4 Stunden schrieb Tulpe:

Ich wollte auch dich oder Claudi deswegen kontaktieren, aber ich kann keine PN mehr schreiben. Lädt nicht mehr.

Die privat Nachrichten sind bei uns aktiviert und funktionieren ordnungsgemäß. Es muss sich um einen Fehler deines Browsers handeln. Versuche mal diesen zu aktualisieren oder auf einen anderen zu wechseln. Melde dich gerne wieder bei uns, wenn etwas nicht funktioniert auf Poeten. 

 

mfG 

Das Moderationsteam 

JC

 

 

Geschrieben

Liebe Caro, poste doch als eigenen Beitrag die härtere, schonungslose Version. 

Wie schnell koennen vertraute Arbeitskollegen, Nachbarn, Bekannte und enge Freunde plötzlich ausgegrenzt und zu Feinden werden. Bis 1933 war ein ganz normaler Deutscher in der Regel evangelisch, katholisch oder mosaischen Glaubens.

Äußerlich konnte man meist nicht erkennen, wer welcher Religion angehörte. 

Die Minderheit der Juden wurde durch Uebertritte zum Protestantismus und Katholizismus tendenziell kleiner. Zwischen allen Gruppen gab es Ehen, gemischte Familien. Wie im ehemaligen Jugoslawien zwischen orthodoxen Serben, katholischen Kroaten und Bosniern, die ethnisch meist Serben oder Kroaten sind. Fremdheit ist eine reine Definitionssache und Machtfrage. Oft sogar völlig unabhängig vom Aussehen und Verhalten der Diskriminierten. Die Kriterien der Ausgrenzung und Unterdrückung sind der Willkür unterworfen. LG Stephan

 

 

 

 

Geschrieben

Hallo Tulpe, ich wäre auch an der anderen Version interessiert. Das Thema ist für mich zu brisant, als das es abgeschwächt in Strophen gepackt werden könnte. Ich denke, die grausame Wahrheit sollte als diese benannt und nicht umschrieben werden. 

 

Es grüßt Darkjuls

  • Gefällt mir 1
Geschrieben

@Tulpe,

 

diese Version finde ich sehr gelungen! 

Sie ließt sich wie ein wahrgewordener Alptraum, dem man nicht entrinnen kann als Leser. 

 

Am 16.8.2024 um 21:43 schrieb Tulpe:

Erbärmliche Gespenster,

im Marsch hinaus durchs Tor,

wir sehen in ein Fenster,

die Knochen schauen hervor.

Der Tod der zwischen den Zeilen spürbar zu lesen ist. Durch einen einfachen Blick in ein Fenster. 

 

Am 16.8.2024 um 21:43 schrieb Tulpe:

Ich will dies überleben,

wofür das frag ich mich,

es ist niemand mehr da,

kein wir mehr, nur noch ich. 

Verdeutlicht die Tragik und das grausige Los dieser Gefangenen. 

 

Gern gelesen mit einem bitteren Beigeschmack... wie es sein soll. Das ist dir sehr gut gelungen! 

 

LG JC

 

 

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