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Geschrieben am

Hallo liebe Poeten,

mit meinem Gedicht "Abschiedszeilen" gehe ich auf folgende Nachfrage von Rüdiger in Bezug auf mein Gedicht "Zeilen aus dem Jenseits" ein:

Zitat

 

gelingt es dir das Gedicht, aus der anderen Perspektive ( "angehörige Person" ) zu schreiben?

Ich wäre echt neugierig darauf ... Inspiration wünscht Rüdiger

 

 

 

Hallo Rüdiger,

ich hoffe, dass ich es einigermaßen hinbekommen habe. Ich saß in Kroatien am Meer und habe Blut und Wasser geschwitzt. 😁Ich weiß auch nicht warum. War es die Wärme oder meine Leere im Gehirn?

Höchstwahrscheinlich lag es daran, weil mein Gehirn auf Urlaub programmiert war. 😉

 

Abschiedszeilen

 

Nun hast Du mich verlassen.

Ich steh an Deinem Grab,

kann Deinen Tod nicht fassen,

zerbrochen ist der Stab.

 

Ich dacht, ich könnt dich retten

und hoffte es so sehr.

Die Sucht hielt Dich in Ketten,

zu kämpfen fiel Dir schwer.

 

Wir hatten einst geschworen

zu teilen Freud und Leid.

Jetzt haben wir verloren

die gute, schlechte Zeit.

 

Der Kurs ist hier zu Ende,

den wir zu zweit verbracht.

Ich falte meine Hände

voll Ehrfurcht fremder Macht.

 

Die Erde dreht sich weiter,

als wäre nichts geschehn.

Die Sonne lächelt heiter,

auch ich muss weiter gehn.

 

Ich lege Blumen nieder

mit Tränen im Gesicht

und hoff, wir sehn uns wieder

in einem andren Licht.

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Geschrieben

Liebe Moni, 

da hast du dir viele und gute Gedanken gemacht.

Irgendwie ahnte ich, dass dich der Gedanke nicht loslässt.

Ich finde es immer wieder Hammer, wie viele Gefühle gleichzeitig in uns Platz haben.

 

Persönlich würde ich das Gedicht noch straffen und auf die Strophen 3 und 4 verzichten.

Bei der 5. würde ich das LI noch aktiver werden lassen: Ich muss nun weiter gehn.

Und in der 6. Strophe vielleicht noch endgültiger: Ich leg noch Blumen nieder ...

Und wenn das Gedicht ohne das erste Gedicht auch stehen soll, wäre eventuell SUFF statt Sucht deutlicher ...

 

Es war eine tolle Überraschung. Danke sagt Rüdiger

 

Geschrieben

@Ruediger Bernhardt Lieber Rüdiger,

 

 

vor 2 Stunden schrieb Ruediger Bernhardt:

Irgendwie ahnte ich, dass dich der Gedanke nicht loslässt.

 

Irgendwie hast Du recht. Meine Schreibutensilien hatte ich zwar jeden Tag im Strandgepäck dabei, mich mit dem Schreiben aber nur an 2 Tagen für einige Zeit beschäftigt. Boah, ich hab mich echt schwer getan. Wieder ein neues Blatt Papier, wieder gestrichen, eingefügt, die Reihenfolge geändert usw. Mein Mann mit seinen witzigen Sprüchen heiterte meine verzwickte Lage immer wieder auf. Meine 11-jährige Enkeltochter fand Omas Schreiberei ganz toll und spendete Trost mit lobenden Worten. 😊

 

Mir war es wichtig, die gleiche Verslänge, die gleiche Anzahl von Silben (1. und 3. Vers 7 Silben, 2. und 4. Vers 6 Silben), den gleichen Rhythmus und die gleiche Anzahl von Strophen einzuhalten, genau wie im Gedicht „Zeilen aus dem Jenseits“.

 

vor 2 Stunden schrieb Ruediger Bernhardt:

Persönlich würde ich das Gedicht noch straffen und auf die Strophen 3 und 4 verzichten.

 

Du hast recht. Auf die 3. und 4. Strophe könnte man locker verzichten. Dann würden mir allerdings 2 Strophen fehlen, um meine Absicht, wie oben erwähnt, umzusetzen. Vielleicht würden 2 andere Strophen mit tiefsinniger Bedeutung an dieser Stelle besser passen. Ich überlege noch.

 

vor 2 Stunden schrieb Ruediger Bernhardt:

Und wenn das Gedicht ohne das erste Gedicht auch stehen soll, wäre eventuell SUFF statt Sucht deutlicher ...

 

Ich weiß, was Du meinst. Das Wort „Suff“ erscheint mir zu abwertend. Die Alkoholabhängigkeit ist ja u.a. auch eine Suchterkrankung.

 

Jedenfalls habe ich mich der Herausforderung gerne gestellt und danke Dir für den Denkanstoß.

 

Ich werde mein Gedicht, zum Teil Deinen Vorschlägen entsprechend, nochmal überarbeiten und sollte es mir gelingen, hier drunter setzen.

 

Liebe Grüße

Moni

 

Vielen Dank auch für die Likes 🙂

Geschrieben

Guten Morgen Moni,

 

ich hatte schon die Befürchtung, dass meine Anmerkungen zu übergriffig sind.

Der Bezug zu deinem ersten Gedicht wird aber nur klar, wenn die Strophen wirklich parallel gedruckt werden. Das ist in der Poesie total unüblich, bis jetzt ...

 

Es gab mal zwei  franz. Filme, über eine Paarbeziehung.

"meine Tage mit ..." und "meine Nächte mit ..." Es war, als ob es zwei verschiedene Beziehungen sind.

 

Wenn es allein steht - mach es so kurz wie möglich.

Du hast so tolle kurze Verse - fast schon lapidar ...

Wenn das ganze Gedicht auf eine Postkarte passt und jeder daraus schlau wird,

das ist schon ein Träumchen.

 

Einen kreativen Tag wünscht Rüdiger

 

 

Geschrieben

@Wannovius Lieber Stephan,

 

vor 7 Stunden schrieb Wannovius:

Wahre Dichter dichten überall, scheint die Sonne auch noch so prall.

 

Das ist sehr schmeichelhaft. Schade, dass ich kein wahrer Dichter bin. Auf mich trifft eher zu:

 

Laiendichter dichten überall, scheint die Sonne auch noch so prall. 😊

 

Ich habe mich auch gefreut, von Dir zu lesen.

 

Liebe Grüße

Moni

 

@Ruediger Bernhardt Lieber Rüdiger,

 

vor 2 Stunden schrieb Ruediger Bernhardt:

ich hatte schon die Befürchtung, dass meine Anmerkungen zu übergriffig sind.

 

Bitte nicht falsch verstehen. Deine Anmerkungen empfand ich überhaupt nicht als übergriffig. Im Gegenteil, ich freue mich immer über Veränderungsvorschläge zu meinen Gedichten – zeigt es doch das Interesse daran. Deshalb wähle ich auch stets „Feedback jeder Art“ erwünscht. Das heißt m.E. aber nicht, dass ich jeden Vorschlag annehmen sollte, wenn ich damit nicht konformgehe. Ich hätte z.B. den Begriff „Suff“ genommen, wenn die Ehefrau des Verstorbenen ihrem Ehemann Vorwürfe in ihren Abschiedszeilen gemacht hätte – wenn sie wütend und frustriert darüber gewesen wäre, weil ihr Mann sich nicht helfen ließ und er deshalb sterben musste. Ich hatte mich dafür entschieden, dass die Ehefrau Verständnis für die Alkoholabhängigkeit ihres Mannes hat und sie trotz Kummer und Sorgen als Suchterkrankung anerkennt.

 

vor 2 Stunden schrieb Ruediger Bernhardt:

Der Bezug zu deinem ersten Gedicht wird aber nur klar, wenn die Strophen wirklich parallel gedruckt werden. Das ist in der Poesie total unüblich, bis jetzt ...

 

 

Das mag sein. Leider hatte ich mich mit diesem Thema bisher noch nicht vertraut gemacht. Ich versuchte mich gedanklich in die Ehefrau hinein zu versetzen und entsprechend ihre Abschiedszeilen zu formulieren. Wäre aufgrund der Alkoholabhängigkeit ihres Mannes z.B. auch Gewalt im Spiel gewesen, dann wären ihre Abschiedszeilen anders ausgefallen. Ich weiß nicht, ob ich mich verständlich genug ausdrücken konnte. Deinen Kommentar nehme ich auf jeden Fall als Anreiz, mich mehr mit diesem Thema vertraut zu machen. Ich werde mir auch die beiden Filme, die Du erwähntest, anschauen.

 

vor 2 Stunden schrieb Ruediger Bernhardt:

Es gab mal zwei  franz. Filme, über eine Paarbeziehung.

"meine Tage mit ..." und "meine Nächte mit ..." Es war, als ob es zwei verschiedene Beziehungen sind.

 

Du meinst sicher die Filme: „Meine Tage mit Pierre“, „Meine Nächte mit Jacqueline“?

 

vor 2 Stunden schrieb Ruediger Bernhardt:

Wenn das ganze Gedicht auf eine Postkarte passt und jeder daraus schlau wird,

das ist schon ein Träumchen.

 

Ich befürchte, dass meine bescheidenen Fähigkeiten nicht ausreichend sind.

 

Fühle Dich jetzt bitte nicht genötigt, wenn ich Dich frage, ob Du bereit wärst, ein „Beispielgedicht“ bezüglich meines Gedichtes „Abschiedszeilen“ zu schreiben, in dem Deine genannten Hinweise ersichtlich sind? Darüber würde ich mich sehr freuen. Ich bin ja gewillt, mehr über die Dichtkunst in Erfahrung zu bringen. Ich werde das Stichwort „Antwortgedichte erlaubt“ hinzufügen, falls Du dazu bereit wärst. Aber wie schon erwähnt, fühle Dich bitte nicht genötigt.

 

Liebe Grüße

Moni     

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