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Geschrieben

Hi Delf, 

schöne Idee, wie ich finde. Nur, ich fände es besser bzw. stimmiger, wenn du die Lilie danach auch weiter direkt ansprichst. Du schreibst ja "O Lilie" und das ist für mich eine direkte Ansprache. Das beisst sich dann, für mich, mit "erblühte". Vielleicht wäre "erblühst" besser? Ergo müsste auch "die Blume der Könige" in "als Blume der Könige" umgeschrieben sein. Vielleicht liege ich auch falsch? War jetzt nur mein erster Eindruck beim lesen. 

 

LG Alex 

  • Danke 1
Geschrieben

Guten Morgen, @Alexander,

 

nein, also falsch erscheint es mir garnicht, was du schreibst. Ich habe selber ein paar Mal hin und her konstruiert mit einer persönlicheren Ansprache, mich nachher aber, mehr intuitiv als überlegt, für die jetzige/erstmalige Fassung entschieden.

 

 

In der Formulierung

 

O Lilie, so rein,
von Eva geweint, erblühst du für wenige,
wie Schönes so oft, als Blume der Könige.

 

klingt es an sich aber auch nicht verkehrt.

 

Nur mit dem Part "wie Schönes so oft" werde ich nicht ganz warm, irgendwie klingt die Stelle für mich konstruiert(er). Vielleicht würde es etwas ändern, den Teil anstatt als Einschub in Klammern zu setzen, bloß da fehlt mir glaube ich etwas das Gefühl für 😅

 

Ein spontaner Gedanke, der eigentlich genau dem entspricht was du sagst, wäre vielleicht noch, dass bei "erblühst .." der Fokus mehr auf der Lilie liegt, während er bei "erblühte .." ein paar Mikrometer in Richtung "wie Schönes so oft, .." tendiert.

Aber zum einen könnte ich mir da auch was einbilden, dazu bleibt es ja doch das selbe 😄

 

Meine eigene Tendenz zur unpersönlicheren Ansprache könnte auch daher kommen, dass die Lilie, als Blume der Könige, sich sozusagen um den Gedanken  "..für wenige, wie Schönes so oft, .." herum und auf ihn zu konstruiert hat (bzw., persönlicher, dass ich die Lilie .. herum und drauf zu konstruiert habe 😄)

 

 

Also ich bleibe mal offen und mache mir auf jeden Fall noch ein paar Gedanken dazu 🤗

 

 

Herzlichen Dank für deinen Kommentar, Alexander 🙂

 

Liebe Grüße

Delf

 

  • Gefällt mir 1
Geschrieben

Ich verstehe was du meinst, aber in dieser Version gefällt es mir besser:

vor 53 Minuten schrieb Anaximandala:

O Lilie, so rein,
von Eva geweint, erblühst du für wenige,
wie Schönes so oft, als Blume der Könige.

 

Wahrscheinlich liegen deine Bedenken größtenteils auf dem Wort "so", das ist zumindest bei mir oft der Fall. Da ich dieses kleine Wort, viel zu oft, als Lückenfüller benutzt habe. Hier passt es aber, für mich, perfekt. Da es nicht als Füllwort dient. Auch passt es zur Sprachmelodie. 

 

Aber hier könnte man sich spielen. Ich überlege weiter. Vielleicht fällt mir im Laufe des Tages was ein. 

 

LG Alex 

  • Gefällt mir 1
Geschrieben

Danke, mach das gerne!

 

Ich sag ja, ich könnte es mir auch einbilden 😅 ab einem gewissen Maß an herumkonstruieren, klingt alles komisch, außer Schrott, der klingt toll 🤣

 

Ok das ist übertrieben, aber die Richtung stimmt. Ich denke vor heute Abend/Morgen werde ich mich da auch nicht festlegen, aber bis dahin schaue ich auch noch weiter, was sich evtl. noch machen lässt 🙂

 

Liebe Grüße

Delf

  • Schön 1
Geschrieben

Hallo Delf,

 

ui, ein Ritornell mal in einer ganz neuen Variante! Nicht nur das Metrum ist ungewöhnlich, auch das Reimschema xaa ist sehr selten. Die ursprüngliche Form besteht aus dem kurz gehaltenen Blumenruf und zwei jambischen Fünfhebern, wobei der mittlere Vers die Waise ist.

 

Im Gesamtpaket passt bei dir aber alles zusammen und ich würde sagen, die Form trägt den Inhalt hier gut. Alex' Einwand schließe ich mich an, auch wenn ich deine Begründung gut nachvollziehen kann.

 

Eine Möglichkeit, den Wechsel in der Ansprache zu vermeiden, wäre vielleicht, die Lilie gar nicht anzusprechen und entweder das "o" wegzulassen oder durch "die" zu ersetzen. Wenn du dich für ersteres entscheiden würdest, käme das dem Charakter der Apostrophe wieder näher, die ja gerne metrisch etwas anders als die beiden Folgeverse gewählt wird.

 

Ist sicherlich Geschmackssache.

 

LG Claudi

  • Danke 1
Geschrieben

Hallo @Claudi,

auch dir vielen Dank! 🙂

 

Was das Metrum angeht finde ich das Ergebnis selber ziemlich spannend, weil ich nach mich ein wenig ins Thema "Ritornell" einlesen, gesehen habe, dass der jambische Fünfheber das "klassische" (deutsche) Metrum ist, bloß die erste Zeile hin und wieder eine daktylische/amphibrachysche Färbung hat.

 

Vorgenommen hatte ich mir eigentlich auch den Jambus und normalerweise sträube ich mich echt gegen ein wechselhaftes Metrum, aber hier wollte es einfach so 😄

 

Das Reimschema war auch mit Tendenz zu xaa gedacht, nur mein erster Ansatz

 

O Lilie, so rein,
von Eva geweint. Blüte der Könige.
So wenigen gilt oft das Schöne allein.

 

hat mich nicht so recht überzeugt 😄

 

 

Freut mich, dass es für dich soweit stimmig ist! 

Ich lese mich glaube ich mal etwas in die Apostrophe ein 🤔

 

Liebe Grüße

Delf 

 

 

*ein kleiner Nachtrag, wie wäre es mit:

 

.., erblühst nur für wenige, ..

statt 

.., erblühst du für wenige, .. ?

Geschrieben

@Anaximandala

 

 

 

Moin.

 

 

Also, ich überlege gerade, ob diese Gedanken ums Gedicht irgendeinen Ursprung besitzen, oder, sie aus deinem Gedankenreich entsprungen sind.

Nach einem vorgeschriebenen Metrum dieser Zeilen, will ich gar nicht erst fragen. Sieht mir sehr nach Amphibrachys aus.

 

Ok, tschüss.

 

 

 

 

 

  • Gefällt mir 1
Geschrieben

Moin @horstgrosse2,

 

also metrisch haben die zweite & dritte Zeile je ein jambisches Silbenpaar dazwischen, ein reines Metrum gibt es nicht. Aber der größte Teil ist amphibrachysch.

 

Inhaltlich kommt es darauf an, wie man es aufrollt, glaube ich.

Eigentlich habe ich nur gesammelt und sortiert. Einzig der Gedanke, das zu tun, stammt von mir 😄

Der Lilie wird Reinheit als Eigenschaft zugeschrieben und ich glaube die Bibel oder so sagt, sie ist erstmals gewachsen aus Evas Tränen, nachdem der Mensch aus dem Paradies gejagt wurde.Und sie war die Blume der französischen Könige.

Ich habe auch einen ungefähren Satz im Kopf ~"Das Schöne/Gute/Großartige gilt/ist für/wird erkannt von den wenigen", ich kann bloß nicht sicher zuordnen von wem er stammt, vielleicht Nietzsche zur Seltenheit der Schönen/Guten 🤷

 

Ich habs nur zusammen gebracht .. und damit hatten die Anforderung, in Zeile eins eine Blume anzusprechen und die Möglichkeit Könige auf Wenige zu reimen, mehr zu tun, als mein Gedankenreich 😄

 

Aber Danke für deinen Kommentar!

 

Liebe Grüße

Delf

Geschrieben

@Anaximandala

 

 

 

Moin.

 

 

vor 2 Stunden schrieb Anaximandala:

Der Lilie wird Reinheit als Eigenschaft zugeschrieben und ich glaube die Bibel oder so sagt, sie ist erstmals gewachsen aus Evas Tränen, nachdem der Mensch aus dem Paradies gejagt wurde.Und sie war die Blume der französischen Könige.

Und genau das war mir unbekannt. Danke für den Schlüssel.

 

Bis später. Danke

 

  • Schön 1

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