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„Ich bin kaputt“,

Habe ich ihm gesagt.

Er hat mich lange schweigend

angesehen.

Hat dann

gemeinsam mit mir

nach Rissen,

Absplitterungen,

Brüchen gesucht.

 

Wir haben einiges gefunden,

wir tun es noch.

 

Seine Zuversicht

macht mir Mut.

 

Es ist nichts verloren,

keineswegs.

 

Und so suchen wir

- neben den Schäden

auch

nach einem Kleber

und einem schönen Goldton.

Die gemeinsam

ausbessern,

reparieren,

zusammenhalten,

was zu zerbrechen drohte.

Wir suchen nach einem Kleber,

und nach einem schönen Goldton,

welche gemeinsam

meine Verletzungen

nach und nach in Kunst wandeln.

Je weiter wir kommen,

desto mehr erkenne ich,

dass das,

was wir da tun,

etwas wahrhaft Wunderschönes werden kann.

 

Ein wenig wie Kintsugi.

 

 

 

 

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Hallo Missgunbar,

 

Die Stelle mit Kleber und Goldton, ist die absichtlich doppelt bzw. ähnlich?

Sonst finde ich dein Stück recht schön, außer dass ich natürlich nicht weiß, was Kintsugi ist - mein Abitur ist von Mitte/Ende 70er Jahre.

Ich könnte es ja nachgucken ...

 

Sei gegrüßt!

Uwe

 

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vor 40 Minuten schrieb Stavanger:

Hallo Missgunbar,

 

Die Stelle mit Kleber und Goldton, ist die absichtlich doppelt bzw. ähnlich?

Sonst finde ich dein Stück recht schön, außer dass ich natürlich nicht weiß, was Kintsugi ist - mein Abitur ist von Mitte/Ende 70er Jahre.

Ich könnte es ja nachgucken ...

 

Sei gegrüßt!

Uwe

 

Lieber @Stavanger, ja, das ist gewollt, dass Kleber und Gold doppelt erwähnt werden.🙂

Kintsugi ist eine japanische Philosophie und zeitgleich ein Handwerk, Zerbrochenes wird kunstvoll geklebt und erhält dadurch mehr „Wert“ als zuvor. Das ist aber nur sehr grob beschrieben, Vertiefung geht immer. In der Schule habe ich das nicht gelernt, aber ein wenig Interesse für die japanische Welt haben mir das gezeigt. 
Ich danke dir für deinen Kommentar!

 

vor 37 Minuten schrieb Hanna M.:

@Missgunbar langsam erscheint es mir, als klebe ich an deinen Hacken. Aber ich liebe einfach deine Gedichte...Sie sind Kintsugi für meine eigene, innere Poesie.

LG Hanna

PS. In Zukunft schicke ich dir nur noch ein like, wenn ich nichts anders zu sagen habe, als "Gut" oder "Sehr gut".

Liebe @Hanna M., Ich finde es schön, wenn du da „klebst“, eine Einschätzung einer erfahrenen Schreiberin wie dir bedeutet mir viel. Ich habe festgestellt, dass ich mich hier auf der Seite nur langsam zurecht finde, da freue ich mich über Rückmeldungen ganz besonders.

Lieben Dank also dafür!

  • in Love 1
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Ein schönes Gedicht aus der zu unachtsam getragenen Porzellankiste, liebe @Missgunbar. 🙂 

Ich mag es, wie du das Thema der Verletzlichkeit, des Zerbrechens und der anschließenden Reparatur eines Menschen miteinander verwebst, ja, verklebst!. Es vermittelt eine Stimmung der Verletzlichkeit, die jedoch von Hoffnung und Zuversicht getragen wird. 

Das Gedicht als solches ist eine wunderschöne Metapher, die ich gern in mein Leben mitnehme. Es zeigt, wie eine enge Beziehung zu einem anderen Menschen dazu beitragen kann, Verletzungen zu überwinden und eine neue, stärkere Identität zu entwickeln. Die Metapher des Kintsugi unterstreicht die Schönheit des Imperfekten und die transformative Kraft der Liebe.

  • wow... 1
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Lieber Patrick, ich muss sagen, wenn du jetzt mein breites Lächeln sehen könntest… Danke für das großartige Feedback. Was du da schreibst, ist ganz genau meine Intention gewesen. Es ist mir wirklich eine Freude, dass es beim Leser angekommen ist. Das ist ja nicht immer so einfach.

LG

Missgunbar
 

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Hallo MissGunbar,

der Zusammenhalt und das Miteinander können selbst nach vielen vielen Jahren so manchen Sprung oder Knacks abbekommen. Die Kusnt des erneuten Verfugens, die möglicherweise sogar danach noch behutsamer miteinander umgehen lässt, darauf kommt es wohl an, ganz egal wie alt und wie lange man sich aneinandergefügt hat.

Es ist eine hohe Kunstfertigkeit, etwas derartig wieder herzustellen, dass es danach mithilfe von Masse, Gold oder sogar Platin beinahe noch schöner wirken mag als zuvor und wurde von jeher überaus wertgeschätzt.

Alles was man miteinander macht und tut, hat in sich seine Sinnhaftigkeit und Wertigkeit.

Gerne reflektiert!

LG Uschi

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Liebe @Uschi Rischanek,

ich freue mich über deine Reflexion, es ist immer wieder erstaunlich, wie unterschiedlich Zeilen gelesen werden können.
Wenn ich mich mit dem zunehmenden Alter auseinandersetze, stelle ich fest, dass die Patina, die sich mit der Zeit ansetzt, doch einen Reiz und auch Wert für mich darstellt, den ich nicht mehr missen möchte. Risse und Kratzer sind Merkmale auf diesem Weg. 
In meinem Gedicht geht es mir eher um eine besondere Art der Begegnung zwischen Patient und Therapeut. Aber letztlich kann es gelesen werden, wie die Leserin es mag.

Ich danke dir!

LG Missgunbar 

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