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Fremd bin ich mir geworden 

 

Fremd bin ich mir geworden. Ich geh nicht mehr aus und kleide mich notdürftig mit einer Jogginghose und T-Shirt. Dann lunger ich am Küchentisch, blase kleine Wölkchen in die Luft und trinke schwarzen Kaffee. 

Der anstrengende Alltag eines Rentners, der jedes Zeitgefühl verloren hat und vom Alter angezählt in den Seilen hängt. Jeder Widerstand gegen das Unvermeidliche ist gebrochen, von mir aus könnte ruhig der Himmel über mir einstürzen. 

Und er tut es auch, an deinem Todestag und an unserem Hochzeitstag. Da verlasse ich das Bett nicht mehr und verschanze mich im Rest von Selbstmitleid. 

 

© Herbert Kaiser 

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Liebe @Hera Klit

 

Ich danke dir herzlich, dass du meinen Zeilen nachgespürt hast. Ich gebe aber zu bedenken, dass hier das LI spricht ! 

Es stimmt, auch aus meiner persönlichen Perspektive, dass man im Alter vieles anders gewichtet und irgendwann an den Punkt gelangt, wo die Frage nach dem Ende keine Rolle mehr spielt. 

 

Dankeschön und liebe Grüße,  HERBERT 

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Hallo Herbert,
ja, manchmal schlägt das Schicksal unbarmherzig zu und man kann sich vorstellen, warum soviele kurz nach dem Tod eines Partners nachsterben. Andererseits ist jeder neue Tag auch eine Chance nach kleinen Lichtblicken Ausschau zu halten und sei es nur eine Blume am Wegrand oder ein schmetterlingsflatternder Gruß aus dem Jenseits. 😉
LG
Perry
 

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Hallo @Perry

 

Danke, dass du dich auf den Text eingelassen hast. 

Du hast vollkommen recht, dass der Tod des geliebten Partners die Welt auf den Kopf stellt bzw Menschen aus der (gewohnten) Bahn wirft. Dann ist es nicht leicht, sich dem Wunder Leben zu öffnen. 

 

Ganz liebe Grüße,  HERBERT 

 

 

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Liebe @Rosa

 

Ja, das stimmt. Das habe ich bei meinen geliebten Großeltern gesehen. Kaum war meine Großmutter verstorben, war der Lebenswille des Großvaters gebrochen und ein halbes Jahr später waren sie im Himmel vereint. 

Generell scheint man sich im Alter etwas gehen zu lassen, vieles wird unwichtig und man muss sich nichts mehr beweisen. 

 

Herzlichen ❤️ Dank und liebe Grüße

HERBERT 

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Lieber Herbert,

 

Selbstmitleid ist das größte Leid, das man sich selbst andeit. Sich selbst keinen Eigenwert zuzuschreiben,

ist oft das Ergebnis falscher Erziehung, die uns glauben machen will, daß wir ohne die Bestätigung anderer

garnichts sind.Natürlich kann es helfen im Dienst für andere Erfüllung zu finden,es sollte aber nicht soweit

gehen das eigene Ego völlig zu vernachlässigen. Jeder hat auch als Einzelner ein Recht auf eine würdige

Existenz,dafür muss man sich allerdings auch mal selbst in den Allerwertesten treten. Man muss sich auch

von sich selbst nicht alles gefallen lassen,oder?

 

Liebe Grüße

 

Tobuma

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Lieber Herbert,

ein wieder einmal nachdenklich machender Text und so realitätsnah!

Es gibt mögilcherweise noch kleine feine Unterschiede, je nachdem ob dies im städtischen oder ländlichem Raum geschehen mag. Speziell hier bei mir heroben im nördlichsten Teil Österreichs sieht man sehr viele Zeitgenossen, die tatsächlich auch zum Einkaufen so unterwegs sind, wie du es beschreibst. Man achtet nunmehr, aus welchen Gründen auch immer, nichtmehr auf sein Äußeres, lässt sich gehen, wozu auch, für wen auch.

An solchen Tagen, wenn sich dann bestimmte erinnerungsgeschwängerte Tage wiederholen, ist es möglicherweise sogar gut, sich einfach zu verkriechen um mit den tonnenschweren Erinnerungsfelsen in irgendeiner Form fertig zu werden, um nicht von ihnen gnadenlos mit in die Tiefe gerissen zu werden.

Ich stelle es mir schwierig vor, 'am Ball zu bleiben' und sich nicht gehen zu lassen wenn man nach zig Jahren/Jahrzehnten plötzlich vor dem gänzlichen Alleinsein steht und doch werde auch ich, da kinder- und völlig anhanglos selbst einmal in diese Situation geraten. Selbst wenn man sich pflegt und nach wie vor entsprechend kleidet, so sieht man oft in Augen die tief und leer, ausdruckslos und auch hoffnungslos einem entgegenblicken. Welche Qualen, welche inneren Schmerzen solch ein Mensch ertragen muss, kann man nur ansatzweise erahnen wenn überhaupt.

Ein kleiner Versuch einer Reflektion!

LG Uschi

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Liebe @Uschi Rischanek

 

Du hast die Tiefe der Problematik wunderbar skizziert. Viele flüchten in ihrer Einsamkeit und ihrem  Abgesondertsein in den Alkohol. Das Leben hat für sie im Grunde keinen Stellenwert mehr, es ist einfach ein sich Weiterschleppen.

 

Ganz lieben Dank für deinen Beitrag!

 

LG Herbert 

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vor 10 Stunden schrieb Herbert Kaiser:

Fremd bin ich mir geworden 

 

Ja Herbert(?), du verstehst

dich selbst wohl  nicht mehr,

deine Gedanken, völlig verworren

kamen so als Text hierher,

bevor du mal gehst,

das ist auch klar,

doch das ist jetzt

noch nicht zeitnah,

so hoffe ich,

denn zuletzt

da sehe ich,

sehr viel Liebe,

die's in dir gibt,

zu deiner Guten,

die dich auch liebt,

wie in den Zeilen,

die hier massig stehen,...

...fremd biste dir geworden,

einfach so, mal eben(?),

nee Herbert, das glaubst du,

wie ich, auch nicht,

zum Schluss,

Liebe zum Leben spricht

und Schluss ist damit

längst noch nicht(!),

wenn kommt was du schreibst,

erfüllt Trauer dein Herz

und dich erfüllt

ein untröstlicher Schmerz,-

die Liebe aber bleibt bestehen,

kommt's andersrum wird es auch so gehen,

wie eben beschrieben, was Treue lehrt,

aber um ein Feedback zugeben,

gut geschrieben Herbert,

hab's gern gelesen.

 

LG Ralf

 

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Hey @Ralf T.

 

Hallo Ralf, du hast schon recht

Die Zeilen werden meinem Leben nicht gerecht!

Es ist das LI, vom Leben hart getroffen 

Da bleibt nur noch das Ende offen 

Alt und einsam, schwerst depressiv 

Weil vieles aus dem Ruder lief

Das Leben bedeutet nicht mehr viel 

Man ist bloss Zuschauer im Lebensspiel. 

 

Dir mein Dank und einen schönen Abend!

 

Fürs Liken danke ich @Letreo71, @Hera Klit, @Tobuma, @Stavanger, @Seeadler, @Uschi Rischanek, @Vetula, @Doscho, @Ralf T., @Wolfgang, @Darkjuls .

 

LG Herbert 

 

 

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vor 9 Stunden schrieb Herbert Kaiser:

Ich gebe aber zu bedenken, dass hier das LI spricht ! 

Lieber Herbert,

 

schon häufiger treffe ich nur bei Poeten.de auf das Kürzel "Ll", kann aber im Grunde genommen  nichts damit anfangen und weiß überdessen Bedeutung  nichts. Da du es auch verwendest, könntest du mir vielleicht netterweise auf die Sprünge helfen und Klarheit um dessen Bedeutung  verschaffen?

 

LG

Wolfgang 😏

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Hallo @Wolfgang

 

Das LI ist das lyrische Ich .

Wenn man diesen Begriff googelt kann man lesen:

Das lyrische Ich ist ein vom Autor erfundener fiktiver Sprecher, ein Rollen-Ich. Das lyrische Ich kann sich im Ich oder im Wir zu erkennen geben, es kann ein fiktives Du ansprechen, es kann aber auch im Verborgenen bleiben. Das lyrische Ich darf nicht mit dem realen Autor des Gedichts verwechselt werden.

 

LG Herbert 

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