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Tänzer in meinem Garten

 

Fünf Riesen tanzen in meinem Garten,

wie große Marionetten,

geleitet durch unsichtbare Fäden,

heben sie die Arme, lassen sie gleich wieder fallen,

schwingen hin und her, leicht, ohne Mühe,

im Einklang mit dem heiteren Spiel des Windes.

 

Tag um Tag beglücken sie uns, treue Zuschauer,

strahlen Ruhe und Harmonie bis ins Haus,

zeigen dass man durch bedingungslose Hingabe,

durch stetige Anpassung, und doch durch

kompromisslose Rückkehr zur richtungsgebenden Anfangsstellung,

über Jahre wachsen kann,

stärker werden kann,

majestätisch werden kann.

 

Ohne Ansprüche, bieten sie den Bewohnern meines Gartens

Schatten, Schutz und Geborgenheit,

lassen das Ballett der eifrigen Bienen um sich tanzen,

beglücken die Galerie

mit den zielsicheren Flügen der beerensüchtigen Vögel,

mit den schwungvollen Sprüngen der nusssuchenden Eichhörnchen,

mit den akrobatischen Choreografien der blattfressenden Raupen.

 

In der Erde, tief unter dem Rasen,

unbeobachtet von oben, strecken sie die Beine

und Zehen im Spagat, weit in alle Richtungen,

Glieder welche den wohlgenährten Tanz ermöglichen

und ein überirdisches Gleichgewicht bieten,

unterstützt vom Bühnenpersonal, den Würmern und Maulwürfen,

welche die unterirdischen Tänze durch ihre Fleißarbeit erleichtern.

 

So sitz’ ich hier und schaue diesen mächtigen und prachtvollen Geschöpfen zu,

in Bewunderung vor ihrer unermüdlichen Ausdauer und ihrer bemerkenswerten Kraft,

und frage mich immer wieder ob diese Tänzer auch wirklich glücklich sind,

oder dann vielleicht doch nur Gefangene meines Gartens sind,

die sich nach jahrelangem Bemühen auf dieser Bühne

nach einem nächtlichen Ausflug durch den Nachbargarten sehnen,

hin zu anderen Gefilden, in der Hoffnung den inneren Frieden dort zu finden.

 

Noch habe ich den Tanz meiner Riesen nicht genau verstanden.

 

 

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Geschrieben

Hallo Jackybee,

 

und herzlich willkommen bei den Poeten!

Ich finde deinen Einstand in seiner großen sprachlichen Präzision erstaunlich und bin beeindruckt. Gewiss ist dieses Stück nicht das erste, das du geschrieben hast.

Ob ich es ganz richtig verstehe, wer oder was die fünf Riesen sind, weiß ich nicht. (Ich sehe Bäume.)

Dein Lyrisches Ich ist sich auch nicht sicher, den Tanz verstanden zu haben. Das scheint mir als Schluss besonders gelungen.

Super!

 

Schönen Gruß:

Uwe

 

Geschrieben
vor 9 Stunden schrieb Jackybee:

und frage mich immer wieder ob diese Tänzer auch wirklich glücklich sind,

oder dann vielleicht doch nur Gefangene meines Gartens sind,

Hei,

 

ich schätze, sie sind sehr bodenständig und zufrieden mit dem, was ihnen der Wind von der großen weiten Welt erzählt. Ob sie wissen, wieviel sie uns Menschen bedeuten?

 

Eine schöne Erzählung.

Gruß Sid

Geschrieben

Hallo @Jackybee

 

eine wundervoll erzählende Beobachtung aus deinem Garten. Da ich ein naturverbundener Mensch bin

und auch einen kleinen Garten habe freue ich mich über deinen Text besonders.

 

Wie heißen die Riesen? Vielleicht Schilfgras, Bambus oder Pampasgras?

 

 

MfG

Monolith

Geschrieben
vor 5 Stunden schrieb Stavanger:

Hallo Jackybee,

 

und herzlich willkommen bei den Poeten!

Ich finde deinen Einstand in seiner großen sprachlichen Präzision erstaunlich und bin beeindruckt. Gewiss ist dieses Stück nicht das erste, das du geschrieben hast.

Ob ich es ganz richtig verstehe, wer oder was die fünf Riesen sind, weiß ich nicht. (Ich sehe Bäume.)

Dein Lyrisches Ich ist sich auch nicht sicher, den Tanz verstanden zu haben. Das scheint mir als Schluss besonders gelungen.

Super!

 

Schönen Gruß:

Uwe

 

Hallo Uwe,

Vielen Dank dass du dir Zeit genommen hast mir diese ermutigenden Wörter zu schreiben. In unserer Zeit wo das Gewicht vom Metronom so tief hängt ist es schön zu erleben dass es noch Experten gibt die sich einige Minuten einem Anfänger wie mir zuwenden und mit einem Klopf auf die Schulter sagen: weiter so! 

Das tut gut!

Die Schwierigkeit die sich jetzt für mich stellt ist wie ich mich verbessern kann!? Wo sind meine Fehler? Sollte man den Text kürzer halten? Gibt es Regeln die ich beachten müsste? Ich muss zugestehen dass ich beim Zeilenbruch, zum Beispiel, dem Bauchgefühl gefolgt bin...reicht das?

Du siehst, alles Anfängerfragen.

Aber jetzt bin ich sicher an der richtigen Stelle, umgeben von Lesern die mir vielleicht den einen oder anderen Hinweis geben können was ich in einem nächsten Beitrag besser machen könnte.

Vielen Dank!

Jacques

(Und ja, es handelt sich wohl um die fünf Bäume in meinem Garten!)

vor 2 Stunden schrieb Sidgrani:

Hei,

 

ich schätze, sie sind sehr bodenständig und zufrieden mit dem, was ihnen der Wind von der großen weiten Welt erzählt. Ob sie wissen, wieviel sie uns Menschen bedeuten?

 

Eine schöne Erzählung.

Gruß Sid

Hallo Sid,

Bodenständig! Sehr schön! Wäre mir das Wort eingefallen hätte ich versucht es mit in den Text einzuflechten. Ich möchte mir auch einreden dass es meinen Bäumen gut geht und dass sie zufrieden sind, und deine Bemerkung dass der Wind immer neue Geschichten bringt die die Ausreissgefahr mindert beruhigt mich sehr! Danke für deine Zeit und deine schönen Wörter.

vor 19 Minuten schrieb Monolith:

Hallo @Jackybee

 

eine wundervoll erzählende Beobachtung aus deinem Garten. Da ich ein naturverbundener Mensch bin

und auch einen kleinen Garten habe freue ich mich über deinen Text besonders.

 

Wie heißen die Riesen? Vielleicht Schilfgras, Bambus oder Pampasgras?

 

 

MfG

Monolith

Hallo Monolith,

Ein Garten, sei er noch so klein, bringt uns Freude und Gelassenheit. So teilen wir beide ein gleiches Glück, ich hier, du da, beide mit Blick auf unsere Riesen. Namen hab ich ihnen noch nicht gegeben, aus Ehrfurcht. Ich bin noch recht neu in dieser Wohnung und muss sie erst von weitem betrachten eh ich mit ihnen ins Gespräch komme. 

Danke, Jacques.

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Geschrieben

Wieder Hallo Jacques!

 

Ich weiß gar nicht, was ich dir antworten soll, meinem Empfinden nach ist dein Stück auf seine Weise perfekt. Da ist nichts, was ich dir aus überlegener Sicht raten könnte.

Höchstens: Mache deine Entspannungsübungen und schreibe!

 

Meine Rezeption war so: Ich sah, aha, jemand Neues. Und, aha, da ist Talent! Schön. Völlig anderer Stil als meiner, etwas fremd, aber reizvoll. Dieser Autor hat filigran jedes Wort bewusst dorthin gesetzt, wo es jetzt ist. Und es ist ein zauberhaft-schönes Stück geworden mit sehr eigenem Charakter!

 

Ich selbst bin die meiste Zeit in "Versmaß,  Reim & Rhythmus" unterwegs, kleinen Beobachtungen, Pointen ... so Sachen.

 

"Bilderlyrik" verstehe ich oft nicht, da weiß ich auch überhaupt nichts, sondern gehe nur nach: gefällt mir / gefällt mir nicht.

 

Deins hat mir gefallen. Und ich habe Zweifel, ob dir eine Lehrer-Person etwas "beibringen" könnte oder sollte, ob das so funktioniert.

 

Schreibe, genieße - und mal sehn, was dabei herauskommt.

Wird bestimmt gut!

 

Schönen Gruß:

Uwe

 

P.S. Doch, Bauchgefühl ist völlig okay. Denke ich jedenfalls.

P.P.S. Feedback suchen ist auch gut. Oft ist der Autor selbst einfach zu nah dran und sieht nichts mehr. Eine Außen-Sicht kann dann genau das Richtige sein und alles retten. Meiner Erfahrung nach, aber vielleicht ist es bei anderen anders?!

 

 

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Geschrieben

Lieber @Jackybee, von Anfängerin zu Anfänger -

nicht zu lang.

Nicht ohne Rhythmus.

Wunderbare Bilder gefunden und in Szene gesetzt.

Unter deinen Riesen mag ich sofort und jetzt liegen (es sei denn, es regnet gerade bei dir), deine Worte haben mich überzeugt.

Da ist eine große Liebe zu diesen Riesen, die ich ungesehen teilen möchte, so eindrücklich hast du sie beschrieben. Sehr gern gelesen und keine Idee, was du „verbessern“ könntest- für mich ist es perfekt. LG Missgunbar

Geschrieben

An @Stavanger

 

Lieber Uwe,

Zurück von einem langen Spaziergang, lese ich deine Einschätzungen und freue mich sehr über deinen Text. Es ist einfach schön zu hören dass meine Bilderwelt dir gefällt und dich etwas träumen lässt. Was will man mehr?

Sehr gerne werde ich mir deine Gedichte anschauen und werde bestimmt dadurch viel lernen.

Du hast mir, durch deine sympathische Art und Weise, den Einstieg in diese online Welt der Poesie zum Zuckerschlecken gemacht 🙂.

Danke dir!

Jacques

Liebe @Missgunbar,

Noch hat der Regen den Weg nicht zu meinen Riesen gefunden. Doch kann ich dir jetzt schon verraten dass der Tanz der Marionetten noch wilder wird, sobald die Regenwolken den Wind aufscheuchen so dass dieser die unsichtbaren Fäden so richtig schön rhythmisch zupft.

Danke für deine lieben Wörter und viel Erfolg mir deinen Gedichten!

Jacques

 

Liebe @Josina

Auch dir vielen Dank für deinen ermutigenden Beitrag. Es war mein Ziel die lebhaften Ereignisse die sich tagtäglich in meinem Garten abspielen in Bildern zu beschreiben. Schön dass dir meine Interpretation dieser kleinen Welt gefällt.

Danke, Jacques.

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