Zum Inhalt springen

Empfohlene Beiträge

Geschrieben am

(Angeregt von Sidgranis Gedicht "Knapp vorbei", in dem ein schwerhöriger Frosch einem akustischen Missverständnis erliegt)

 

Wie schön, im Wald umherzustreifen,

wo zwanglos die Gedanken reifen!

Ein kleiner Wermutstropfen trübt

mein Herz, im Schwelgen wohlgeübt:

 

Mir will die Jeans an meinen Beinen

nicht dunkelblau genug erscheinen.

Der linde Sommerwind erstirbt,

als eine feine Stimme zirpt:

 

"Ich bin Roswitha Müllerin

und deine Wunsch-Erfüllerin!"

Da thront auf einem Bockshornklee

wie hingegossen eine Fee.

 

Die Sinne sind mir ganz verwirrt,

so, wie sie mit den Flügeln schwirrt.

Romantik, Pfälzer-Wald-Botanik - 

und mich ergreift die Torschlusspanik.

 

Ich kann nur tonlos "rinse washed" lallen.

Was sehe ich zu Boden fallen

aus breit gewölbtem Eichenwipfel?

An jedem Ende prangt ein Zipfel,

 

von Metzgermeisterhand gedrechselt.

Mir scheint, hier wurde was verwechselt.

Ach, könnten solche Märchenwesen

nur etwas besser Lippen lesen ...

 

  • Lustig 9
  • Schön 1
Geschrieben

Hei Cornelius,

 

Super gereimt!

Allerdings habe ich sehr lange gebraucht, um mir die Pointe erklären zu können, wohl, weil mir "rinse washed" nichts bedeutet hat, das musste ich erst nachgucken.

Wer den Begriff kennt, wird es leichter haben.

Den Stil / Deinen Stil hast du auf jeden Fall!

 

Sei gegrüßt:

Uwe

 

 

  • Danke 1
Geschrieben

Hallo Cornelius,
ja, mit so modernen Begriffen wie "rinse washed" kann eine Fee wohl wenig anfangen.
Aber eine "riesige Wurst" ist ja kein schlechter Anfang, schließlich geht die Liebe ja durch den Magen. 😉
Gern Mitgeschmunzelt und LG
Perry

  • Danke 1
Geschrieben

Hallo ihr Lieben,

 

danke fürs Schmunzeln und das gespendete Lob!

 

Den Begriff "rinse washed" kenne ich aus alten Katalogen eines erloschenen Versandhauses. Gelegentlich höre ich ihn sogar ausgesprochen, und jedes Mal klingt er in meinen Ohren unweigerlich wie "Rindsworscht". Dieser kuriose Gleichklang verfolgt mich geradezu.

 

Deshalb, lieber Sid, war mir dein Gedicht mit dem hörgeschädigten verwunschenen Prinzen ein willkommener Anlass, dieses Trauma zu verarbeiten. Ich hätte kaum geglaubt, ein "würdiges Pendant" zu schaffen, aber dein Lob ehrt mich ...

 

Grüße

Cornelius

  • Gefällt mir 1

Erstelle ein Autorenkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Autorenkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Autorenkonto erstellen

Neues Autorenkonto für unsere Community erstellen.
Es ist ganz einfach!

Neues Autorenkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Autorenkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden
×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information

Community-Regeln
Datenschutzerklärung
Nutzungsbedingungen
Wir haben Cookies auf deinem Gerät platziert, um die Bedienung dieser Website zu verbessern. Du kannst deine Cookie-Einstellungen anpassen, andernfalls gehen wir davon aus, dass du damit einverstanden bist.