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Geschrieben am

Draußen ist die Luft kühl und feucht, und die einsame Straße, die an diesem Haus vorbeiführt, sieht aus, als wäre eine Wolke darauf gefallen.  Am Himmel sind weder Sterne noch Mond zu sehen.  Schon zeichnet sich das graue Licht der Morgendämmerung in den Horizont.

 

Und ich hinterfrage den Moment.  Wie kann mein Herz weitermachen, wenn jegliches, was ich tue, dich vermisst?  Nur eine Jahreszeit bisher, ohne deine lächelnde Augen, und es ist die Ewigkeit.  Ich stolpere verloren umher und schlendere ins Nirgendwo.  Unsere letzte Nacht spielt sich immer und immer wieder in meinem Kopf ab ....

In der Stille der Nacht, war deine Stimme nicht lauter als der Wind in den Blättern, die über uns waren.

 

Am Familientisch steht ein leerer Stuhl.  Dort, wo die aufgehende Sonne jetzt schräg durch das Ostfenster fällt, wärmt sie bereits das Glas, das ich berühre, und dich herbeiwünsche.  Der Staub tanzt im Sonnenlicht.  Mit jedem Tag, der vergeht, verliere ich mehr und mehr den Rythmus.

Ich mache mir Sorgen, dass eines Tages all die sepiafarbenen Erinnerungen an dich zu verblassen beginnen.

Ist das dann ein weiterer allmählicher Verlust von dir?  Ich kann es nicht ertragen.

 

Dem Puzzle des Lebens fehlen viele Teile, und hauptsächlich ein gutes Stück.  Und ich weiß, dass alle Sterne, jeder einzelne von ihnen, vom Himmel gefallen sind.  Obwohl ich mir jede Nacht vorstelle, dass ein Meer von Sternen blinkt, und ich mich so sehr bemühe, dein Licht zu finden.  So, wie der Mond beschlossen hat, seinen silbernen Schatten zu verstecken, selbst wenn die Wolken nicht mitspielen.

 

Jetzt aber erreichen ein paar gelbe Blätter meine Aufmerksamkeit, direkt vor meinem Fenster, plötzlich in einem Aufwind gefangen, wie herabtreibende Schmetterlinge, bevor sie auf einer Blume landen und ihre Flügel öffnen und schließen wie Lungen.

 

Das veranlasst mich zu einem Gebet.  Eines, das gerade aus dieser Inspiration geboren wurde.  Alles, was uns zur Liebe führt, jeden Moment in Frieden sammeln, Ruhe und Heilung bringen, und Seelen entfesseln kann, wird die Atmung wieder einhauchen.  Und damit entbinde ich eine überwältigende Menge an Trauer, setze sie frei, und reiße die Wohnzimmerfenster weit auf, um einen tiefen Schwall frischer Luft hereinzulassen.

©Donna H 

15. September 2024

Text/Audio

 

 

 

 

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Geschrieben

Liebe Donna 

 

Der Verlust eines geliebten Menschen wiegt schwer, das kann einem aus der Bahn werfen. Sehnsucht und Trauer belagern die Seele, das Herz will den Verlust gar nicht wahrhaben. 

Und wenn im Laufe der Zeit die Bilder der Erinnerung verblassen, ist das ein weiterer Verlust. 

 

Du hast das sehr berührend beschrieben, liebe Donna!

 

LG Herbert 

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