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Der Choleriker


Moni

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Der Choleriker

 

Ich gebe zu, an manchen Tagen

ist unser Chef gut zu ertragen.

Doch wehe, wenn ihn etwas stört,

dann schreit er laut und ist empört:

 

„Frau Groß, Sie sind die rechte Hand,

heut stört die Fliege an der Wand.

Sofort zu mir, sonst rast ich aus,

auf meiner Leber läuft ´ne Laus.“

 

Alsbald will er die Füße küssen:

„Es tut mir leid, Sie müssen wissen.

Was mir oft fehlt, ist die Geduld,

die kurze Lunte ist dran schuld.“

 

Schon wieder hört man es gewittern

und spürt die Wände, wie sie zittern.

Er greift ganz schnell zum alten Ton

und schreit vor Wut ins Telefon:

 

„Das Wort ist Gold auf meiner Waage,

es wird gemacht, was ich hier sage,

sonst werde ich mich von Euch trennen,

Ihr könnt zum Arbeitsamt dann rennen.“

 

Doch schnell hat er sein Wort bereut.

Er weiß genau, was ihn auch freut.

Zwar gibt es „Pferde“ überall,

er hat die Besten hier im Stall.

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@Stavanger Hallo Uwe,

 

vor 42 Minuten schrieb Stavanger:

Aha, wieder Laus & Leber, die Kombination wird immer beliebter!

 

Nun rate mal, wer mich auf die Idee brachte nach meinem Laus & Leber-Gedicht zu suchen?

Ja, richtig – das warst Du mit Deinem Laus-über-Leber-Sonett. Ich hätte es gerne kommentiert. Aber Du wolltest heute Deine Ruhe haben und ich hatte Angst, dass Dir noch mehr Läuse über die Leber laufen und Du mich dann beißen könntest. :biggrin:

 

Ich hatte tatsächlich früher mal so einen Choleriker als Chef. Mal wollte er mich wegen Widerworte abmahnen oder er wollte mich nach Feierabend zum Sekt trinken einladen. 🙄

 

vor 43 Minuten schrieb Stavanger:

1 kleiner grammatischer Fehler: 

"Doch wehe, wenn ihn etwas stört ..." (Akkusativ)

 

Danke für den Hinweis – werde ich gleich ändern.

 

Vielen Dank und liebe Grüße

Moni

 

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Liebe Moni,

dein herzerfrischendes Gedicht habe ich gern mit einem Schmunzeln gelesen. Fast jeder hat schon so eine Erfahrung mit cholerischen Kollegen oder einem solchen Chef gemacht. Ich kann mich darin einreihen. Als mein Chef einmal (nicht meinetwegen) völlig ausrastete, habe ich meine Tasche gepackt und bin mit einem freundlichen Gruß nach Hause gegangen. Am nächsten Tag war wieder alles gut. So ist es mit den Widder-Geborenen. 😂

LG Rosa 🌹

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@Rosa Liebe Rosa,

 

vor 1 Stunde schrieb Rosa:

Als mein Chef einmal (nicht meinetwegen) völlig ausrastete, habe ich meine Tasche gepackt und bin mit einem freundlichen Gruß nach Hause gegangen.

 

Das habe ich auch schon fertiggebracht. Muss ich mal kurz erzählen:

 

Ich habe freitags immer die Rechnung geschrieben und da mir montags schon öfter aufgefallen war, dass mein Chef irgendwelche Änderungen an der Rechnung vorgenommen haben muss, weil die Endsumme verändert war, speicherte ich meine fertiggestellte Rechnung als PDF-Datei in einem anderen Ordner ab.

Eines montags unterstellte mein Chef mir einen Fehler, der einen großen Nachteil für uns zur Folge hätte. Angeblich soll ich die Kilometer und die Maut für einen Tag nicht berechnet haben. Als ich daran zweifelte, zeigte er mir den angeblichen Fehler und hielt mir lauthals einen Vortrag. Das ließ ich mir natürlich nicht gefallen und offenbarte, dass ich seit längerer Zeit meine fertiggestellte Rechnung als PDF-Datei abspeichere. Somit konnte ich meine Unschuld beweisen.

Dann ging die Diskussion weiter. Wie ich dazu komme, solche Sachen hinter seinem Rücken zu tätigen. Ich sagte: „Genau aus diesem Grund.“ Er steigerte sich immer mehr hinein und als ihm weitere Argumente fehlten, tobte er: „Dann geh doch nach Hause.“ Das ließ ich mir natürlich nicht zweimal sagen. 😄 Am nächsten Morgen fuhr ich, wie gewohnt, zur Arbeit. Er sprach ca. 3 Wochen kein Wort mit mir und ich war froh, dass ich meine Ruhe hatte. Irgendwann kam er wieder sehr freundlich auf mich zu.

 

Ich muss aber dazu sagen, dass er mir nicht absichtlich diesen Fehler unterstellen wollte. Er war schon über 80 Jahre alt und sehr schusselig, was ich oft beobachten konnte. Wahrscheinlich wollte er die Daten zu unserem Gunsten ändern, löschte meine Eingaben und speicherte die Rechnung, bevor er seine Daten eingab.

 

vor 1 Stunde schrieb Rosa:

So ist es mit den Widder-Geborenen. 😂

 

Mein damaliger Chef war Skorpion. Skorpione können auch ziemlich giftig werden. 

 

10 Jahre lang habe ich es dort ausgehalten. Dann verkaufte er altersbedingt seine Firma. Alle Mitarbeiter wurden von der neuen Firma übernommen und so kam ich die letzten 3 ½ Jahre meiner Berufstätigkeit bis zu meiner Rente in den Genuss eines tollen Arbeitsklimas. :thumbsup:

 

Vielen Dank für Deinen freundlichen Kommentar und liebe Grüße

Moni

 

Vielen Dank auch für die Likes 😘

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@Josina Liebe Josina,

 

vor 5 Stunden schrieb Josina:

Ich bin der festen Überzeugung du hattest deinen Cholerischen Boss gut in Griff.

 

Eigentlich habe ich mich mein ganzes Berufsleben lang meinen Chefs gegenüber stets respektvoll verhalten. Ich hatte bis zu meinem Renteneintrittsalter 45 Berufsjahre auf dem Buckel und war als Rentnerin noch weitere 2 Jahre berufstätig. Mein letzter Chef war 32 Jahre alt. Ich habe meine Loyalität auch nie vom Alter abhängig gemacht.

Bei Ungerechtigkeiten musste ich mich allerdings gegenüber meinem cholerischen Boss zur Wehr setzen. 😉

 

Vielen Dank und liebe Grüße

Moni

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Hallo Moni,

ich denke, den Choleriker kannst du überall finden, ganz unabhängig vom Sternkreiszeichen, bis vielleicht bei den Fischen. Sie entpuppen sich vor allem  dort, wo sie Macht über andere ausüben können. Am schlimmsten finde ich , ist allerdings der familiäre Choleriker, denn hier sind die schwächeren Familienmitglieder ihm oft hilflos ausgeliefert. Bleibt es dabei "nur" beim Gebrüll, so liegt hier noch eine leichtere Form des Verhaltens vor.

Dein Gedicht gefällt mir sehr

 

LG

Wolfgang

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@Wolfgang Hallo Wolfgang,

 

vor 14 Stunden schrieb Wolfgang:

Sie entpuppen sich vor allem  dort, wo sie Macht über andere ausüben können.

 

Je körperlich kleiner der Chef, umso cholerischer veranlagt. Das kann man natürlich nicht verallgemeinern. Es handelt sich lediglich um meine eigene Erfahrung. Zum Glück hatte ich beruflich nur mit diesem einen cholerischen Chef zu tun.

 

vor 14 Stunden schrieb Wolfgang:

Am schlimmsten finde ich , ist allerdings der familiäre Choleriker, denn hier sind die schwächeren Familienmitglieder ihm oft hilflos ausgeliefert.

 

Das stimmt. Ich kann nicht nachvollziehen, wie man es aushalten kann, wenn man so ein „Exemplar“ zu Hause hat. Aber die Hintergründe sind vielfältig, über die man als Außenstehender nur mutmaßen kann.

 

Mein Gedicht habe ich bewusst in der Humorecke untergebracht. Die Redewendungen (die störende Fliege an der Wand, Laus über die Leber gelaufen, Füße küssen …) sollen mit Augenzwinkern den Choleriker ein bisschen auf die Schippe nehmen.

 

Als ich dieses Gedicht vor ein paar Jahren schrieb, war es so eine Art Ventil, um nach meiner Verärgerung Dampf abzulassen. Danach ging es mir besser. 😄

 

Vielen Dank und liebe Grüße

Moni

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