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Die Ritter

Mondschein, Wächter stiller Nächte,
leuchtet glänzend durch die Reiser,
schenkt uns Sicht, durch seine Mächte,
bis vors Schloss vom großen Kaiser.

Helle Scheibe, ganz aus Silber,
gibt uns Schutz auf düstren Wegen,
uns den Rittern ohne Schilder,
ohne Helme, ohne Degen.

Lang schon dauert unsre Reise.
Müde sind wir, voller Wunden,
hierhin durchgedrungen leise,
übers Land, so viele Stunden.

Voller Blut und tiefen Narben
ließen wir die Schlacht im Rücken,
zogen fort um nicht zu sterben,
durch den Wald und über Brücken.

Pferde sind uns abgekommen,
Nahrung haben wir bald keine.
Kaiser, seid uns gut gesonnen
lasst uns ruhen unsre Beine.

Öffnen tun sich so die Tore
und ins Innre, voller Starrsucht,
treten wir, mit spitzem Ohre,
in den Ort der sichren Zuflucht.

Heiße Mahlzeit, rote Weine,
warme Bäder, frische Kleider,
gar nichts was man uns verneine,
auch die Folter dann nicht - leider.

Desertieren und Verlieren,
alles wird uns vorgeworfen
und so knien wir auf den Vieren,
Wunden rot, noch nicht verschorfen.

Kaiser Wilhelm, der Banause,
lässt doch Gnade schließlich walten,
nur im Schloss gibts kein Zuhause,
dies die Regeln die nun galten.

So verworfen ziehn wir weiter,
leben tief im Wald wie Tiere,
wir verlornen treuen Ritter,
wir verstoßnen Offiziere.

Licht aus, schlaf gut, sagt der Onkel,
morgen Abend gehts dann weiter!
War der Text heut’ auch recht dunkel,
wird die Folge doch ganz heiter.

 

 

  • Gefällt mir 7
Geschrieben

Hei Jacques, 

 

Aha, es kommt ein Mehr-Teiler?

 

Versmaß ist gut, aber mit Starrsucht/Zuflucht kommst du nicht durch! Obwohl ... du vielleicht schon.

"verschorfen" ist auch sehr, sehr seltsam an der Stelle. Und einige andere Passagen leicht wacklig.

 

Aber interessant, dass du nun offenbar auf einem Balladen-Wege bist und eine längere Geschichte erzählst.

Ich bin gespannt!

 

Schönen Gruß:

Uwe

 

P.S.

weiter / Ritter

Onkel / dunkel

 

Nicht verzweifeln!

 

 

  • Danke 1
Geschrieben

lieber jacques,

 

ich musste erstmal nachschauen, was starrsucht eigentlich ist. bin aber nach der lektüre nicht überzeugter, dass dieses wort in deinen vers passt. 

 

ich finde, dass dein gedicht ganz gut beginnt, aber dann doch an qualität verliert, leider. zu viele merkwürdigkeiten und ungereimtheiten (inhaltlich, aber auch formal).

aber unterhaltsam zu lesen ist es allemal, weil ich nämlich wissen wollte, wie es weiter- und ausgeht. den spannungsbogen hast du also schonmal gut hinbekommen. am ende stellt sich dann heraus, dass es eine gute-nacht-geschichte ist. fortsetzung folgt? na, ich denke, die werde ich auch lesen (will ja immer noch wissen, wie es ausgeht ...).

 

liebe grüße

sofakatze

  • Gefällt mir 1
  • Danke 1
Geschrieben

Hallo Uwe, Hallo sofakatze,

 

Die Kommentare sind natürlich wieder vollkommen pertinent und ich werde auf jeden dieser Punkte in meinen nächsten Texten besser Acht geben.

 

Manchmal benutze ich doch etwas gezwungene Wörter damit der Reim klappt. Das klingt dann nicht sehr natürlich. Ich hoffe dass das durch die Übung besser wird. Ich frage mich jedoch ob der Lesespaß wirklich durch nicht hundertprozentig reine Reime wie "weiter / Ritter" oder "Onkel / dunkel" gebrochen wird?

 

Bei den inhaltlichen Ungereimtheiten denkst du, liebe sofakatze, wahrscheinlich dran wieso man den Rittern Weine, Bäder und Kleider anbietet wenn man sie danach gleich zur Folter schickt. Ich gestehe ein, das ist nicht sehr kohärent. Naja, Schwamm drüber, bei den nächsten Geschichten versuch ich's besser zu machen.

 

Ach ja, und dann noch eine schlechte Nachricht: dem Neffen hat die Geschichte nicht so recht gefallen so dass er den Onkel gebeten hat ihm eine andere Geschichte vorzulesen...die Folge fällt somit leider ins Wasser...😉

 

Liebe Grüsse, Jacques

  • Lustig 2

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