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Entgegen des Lebens


Hallo Engel, mittlerweile trenn‘ wir uns.
Wir sind nicht mehr beieinander, denn mich bringt die Seele um.
Selbstmord bringt Veränderung.
Während ich in Spiegel sehe, sehe ich mich nicht als Jungen.
Sehe ich den Töter und den Töter deiner Träume.
Während ich ersticke und dein Leiden weiter säume.
Während ich dich liebte und dem Schmerze es entsprach.
Hundertdreiundvierzig Tage waren es danach.
Hundertdreiundvierzig Tage hab‘ ich Liebe dir erklärt.
Aber sag‘ mir bitte, hat das Leben einen Wert?
Mir ist doch bewusst, bleibt der Tod am Ende listig.
Aber seit wann ist Selbstmord bitte egoistisch?
Seit wann ist daran zu denken leider eine Sünde?
Seht mich an, liefern Augen wohl die Gründe…
Bleibt das Leben ewig. Und für immer ziemlich rüde.
Nehm‘ ich mir vielleicht das Leben. Bin ich doch dafür zu müde.
Bin ich nur durch dich und die Liebe wohl ertrunken.
Bin ich auch für immer in der Burst und dir versunken.
Bin ich wegen dir auch zum Schluss kaputtgegangen.
Seh‘ ich Tränen und das Zittern deiner Wangen.
Bitte lieber Engel, wird das Halten mir zu schwer.
Gab‘ ich dir doch alles, doch bin ich nun inzwischen leer.
Kann ich dir nichts geben, außer Lügen, die versprochen…
Kam ich in dein Leben und hab‘ alles dann gebrochen.
Kam ich in dein Leben und verlass‘ ich das mit Scherben.
Das ist doch ein Vorwand, kann ich endlich wieder sterben…
Lieber Engel, bitte, kann ich doch die Last nicht tragen.
Sehe mich im Spiegel. Keinen Jungen. Nur Versagen.
Bin ich nicht gegangen, um mich draußen zu verlieren.
Spüre keine Kälte. Will ich wieder still erfrieren.
Wiegen Wörter nichts, kann man trotzdem daran brechen.
Wollte ich gewisslich Liebe, um daran nicht zu zerbrechen.
Lieber Engel, bitte, lass‘ mich gehen, ich will die Funken.
Bleibe ich ein Bastard und das auch in allen Punkten. 

Berlin Biesdorf-Süd;
27.09.2024

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