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Geschrieben am


Solange du noch bei mir bist,

kann fĂŒr uns kommen, was da will.
Zwar hÀlt die Uhr die Zeit nicht still,

gemessen wohl an Stunden Frist

 

die allemal allein vergehn.
Mal rasend schnell und wie von selbst.
Durch HÀnde Sand, den du nicht hÀltst -

wohin, dies wird man einstmals sehn.

 

Solange du noch bei mir bist,

ist alles andre so egal.
Der Weltenrest beinah banal,

selbst, wenn das Rundumuns oft trist.

 

Doch keiner nach Befinden frÀgt,

weil es ja niemanden mehr gibt

in unsrem Leben, der noch liebt,

wenn Emotion an Ästen sĂ€gt

 

die doch so knorrig schon und alt.
Verzeih mein Lieb, wenn ich gefehlt.
War es mein Herz nur das gewÀhlt

die Zeit mit dir die dergestalt

 

solange du nur bei mir bist -

wie kostbar diese Zeit nun ist.

 

Und in der Schale aus rubingefÀrbtem Glas

die Äpfel herbstgereift so sĂŒĂŸ und rot.


© Uschi Rischanek

Text/Bild/Rezitation
Music: Jerome Chauvel

 

  • in Love 3
  • Schön 5
Geschrieben

Hallo Uschi,
die Resignation mit herbstlich sĂŒĂŸer Reife spricht mir aus dem Herzen. Je weniger mir das Leben gibt, umso mehr fĂŒllen dankbare Gedanken die Leere aus.
Die Rezitation und musikalische Untermalung vom Feinsten, ein lyrischer Genuss wie Ich ihn mir nicht passender vorstellen kann.
LG
Perry

  • in Love 1
Geschrieben

@Herbert KaiserLieber Herbert, sich dessen bewusst zu werden, nichts im Leben ist wohl selbstverstĂ€ndlich, aber ebenso nichts von ewiger Dauer, ein schmaler Grat auf den es zu wandeln gilt. Wenn es einem vergönnt ist, bis ins hohe Alter von seinem Lebensmenschen umgeben zu sein, so ist es ganz nahe an ErfĂŒllung auch wenn man sich im Lauf von Jahren weiterentwickelt. Was dem einen zu 'vergeistigt' erscheinen mag, ist es gerade fĂŒr den anderen mit allergrĂ¶ĂŸter Zufriedenheit und GlĂŒcksgefĂŒhl verbunden. Man darf nicht erwarten, angehimmelt zu werden, das wĂ€re der falsche Weg aber ein respektvolles Miteinander, ein verstĂ€ndnisvoller Umgang dem anderen gegenĂŒber ist schon sehr viel. Vielleicht sogar mehr, als man sich verdient hat, schon zu Lebzeiten.
Ich bin derzeit völlig in Hermann Hesse verhaftet und wundere mich jeden Tag erneut, ihn erst so spĂ€t fĂŒr mich entdeckt zu haben.

Diese Schale ist ein ganz aktuelles Bild und steht tatsÀchlich bei mir auf der Anrichte im Esszimmer. Ich freue mich wenn es dir gefÀllt und bedanke mich.


@PerryHallo Perry, ich verneige mich still und sage dankeschön. Beim Background hatte ich wieder einmal lange ĂŒberlegt um mich dann fĂŒr Chopin zu entscheiden. Es ist unglaublich beinahe, wenn man einen Text mit verschiedener Untermalung hört, wie unterschiedlich er zu wirken vermag. Aber dies ist ja auch beim 'nur Lesen' eines Textes, er wird von jedem ein kleinwenig anders aufgenommen.
Bei dieser Rezitation musste ich den Text zweimal beginnen, da mich die TrĂ€nen ĂŒberkamen... was normalerweise nicht so leicht passiert, wie es vielleicht auch heraushörbar ist.
Manchesmal gehen einem Texte selbst ganz besonders zu Herzen, dies ist wohl einer davon.
Über deine Anerkennung habe ich mich wirklich sehr gefreut!

Dankeschön auch @Donna

Schönes Wochenende!

  • GefĂ€llt mir 1
Geschrieben

Hallo, Uschi

Ich finde es auch einfach nur schön. Eine Liebe bis ins hohe Alter und bis zum Ende zu tragen ist nicht selbstverstĂ€ndlich. Wenn man sich bewusst wird, was man  fĂŒr ein wahnsinniges GlĂŒck im Leben hat, sollte man es behĂŒten. Sehr gern gelesen

LG Pegasus

  • in Love 1
Geschrieben

Hallo, Pegasus

Es stimmt, es ist ein besonderes Geschenk so etwas erleben zu dĂŒrfen. Es gibt wohl in jedem Leben, aber auch in jedem Zusammensein, Höhen und Tiefen und wenn wer meint, ach bei mir war immer alles wunderschön, so ist er möglicherweise kein großartiger Denker oder hinterfragt auch nicht, oder vielleicht auch nur oberflĂ€chlich.
Es gibt so 'abgedroschene Phrasen' wie die Gnade des Alters. Ist es wirklich Gnade, die einem zunehmende Beschwerlichkeiten erleben lÀsst oder ist auch dies die Norm und das Resultat der Gegebenheiten, das einfach hinzunehmen ist, egal dabei ob es gerade genehm oder nicht.
Wenn man auf sich alleine gestellt ist, keine weiteren Verpflichtungen hat, so ist es ein gangbarer Weg, ihn dergestalt zu bewÀltigen, wie er auch individuell gut zu meistern ist. Sich aufzulehnen oder sogar mit dem Schicksal zu hadern bringt nicht wirklich etwas. Man muss wachen Auges sein, offen auf seine Mitmenschen, den Partner zugehen um das Miteinandersein tunlichst angenehm bewerkstelligen zu können.
Eine gewisse Herausforderung ist es wohl immer, das Leben an und fĂŒr sich, egal dabei wie alt man auch gerade ist, solange man die Achtung vor sich aber auch den anderen niemals verliert!

Ich freue mich, wenn auch dich mein Gedicht angesprochen hat und bedanke mich.

Ebenso bei @Cornelius fĂŒrs Hiersein.

Schönes Wochenende!
Uschi

Geschrieben

Liebe Uschi,

 

Dein Gedicht ist ein schöner und wichtiger Kontrapunkt zu

den Egoismen unserer Zeit.

Der Mensch ist ein soziales Wesen ,das auf die ErgÀnzung durch

einen oder mehr Menschenangewiesen ist und erst darin seine

ErfĂŒllung finden kann. Leider stellen viele der Superklugen: "Erst

komm ich - und dann lange nichts mehr" oder "die Verwirklichung

meines Selbst ist wichtiger als alles andere" zu spÀt fest, dass sie

keine Partnerschaft aushalten konnten und im Alter, wenn sich die

Möglichkeiten zu extensivem VergnĂŒgen ganz natĂŒrlich einschrĂ€nken,

ganz alleine sind.

 Ist der vordergrĂŒndige Glanz erst einmal weg, werden sie sie fĂŒr

die Welt "uninteressant" und stehen alleine da.

Auch fĂŒr mich ist die Partnerschaft ein hohes Gut, das gerade im

Alter belebend, beruhigend und lebensverlÀngernd wirkt.

Danke fĂŒr dein anregendes Kunstwerk.

 

Liebe GrĂŒĂŸe

 

Tobuma

 

  • in Love 1
Geschrieben

@TobumaLieber Tobuma, ich denke die Gemeinsamkeit, der Zusammenhalt nach Jahren, oftmals Jahrzehnten nĂ€hrt und macht stark. Mag sein, dass man sich möglicherweise sogar fĂŒr 'unbesiegbar' hĂ€lt, der Meinung ist nichts und niemand kann einen aus dem Gleichgewicht bringen. Doch denke ich, dem ist nicht so, es kann immer noch völlig Unerwartetes geschehen mit dem es dann gilt, sich auseinanderzusetzen und zu befassen.

Der Mensch wird im Laufe eines Lebens mit so vielen Dingen, oftmals unvorhersehbar, konfrontiert und denkt, dass ihm nichts etwas anhaben kann. Doch ist ein jeder auf irgendeine Art verletzlich, selbst wenn er sich noch so souverÀn zu geben versteht.

Hat man jemanden an seiner Seite ist alles in irgendeiner Form bewÀltigbar. Wenn man kinderlos und ohne weiteren familiÀren Anhang ist, gestaltet sich das alles schon deutlich schwieriger. Da muss der Mensch sehr gefestigt sein um aufrecht zu bleiben und nicht vom Sturm der Zeit und den Unbillen einzuknicken.

Eigenutz oder Egoismus ist und war noch niemals eine Tugend, doch gebe ich dir absolut recht, viele denken in erster Linie zuerst an sich selbst und danach erst an alles andere.
Mein Tantchen wird im Dezember 98! ist völlig auf sich gestellt und auch noch vollkommen eigenstĂ€ndig. Leider wohne ich zu weit weg von ihr um ihr dergestalt unter die Arme greifen zu können, wie es manchmal angebracht wĂ€re. So erinnerte sie sich erst dieser Tage, dass mein Onkel bereits seit 30 Jahren nicht mehr ist. Ich zolle ihr meinen allerhöchsten Respekt und habe prinzipiell vor, was das Alter betrifft, es ihr gleichzutun. Wie ich in ihrer Situation des so langen Alleinseins jedoch fertig werden wĂŒrde, dies sei dahingestellt.
Auch diese Gedanken flossen ein kleinwenig mit hinein in diesen Text.

Dir jedenfalls mein Dank fĂŒrs Befassen und Reflektieren.

 

Liebe GrĂŒĂŸe

Uschi

Geschrieben

Hallo Uschi,

ich sehe es Ă€hnlich  wie  du auch, es gibt wirklich  nichts wichtigeres, als einen Menschen , mit dem man gemeinsam durchs Leben gehen kann. Beim Kennenlernen orientiert man sich an so vielem belanglosen, erst im Laufe des Lebens, beim gemeinsamen  bewĂ€ltigen von Aufgaben und Problemen, lernt man mehr und mehr die waren Werte des LebensgefĂ€hrten vielleicht  auch eines Freundes kennen. Denn im Laufe der Zeit, wird eine solche Partnerschaft immer inniger und lĂ€ĂŸt sich beim Verlust des Partners, kaum durch jemand anderen ersetze.

Liebe Uschi, der Titel deines Gedichtes 'perpetuum ', irritiert mich etwas. Warum  hast du dich dafĂŒr  entschieden? Spielt es auf das 'auf und ab ' des menschlichen Lebens an oder auf die immer wiederkehrenden, alltĂ€glichen Ereignisse unseres Daseins?

Deine Gedanken hierzu wĂŒrden mich noch interessieren. 

LG

Wolfgang

  • in Love 1
Geschrieben

@WolfgangHallo Wolfgang, auf den Titel, aus dem Lateinischen entliehen, was soviel wie 'immerwĂ€hrend' oder fĂŒr immer bedeutet wenn ich mich recht entsinne.

Ich stimme dir vollkommen zu, es ist ja zumeist in jĂŒngeren Jahren, in denen man sich findet, wobei man ja in diesem Alter naturgemĂ€ĂŸ nicht die Reife und schon gar nicht die Erfahrung von Jahren hat, die man nunmehr sein eigen nennen darf.
Ob es immerwĂ€hrend sei, sei dahingestellt, denn den letzten Weg mĂŒssen wir wohl alle einmal alleine bestreiten und ob es danach ein Wiedersehen geben mag, wer kann schon sagen.

Man gilt heutzutage, wenn man so viele Jahre zusammen ist beinahe als 'Dinosaurier', es ist ungewohnt und unĂŒblich in Zeiten wie diesen und manchesmal bekommt man sogar den Eindruck es wĂŒrde irritieren. Wo Patchworkfamilien ganz normal sind und die Kinder dann eben mehrere Omas und Opas haben und dies auch oft zu schĂ€tzen wissen.
Was vielleicht noch erwĂ€hnenswert wĂ€re, wenn man aufrecht liebt und die wahre Liebe erfĂ€hrt, so ist sie in einem und sicherlich nicht durch jemand anderen einmal ersetzbar. Es wĂ€re auch ungerecht diesem Menschen gegenĂŒber, man wĂŒrde vermutlich doch stĂ€ndig Vergleiche anstellen denke ich.
Ich freue mich ĂŒber so viele und geistreiche Bemerkungen und Kommentare gerade zu diesem Thema.
Wie bereits erwĂ€hnt, ein Text, der mir ganz besonders am Herzen gelegen ist, vielleicht ist das auch spĂŒrbar.

Dir jedenfalls mein Dank fĂŒrs HineinspĂŒren!
LG Uschi

Danke ebenso an @TBfund ein herzliches Willkommen hier und ebenso auch dir lieber Delf @Anaximandala

  • Danke 1

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