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Canzonetta sul castellino

Im Turm des Schlösschens sitze ich und warte;

erwarte dort den Herbst, den neuen, nassen.

Auf dass in Regenschauer ich gerate;

auf dass mich Wind und Sturm schon bald erfassen.

 

Und vor dem bunten Fenster schwanken Bäume

und schütteln so von sich die roten Blätter,

als drinnen ich von Sonnenstrahlen träume,

wie leid bin ich da dieses trübe Wetter.

 

Doch schön ist auch mein Schlösschen diese Tage,

denn mystisch werden nun die alten Hallen.

Im Kerzenschein erzählt man manche Sage,

wenn draußen laut die Regentropfen fallen.

(02.10.2024)


 

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Ein Freund der (beinahe) durchgänigen Inversion, will mir scheinen, lieber Felix 😉

 

Das verleiht dem Text etwas antiquiert Geschraubtes. Ich schließe mal nicht aus, dass das Absicht sein könnte. 

Ich frage mich nur: warum? 

Um es zu einem Lied - einem canzone - zu machen? 

Am 6.10.2024 um 16:28 schrieb felixschreibt:

Doch schön ist auch mein Schlösschen diese Tage,

denn mystisch werden nun die alten Hallen.

Im Kerzenschein erzählt man manche Sage,

wenn draußen laut die Regentropfen fallen.

 

Tatsächlich mag ich diese Strophe - sogar die Inversionen! Da sind sie nicht so dominant und passen auch zu den alten, mystischen Hallen und zu Sagen bei Kerzenschein - sind also stimmig. Da kann ich auch den Tanz der Verse hören; das Lied, das sie erzeugen. 

 

Bei den Strophen eins und zwei ist dies nicht der Fall - nach meinem Empfinden jedenfalls. 

Da drängt sich mir beim Lesen eher das Gefühl auf, da wurde einem gewählten komplizierten Hebungsschema (bzw. einer anspruchsvollen Form) die natürliche Sprache geopfert und jede Inversion ist hauptsächlich dieser Form geschuldet, trägt aber den Inhalt nicht. Da ist die Technik im Vergleich zur Botschaft zu dominant, wenn klar ist, was ich meine. Ich würde mir das sprachlich weniger geschraubt wünschen. Fragt sich nur, ob das so leicht zu ändern ist...

 

Auf jeden Fall ein schönes Gedicht, was Inhalt und die Idee des Liedchens angeht. Es tänzelt definitiv. Aber eben für mein Gefühl etwas zu gewollt. Trotzdem gerne gelesen! Ich seh da großes Potenzial!!! 

 

Liebe Grüße,

fee

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Hallo Felix,

 

herzlich willkommen im Forum! 

 

Am 6.10.2024 um 17:49 schrieb asphaltfee:

Da ist die Technik im Vergleich zur Botschaft zu dominant, wenn klar ist, was ich meine. Ich würde mir das sprachlich weniger geschraubt wünschen.

 

Für meinem Geschmack geht die geschraubte Sprache hier noch ganz gut mit dem alten Schlösschen und dem Flair vergangener Jahrhunderte zusammen. Auf jeden Fall freue ich mich, dass du überhaupt an der Technik gearbeitet hast und zumindest sauber im Takt geblieben bist. Da fühle ich mich als Leserin schon recht verwöhnt. 😄

 

Eine Kleinigkeit würde ich ändern:

 

Am 6.10.2024 um 16:28 schrieb felixschreibt:

und schütteln so von sich die roten Blätter,

 

Das Füllwort "so" finde ich nicht nur überflüssig. Es verhindert hier auch die korrekte Betonung der Wortkombination "von sich". Mit der Betonung auf "sich" klingt der Vers sehr schräg. Alternativen gäbe es ja genug, z.B.:

 

und schütteln von sich ihre roten Blätter,

und schütteln von sich rot gefärbte Blätter,

 

 

 

Am 6.10.2024 um 17:49 schrieb asphaltfee:

Ich seh da großes Potenzial!!! 

 

Dem kann ich mich nur anschließen und freue mich auf weitere Gedichte von dir. Sehr gerne auch sprachlich mal etwas natürlicher!

 

LG Claudi

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Am 6.10.2024 um 16:28 schrieb felixschreibt:

Doch schön ist auch mein Schlösschen diese Tage,

denn mystisch werden nun die alten Hallen.

Im Kerzenschein erzählt man manche Sage,

wenn draußen laut die Regentropfen fallen.

 

Herzlich willkommen, lieber Felix
Diese Verse haben mich besonders berührt.
Ja zum Träumen gebracht.
Dein Liedtext hat mir sehr gefallen.
Lieben Gruß
Josina

  • Danke 1
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